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Kann Mercedes 2022 noch gewinnen? Wolff: "Ja, absolut!"
Motorsportchef Toto Wolff hält einen Mercedes-Sieg noch in dieser Saison für absolut machbar - Zandvoort als positives Zeichen, doch das Qualifying muss besser werden
(Motorsport-Total.com) - Zwölfmal stand Mercedes in dieser Saison schon auf dem Podest, doch ein Sieg war dem erfolgsverwöhnten Rennstall 2022 noch nicht vergönnt. Doch das soll sich ändern, denn bei Mercedes ist man davon überzeugt, dass man noch in diesem Jahr ein Rennen gewinnen kann: "Ja, absolut", betont Motorsportchef Toto Wolff bei 'Sky'. "Wir werden unser Bestes geben."
In Zandvoort hatten die Silberpfeile durchaus Möglichkeiten, das Rennen zu gewinnen. Wäre das virtuelle Safety-Car für Max Verstappen nicht zum perfekten Zeitpunkt gekommen, wäre der Niederländer wohl hinter die Mercedes gefallen und hätte sich erst wieder an ihnen vorbeikämpfen müssen.
Zuvor in Spa war die Pace vor allem am Samstag nicht da, doch in Zandvoort lief es deutlich besser. Mercedes rechnete sich Chancen auf die Poleposition aus und am Sonntag eben auch Siegchancen. "Ich denke, das war eine gute Strecke für uns", sagt Wolff.
Gegenüber dem 'ORF' ergänzt er: "Diese Strecke liegt uns, und wir verstehen auch ein bisschen mehr, warum uns die anderen nicht liegen. Können wir es so schnell ändern? Nein, das liegt im Konzept des Autos begraben. Aber jedenfalls wissen wir, dass das Auto nicht eine Schnecke ist, sondern auf manchen Strecken richtig gut sein kann."
So wie eben in Zandvoort. George Russell ist "ohne Zweifel" überzeugt, dass Mercedes in den Niederlanden die Rennpace hatte, um zu gewinnen. "Da bin ich mir absolut sicher", sagt der Brite und meint: "Wenn wir von Platz zwei, drei oder vier gestartet wären, dann hätten wir das Rennen vermutlich gewinnen können."
Doch da wäre eben diese Schwäche im Qualifying. "Wenn wir weiter auf Platz sechs oder acht starten, wie an den vergangenen beiden Wochenenden, dann werden wir Probleme haben, noch ein Rennen zu gewinnen", sagt Russell. "Wir brauchen im Qualifying wieder ein bisschen Magie."
Zandvoort-Speed macht Mut
Dabei hätte Lewis Hamilton in Zandvoort durchaus die Pole erreichen können, glaubt man den Aussagen von Mercedes. "Bis zur letzten Kurve hatte ich die Pole", sagt Hamilton selbst. "Ich lag 0,07 Sekunden vor Max." Doch die gelbe Flagge, die durch den Dreher von Sergio Perez ausgelöst wurde, vereitelte einen möglichen Angriff.
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Hamilton gibt aber zu, dass es wohl trotzdem nichts mit der Pole geworden wäre: "Sie sind schneller auf den Geraden, und selbst wenn ich schneller durch die Kurve gefahren wäre, hätten sie mich an der Ziellinie wohl noch unterboten", so der Brite. "Trotzdem können wir daraus viel Positives mitnehmen." Denn im Vergleich zu Spa war das ein Unterschied wie Tag und Nacht.
"Und unsere Rennpace scheint besser oder zumindest genauso gut zu sein wie die aller anderen", sagt Hamilton. "Wenn wir jetzt noch die Runde [im Qualifying] zu Ende gefahren wären, dann wären wir Dritter oder vielleicht Zweiter gewesen und hätten eine ganz andere Ausgangsposition gehabt."
Wolff: Lieber besseres Auto 2023 als Platz zwei 2022
Sieben Chancen bleiben Mercedes in dieser Saison noch, um ein Rennen zu gewinnen. Schon an diesem Wochenende steht der Große Preis von Italien auf dem Programm, doch gerade da rechnet man mit Blick auf Spa wieder mit einem schwierigen Wochenende.
Zwar geht Wolff davon aus, dass die Kurven von Monza dem W13 besser liegen als die von Spa, "aber wenn man mit einem Scheunentor aerodynamisch durch die Gegend fährt, dann wird es schwierig. Aber mal sehen", so der Österreicher.
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Theoretisch wäre natürlich auch der zweite Platz in der WM gegen Ferrari drin (zum WM-Stand), dafür müsste Mercedes nur 30 Punkte aufholen. Wenn man bedenkt, dass Mercedes in den vergangenen vier Rennen 36 Punkte auf Ferrari gutgemacht hat, scheint das möglich.
"Wenn wir Zweiter werden, ist das gut und eine schöne Motivation für das Team", sagt Wolff. "Aber mein Fokus liegt schon auf dem nächsten Jahr." Ein gutes Auto 2023 sei wichtiger als der zweite Platz in diesem Jahr: "Wenn ich warten könnte, würde ich eher auf das nächste Jahr warten."