Colton Herta: Überrascht, dass Red Bull ihn in der Formel 1 haben will
Colton Herta ist überrascht, dass ihm Red Bull für AlphaTauri in der Formel 1 haben möchte, und findet, dass die IndyCar-Serie mehr Punkte wert sein sollte
(Motorsport-Total.com) - Colton Herta oder niemand - so ähnlich drückte es Red-Bull-Teamchef Christian Horner aus, als es um einen möglichen Nachfolger von Pierre Gasly ging, sollte dieser in Richtung Alpine wechseln. Hertas Situation bei den Superlizenzpunkten sorgte zuletzt für große Diskussionen, doch der Amerikaner ist überrascht, dass so großes Interesse seitens Red Bull an ihm besteht.
Denn eigentlich war er in der Formel 1 mit McLaren verbunden und hat mit dem Team auch schon einen privaten Test unternommen. "Als ich vom Interesse gehört habe, war das eine kleine Überraschung, weil ich nicht gedacht hätte, dass ich bei jemand anderem auf dem Radar bin", sagt Herta gegenüber der globalen Edition von 'Motorsport.com'.
"Jeder bei McLaren scheint ziemlich zufrieden gewesen zu sein, wie der Test gelaufen ist und wie körperlich und mental ich darauf vorbereitet war", sagt er. "Ich denke, das hat geholfen. Trotzdem war ich schon etwas überrascht, vom Interesse AlphaTauris zu hören."
Ob Herta 2023 in die Formel 1 kommen kann, hängt auch von den Superlizenzpunkten ab. Davon wird er allerdings nicht genügend haben, sodass die FIA in seinem Fall eine Ausnahme machen müsste - allerdings sprechen sich einige Parteien im Formel-1-Paddock dagegen aus.
Dass Herta, der 2020 und 2021 jeweils in den Top 5 der IndyCar-Wertung gelandet war, nicht genügend Punkte hat, hängt auch mit der niedrigen Bewertung der amerikanischen Rennserie zusammen. Unabhängig seiner eigenen Situation findet er, dass die Serie deutlich mehr Anerkennung finden sollte.
Erster Formel-1-Test für Colton Herta mit McLaren
IndyCar-Star Colton Herta hat in dieser Woche seinen ersten Formel-1-Test absolviert. Der junge US-Amerikaner fuhr in Portimao zwei Tage lang den McLaren MCL35M des Vorjahres. Weitere Formel-1-Videos
"Ich denke, es steckt viel mehr dahinter, und ich verstehe wirklich beide Seiten", meint er. "Die FIA will ihre Nachwuchsleiter schützen und sie will, dass ihre Fahrer ihr System durchlaufen. Aber ich glaube, dass IndyCar ein wenig mehr Anerkennung verdient, als nur zwischen der Formel 3 und der Formel 2 nach Punkten aufgeteilt zu werden."
Auf die Frage, ob er glaubt, dass die FIA ihre Struktur zerstören würde, sollte ihm eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden, sagt er: "Nein, und um ehrlich zu sein, weiß ich nicht genau, was los ist, weil ich es nicht wissen wollte."
"Ich habe meinem Vater gesagt, er solle mich ein wenig aus dem Geschehen heraushalten, damit ich mich auf IndyCar konzentrieren kann. Das ist eine schwierige Sache, es gibt viele Aspekte, die mich vielleicht überraschen!"
Sollte Herta in der IndyCar-Serie bleiben müssen, wird AlphaTauri die Freigabe für Pierre Gasly wohl nicht erteilen. Herta besitzt für 2023 ohnehin noch einen Vertrag bei Andretti. Ein Rennen vor dem Saisonende liegt er aktuell auf dem achten Gesamtrang.