GP Mexiko
Mexiko-Freitag in der Analyse: Wir erklären die Strafe gegen Red Bull!
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Einigung im Streit um Budgetobergrenze +++ Horner: Strafe "drakonisch" +++ Verliert Red Bull bis zu einer halben Sekunde? +++
Ist die Höhe der Strafe in Ordnung?
Dazu gehen die Meinungen bei uns in der Redaktion etwas auseinander. Wir sind auf jeden Fall schon sehr gespannt, was die Betroffenen selbst dazu sagen werden. Zur Erinnerung: Um 18:30 Uhr gibt Red Bull eine Pressekonferenz zu dem Thema.
Und unsere Leute vor Ort werden natürlich versuchen, auch abseits der PK Stimmen aus dem Fahrerlager einzuholen!
13 Punkte werden bemängelt
Ebenfalls spannend: Red Bull hat nicht nur in einem Bereich mit falschen Kosten kalkuliert. Ganze 13 Punkte werden von der FIA bemängelt! Hier einmal die Liste im Wortlaut:
1. Overstated excluded costs pursuant to Article 3.1(a) of the Financial Regulations (concerning catering services);
2. Costs pursuant to Article 3.1(w) of the Financial Regulations (concerning consideration and associated employer?s social security contributions);
3. Costs pursuant to Article 3.1(h)(i) of the Financial Regulations (in respect of Non-F1 Activities), as those costs had already been offset within Total Costs of the Reporting Group;
4. Costs pursuant to Article 3.1(k) of the Financial Regulations (in respect of bonus and associated employer?s social security contributions);
5. Understatement of Relevant Costs in respect of a gain on disposal of fixed assets by failing to make the necessary upwards adjustment;
6. Costs pursuant to Article 3.1(q) of the Financial Regulations (concerning apprenticeship levies);
7. Costs pursuant to Article 3.1(h)(ii)(i) of the Financial Regulations (concerning consideration and associated employer?s social security contributions);
8. Understatement of Relevant Costs in respect of provisions set forth by Article 4.1(a)(i) of the Financial Regulations (concerning the cost of use of Power Units);
9. Costs pursuant to Article 3.1(h) (i) of the Financial Regulations (concerning consideration and associated employer?s social security contributions);
10. Understatement of Relevant Costs in respect of provisions set forth by Article 4.1(f)(i)(B) of the Financial Regulations (concerning use of inventories);
11. Clerical error in respect of RBR?s calculation of certain costs re-charged to it by Red Bull Power Trains Limited;
12. Certain travel costs pursuant to Article 3.1(r) of the Financial Regulations;
13. Costs of maintenance pursuant to Article 3.1(i) of the Financial Regulations.
ABA am Mittwoch akzeptiert
Eine kleine Randnotiz: Die FIA verrät in ihrer Zusammenfassung des Falls, dass das ABA bereits am 26. Oktober unterzeichnet wurde - also an diesem Mittwoch. Die Strafe für Red Bull steht also bereits seit zwei Tagen fest.
Zudem heißt es, Red Bull habe sich "kooperativ" verhalten, und es gebe keine Beweise dafür, dass die Bullen bewusst gegen den Kostendeckel verstoßen hätten. Daher habe man Red Bull auch ein ABA angeboten.
Strafe ist bindend
Zur Erinnerung: Red Bull hat ein sogenanntes "Accepted Breach Agreement" (ABA) angenommen. Das heißt, dass Red Bull die Strafe akzeptiert und keine Möglichkeit hat, Einspruch dagegen einzulegen.
Die sieben Millionen US-Dollar müssen nun innerhalb von 30 Tagen gezahlt werden. Wichtig dabei allerdings: Diese Strafe fällt nicht unter Kostendeckel! Sie geht also nicht von Red Bulls Budget in diesem Jahr ab.
Um wie viel hat Red Bull überzogen?
Auch die genauen Summen hat die FIA veröffentlicht. Laut eigenen Angaben hatte Red Bull im vergangenen Jahr Kosten in Höhe von 114.293.000 Pfund. Damit wäre man unter den erlaubten 118.036.000 gewesen.
Das hat Red Bull ja auch selbst immer betont. Die FIA kam aber zu dem Schluss, dass die angegebene Summe um 5.607.000 Pfund zu niedrig war. So lag Red Bull nicht unter dem Kostendeckel sondern 1.864.000 Pfund darüber.
Das entspricht einer Überziehung von 1,6 Prozent.
Zehn Prozent weniger Testzeit
In den folgenden zwölf Monaten wird Red Bull zehn Prozent der aerodynamischen Testzeit gestrichen. Weil Red Bull aktuell auf Platz eins in der WM liegt, hätte man wegen des Handicap-Systems eigentlich sowieso nur 70 Prozent zur Verfügung.
Das betrifft Windkanal- und CFD-Tests. Davon werden dann noch einmal zehn Prozent abgezogen, sodass noch 63 Prozent übrig bleiben. Im ziemlich komplexen Wortlaut klingt das übrigens so:
"RBR receives a Minor Sporting Penalty in the form of a limitation of RBR?s ability to conduct aerodynamic Testing during a period of 12 months from the date of execution of the ABA through the application of a reduction of 10% of the Coefficient C used to calculate the individual Restricted Wind Tunnel Testing (RWTT) and Restricted Computational Fluid Dynamics (RCFD) limits applicable to each Team as set out in Article 6 of Appendix 7 to the FIA Formula 1 Sporting Regulations."
"For example, if the Coefficient C, based on RBR?s championship position is 70%, the effective new value of C will be: CNEW=70% x (1-0.10) = 63.0%."
Die Strafe ist da!
Das Urteil ist da! Red Bull muss eine Geldstrafe in Höhe von 7 Millionen US-Dollar zahlen und bekommt eine sportliche Strafe in Form einer Reduzierung der aerodynamischen Testzeit. Mehr gleich hier im Ticker!
Die Teamkollegen von Lewis Hamilton ...
... haben wir in dieser Fotostrecke übrigens einmal zusammengestellt. Und tatsächlich steht Russell im Vergleich mit Hamiltons bisherigen Teamkollegen - zumindest aktuell - richtig gut da!
Fotostrecke: Die Teamkollegen von Lewis Hamilton
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