• 01. September 2022 · 11:29 Uhr

Vor Entscheidung: Alpine "sehr" zuversichtlich für "Piastrigate"

Möglicherweise fällt schon am Donnerstag die Entscheidung, ob Oscar Piastri 2023 bei Alpine bleiben muss oder zu McLaren wechseln darf

(Motorsport-Total.com) - Am Montag hat das sogenannte Contract-Recognition-Board (CRB) getagt, das darüber entscheidet, ob Oscar Piastri 2023 für Alpine oder für McLaren Formel 1 fahren muss. Die Rechtsanwälte des CRB haben nach der Anhörung drei Tage Zeit für ihre Beratungen. Das heißt, dass die Entscheidung eigentlich spätestens am Donnerstag fallen müsste.

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Christian Horner wundert sich über die Vorgänge rund um Oscar Piastri und Alpine Zoom Download

Bevor der Formel-1-Zirkus Spa verlassen hat, zeigte sich Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer noch "sehr" optimistisch, dass das CRB zu seinen Gunsten entscheiden wird: "Ich kenne beide Seiten der Argumentation. Wir sind sehr zuversichtlich, dass Oscar im vergangenen November bei uns unterschrieben hat."

Es gebe "bestimmte Dinge", die in so einem Vertrag stehen müssen, damit er als wirksam gilt, weiß Szafnauer. "Und ich bin zuversichtlich, dass die drinstehen", unterstreicht er.

Anders als Alpine hat sich McLaren im Vorfeld nicht öffentlich zu "Piastrigate" geäußert. Teamchef Andreas Seidl hat in Spa noch nicht einmal Gespräche mit dem jungen Australier, der von Mark Webber gemanagt wird, explizit bestätigt.

Will Alpine Piastri überhaupt noch?

Dass sich "Piastrigate" um einen möglichen Wechsel von Alpine zu McLaren geht, ist jedoch im Formel-1-Paddock eine weitläufige Annahme und deckt sich mit Informationen, die 'Motorsport-Total.com' über die Sommerpause recherchiert hat.

Die Frage, die sich viele stellen: Wenn Piastri zu McLaren wechseln und gar nicht mehr für Alpine fahren will, ergibt es dann aus Alpine-Sicht überhaupt Sinn, auf dem Vertrag zu bestehen? Wäre eine solche Beziehung dann nicht viel zu belastet, um überhaupt eine realistische Chance auf Erfolg zu haben?

"Zum CRB zu gehen", widerspricht Szafnauer, "ist der logische Schritt, wenn du der Auffassung bist, dass du einen gültigen Vertrag mit einem Fahrer hast, der woanders unterschrieben hat. Das ist auch in der Vergangenheit schon passiert, und ich war einmal sogar in so einer Situation dabei."

Szafnauer meint damit den Sommer 2004, als Jenson Button zunächst seinen Wechsel zu Williams bekanntgab, das CRB aber entschied, dass er bei BAR-Honda bleiben muss. Szafnauer war damals Vizepräsident der Rennsportabteilung von Honda und saß im Vorstand des Teams.

"Jenson wollte unbedingt zu Williams, aber BAR-Honda hat vor dem CRB gewonnen", erinnert er sich. "Wir hatten danach ein gutes Verhältnis zu Jenson, die letztendlich sogar in einem WM-Titel gemündet ist. Das war zwar das Jahr nach dem Ausstieg von Honda, aber es war im Kern noch das gleiche Team."

Geht es eigentlich nur noch um Geld?

Insider vermuten, dass Alpine womöglich gar nicht drauf bestehen würde, Piastri an sich zu ketten, sollte der Webber-Schützling wirklich unbedingt zu McLaren wollen. Gewinnt man jedoch vor dem CRB, könnte man zumindest eine finanzielle Kompensation einfordern. Das ist aber Stand heute reine Spekulation.

Über Details des Alpine-Vertrags mit Piastri spricht Szafnauer ungern. Immerhin verrät er aber, dass es offenbar doch nicht so war, dass Alpine eine etwaige Option für 2023 bis 31. Juli ziehen musste. Derartige Berichte seien "reine Fiktion", behauptet er.


Die Wahrheit über "Piastrigate"

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Alpine bestätigt Piastri als Alonso-Nachfolger. Dann twittert Piastri, dass er nicht für Alpine fahren wird. Weil er bei McLaren unterschrieben hat? Weitere Formel-1-Videos

'Motorsport-Total.com' hatte am 2. August in einer Kolumne berichtet: "Es deutet einiges darauf hin, dass die Frist, innerhalb der Alpine die Option auf Piastri für 2023 ziehen konnte, am 31. Juli abgelaufen ist."

Inzwischen verdichten sich allerdings die Informationen, dass der 31. Juli in "Piastrigate" doch keine so entscheidende Rolle spielt wie zunächst angenommen.

Darüber hinaus verrät Szafnauer: "Der Vertrag, den er unterschrieben hat, läuft bis 2024, mit einer Option am Ende des Jahres 2023. Das kann ich sagen. Da steht noch viel mehr drin. Aber auf die Details möchte ich ehrlich gesagt nicht eingehen."

Kritik an Szafnauer: Das sagt Christian Horner!

Wie dem auch sei: Szafnauer gibt derzeit - da sind sich die meisten Beobachter der Branche einig - keine gute Figur ab. Red-Bull-Teamchef Christian Horner etwa meint im Interview mit 'Sky': "Das darf nicht passieren. Ich kenne die Verträge nicht. Aber dass Oscar überhaupt einen Anlass hat zu denken, dass er nächstes Jahr nicht für Alpine fahren muss, zeigt, dass da was nicht stimmt."

Szafnauer wird unabhängig davon, wie das CRB entscheidet, um eine Erfahrung reicher sein: "Wir können daraus sicher etwas lernen. Wir werden zurückblicken und analysieren, was man besser machen kann, und das in Zukunft in unsere Vertragsabschlüsse einfließen lassen", sagt er.

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