• 25. August 2022 · 11:56 Uhr

Domenicali: Ohne Meteoriteneinschlag so bald keine Frau in der Formel 1!

Stefano Domenicali kann sich nicht vorstellen, dass in naher Zukunft eine Frau Formel 1 fahren wird, "es sei denn, es schlägt ein Meteorit auf der Erde ein"

(Motorsport-Total.com) - Stefano Domenicali, von Rechteinhaber Liberty Media als CEO für die Formel 1 eingesetzt, geht nicht davon aus, dass es bald eine Frau in der Formel 1 geben wird. Damit bleibt Lella Lombardis zwölfter Platz beim Grand Prix von Österreich 1976 voraussichtlich auf absehbare Zeit das letzte Rennergebnis einer Frau in der Königsklasse des Motorsports.

Foto zur News: Domenicali: Ohne Meteoriteneinschlag so bald keine Frau in der Formel 1!

Stefano Domenicali sieht null Chance für eine Frau, es in naher Zukunft in die Formel 1 zu schaffen Zoom Download

"Realistisch betrachtet gehe ich nicht davon aus, dass wir in den nächsten fünf Jahren ein Mädchen in der Formel 1 sehen werden", sagt Domenicali. Dass er mit dieser Prognose daneben liegen wird, glaubt er nicht - "es sei denn, es schlägt ein Meteorit auf der Erde ein".

Die einzige Frau, die sich derzeit auch nur annähernd in Formel-1-Nähe bewegt, ist Tatiana Calderon. Die Kolumbianerin bestreitet ab Spa den Rest der Formel-2-Saison 2022 für das tschechische Charouz-Team. Bei ihren bisherigen Formel-2-Rennen kam sie jedoch noch nie über einen elften Platz hinaus.

Doch Calderon ist mit 29 schon relativ alt für den Nachwuchsmotorsport, und eine klare Aufstiegsperspektive in die Formel 1 gibt es angesichts ihrer bisherigen Ergebnisse nicht. Selbst Jamie Chadwick, die die W-Serie nach Belieben dominiert und dem Williams-Fahrerkader angehört, gilt nicht als ernsthafte Kandidatin.

Weit und breit kein weibliches Talent in Sicht

Und sonst? Fehlanzeige! Domenicali unterstreicht, dass es "sehr unwahrscheinlich" sei, dass bald eine junge Frau den Sprung in die Formel 1 schaffen wird: "Da müssen wir realistisch sein. Aber wir wollen die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, damit junge Mädchen Schritt für Schritt in den richtigen Autos gegen Jungs im gleichen Alter antreten können."

Seine Logik (die er nicht ausspricht, aber zwischen den Zeilen andeutet): Selbst Chadwick als haushoch überlegene Rennfahrerin in der W-Serie konnte sich nicht wie erhofft weiterentwickeln. Damit junge Frauen wie sie in Zukunft eine Chance haben, müssen sie sich letztendlich mit gleichaltrigen Männern messen.

"Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit der W-Serie", betont Domenicali. Aber: "Damit die Mädchen eine echte Chance haben, es mit den Jungs aufzunehmen, müssen sie im gleichen Alter in den gleichen Autos sitzen wie die Jungs und auf der Strecke gegen sie kämpfen, in der Formel 3 und in der Formel 2."

Formel 1 kündigt konkrete Maßnahmen an

Dass das angesichts der immer noch geringen Anzahl an Mädchen, die im Kartsport erste Schritte machen, nicht von selbst passieren wird, ist Domenicali klar: "Wir arbeiten daran, das System zu verbessern", sagt er, und kündigt "bald erste Maßnahmen" ganz konkret an - vorerst ohne zu benennen, welche Maßnahmen das sein werden.

"Wir wollen die Chancen für Frauen, es in die Formel 1 zu schaffen, maximieren. Wir widmen uns diesem Thema mit voller Hingabe. Ich denke, wir müssen die richtigen Rahmenbedingungen für die Mädchen sicherstellen, dass sie mit dem richtigen Alter in den richtigen Autos sitzen. Das ist meiner Meinung nach entscheidend", sagt Domenicali.

Bisher haben nur zwei Rennfahrerinnen Grands Prix in der Formel 1 bestritten. Maria Teresa de Filippis versuchte 1958 und 1959 fünfmal, sich für ein Rennen zu qualifizieren, und schaffte immerhin dreimal den Sprung ins Starterfeld.

Lella Lombardi trat 17 Mal an und stand zwölfmal in der Startaufstellung. Sie ist bis heute die einzige Frau, die ein Punkteresultat erreicht hat (Platz 6 in Montjuic 1975).

Die bisher letzte Rennfahrerin, die versucht hat, sich für einen Grand Prix zu qualifizieren, war Giovanna Amati in der Saison 1992. Die Brabham-Pilotin ging dreimal an den Start, schaffte es aber nie über die Vorqualifikation hinaus.

Seither gab es für Frauen nur noch "inoffizielle" Einsätze in Freitagstrainings, zuletzt Susie Wolff in der Saison 2014 auf Williams.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Aston Martin: Alle F1-Autos seit 1991, von Jordan über Force India & Co.
Aston Martin: Alle F1-Autos seit 1991, von Jordan über Force India & Co.
Foto zur News: Die Formel-1-Autos 2025
Die Formel-1-Autos 2025

Foto zur News: Formel-1-Autos 2025: Aston Martin AMR25
Formel-1-Autos 2025: Aston Martin AMR25

Foto zur News: Formel 1 2025: Der Aston Martin AMR25 von Alonso und Stroll
Formel 1 2025: Der Aston Martin AMR25 von Alonso und Stroll

Foto zur News: Formel 1 2025: Der Racing Bulls VCARB 02 von Hadjar und Tsunoda
Formel 1 2025: Der Racing Bulls VCARB 02 von Hadjar und Tsunoda
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Das war der F1-Launch in London 2025!
Das war der F1-Launch in London 2025!
Foto zur News: Die neuen Autos 2025: McLaren & Williams
Die neuen Autos 2025: McLaren & Williams

Foto zur News: Warum Mick 2025 auf dem Podium stehen könnte
Warum Mick 2025 auf dem Podium stehen könnte

Foto zur News: Verstappen Rekord und Karrieren wackeln! | Thesen zur F1 2025
Verstappen Rekord und Karrieren wackeln! | Thesen zur F1 2025
Formel-1-Quiz

Was gab es am Nürburgring 2007 zwischen Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost und Pilot Scott Speed?

 
Anzeige motor1.com