Teamchef: Wie Piastri wirklich auf die Alpine-News für 2023 reagiert hat
Wann Oscar Piastri von seiner Bestätigung als Alpine-Stammfahrer für 2023 erfahren hat und warum Teamchef Otmar Szafnauer "enttäuscht" von Piastri ist
(Motorsport-Total.com) - Kaum hatte Alpine Oscar Piastri als Formel-1-Stammfahrer für die Saison 2023 vorgestellt, schon folgte das Dementi: Piastri selbst verneinte in den sozialen Netzwerken, für das Team an den Start zu gehen. Dabei hatte ihn Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer kurz vorher darüber in Kenntnis gesetzt.
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Oscar Piastri steht für 2023 bei Alpine unter Vertrag, will aber zu McLaren wechseln Zoom Download
Szafnauer erklärte in der Pressekonferenz vor dem Belgien-Grand-Prix 2022 in Spa: "Ich hatte es Oscar gesagt, bevor die Ankündigung erfolgte. Er befand sich gerade im Simulator." Piastri habe die Botschaft "lächelnd" in Empfang genommen und sich "dankbar" gezeigt, sagt Szafnauer weiter. "Dann haben wir die Bekanntgabe sehr schnell veröffentlicht."
Es hätten sich deshalb keine Piastri-Zitate in der Pressemitteilung befunden, weil nach der überraschenden Alonso-Ankündigung Eile geboten war. Alpine habe "schnell reagieren" müssen, sagt Szafnauer. Man habe aus diesem Grund auf eine Piastri-Aussage verzichtet. Denn: "Wir wollten nicht, dass es hin- und hergeht [zwischen dem Team] und seinem Management."
Details zum Piastri-Vertrag mit Alpine
Anschließend habe sich Piastri nicht persönlich bei Szafnauer oder Alpine gemeldet. Das Team habe "aus den sozialen Netzwerken erfahren", dass Piastri überhaupt nicht für Alpine fahren wolle, obwohl es einen Vertrag zwischen den beiden Parteien gibt.
Die Wahrheit über "Piastrigate"
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Szafnauer: "Dieser Vertrag erstreckt sich bis 2024 mit einer Option Ende 2023. Ich sage nur so viel. Es steht noch viel mehr in diesem Dokument. Ich will aber gar nicht über Details sprechen."
Erst die Entscheidung des CRB, dann ...
Eben diesen Details wird sich unmittelbar nach dem Rennen in Belgien das sogenannte Contract Recognition Board (CRB) widmen, eine unabhängige Schiedsstelle. Sie wird entscheiden, ob Piastri seinen Alpine-Vertrag erfüllen muss oder zu McLaren wechseln darf.
Dieses Ergebnis will Szafnauer abwarten und anschließend "unsere Situation analysieren", so meint er in Spa. "Danach beschäftigen wir uns mit der Frage, wer das offene Cockpit kriegen soll. Denn dann haben wir gute Informationen an der Hand, um diese Entscheidung zu treffen."
Von Piastri und dessen Vorgehen sei er jedenfalls "enttäuscht", sagt Szafnauer, schließlich habe es seitens Piastri ein "Versprechen" gegenüber Alpine gegeben. Das Verhältnis zwischen ihm und Piastri sei trotz des PR-Fiaskos aber intakt.