Jüri Vips gekündigt: Red Bull zieht Konsequenz aus rassistischer Äußerung
Nach Ermittlungen wegen rassistischer Beleidigung hat Red Bull seinen Formel-1-Nachwuchsfahrer Jüri Vips entlassen - Zukunft bei Hitech Grand Prix weiter unklar
(Motorsport-Total.com) - Red Bull Racing hat den Vertrag mit dem Formel-1-Test- und Reservefahrer Jüri Vips gekündigt, nachdem dieser in der vergangenen Woche während eines Videospiel-Livestreams eine rassistische Bemerkung gemacht hatte.
Red Bull hatte Vips nach dem Vorfall zunächst suspendiert und eine umfassende Untersuchung eingeleitet. Vor dem Grand Prix von Großbritannien an diesem Wochenende gab das Team nun auf Twitter bekannt, dass Vips' Vertrag gekündigt und die Zusammenarbeit nach vier Jahren beendet worden sei.
"Nach der Untersuchung eines Online-Zwischenfalls, in den Juri Vips verwickelt war, hat Oracle Red Bull Racing Jüris Vertrag als Test- und Reservefahrer gekündigt. Das Team duldet keine Form von Rassismus", heißt es in der Erklärung.
Vips entschuldigte sich
Vips wurde 2018 in das Nachwuchsprogramm von Red Bull aufgenommen und fuhr seit 2020 neben seinen Verpflichtungen als Test- und Reservefahrer in der Formel 2. Der Este arbeitete regelmäßig im Simulator für Red Bull und gab sein Debüt in der Formel 1 beim Grand Prix von Spanien in diesem Jahr.
Nach dem Vorfall und seiner Suspendierung gab Vips eine Erklärung ab, in der er sich "vorbehaltlos für die beleidigende Sprache entschuldigt, die er während eines Live-Gaming-Streams verwendet hat. Diese Sprache ist völlig inakzeptabel und spiegelt nicht die Werte und Prinzipien wider, die ich vertrete", betonte Vips.
"Ich bedauere meine Handlungen zutiefst und dies ist nicht das Beispiel, das ich geben möchte. Ich werde bei den Ermittlungen voll und ganz kooperieren", so der Formel-2-Pilot.
In Silverstone mit Hitech?
Vips ist in diesem Jahr mit Hitech Grand Prix gefahren, sein nächster Einsatz ist für dieses Wochenende in Silverstone geplant. Hitech hat allerdings noch nicht bestätigt, ob Vips weiterhin mit dem Team Rennen fahren wird oder nicht.
Fotostrecke: Red-Bull-Junioren in der Formel 1
Christian Klien (2004-2010): Mit Unterstützung von Red Bull debütiert der Österreicher 2004 bei Jaguar in der Formel 1. Nach der Übernahme des Rennstalls durch den Engergy-Drink-Hersteller fährt Klien auch 2005 und 2006 bei den meisten Grands Prix für das nun Red-Bull-Racing genannte Team an der Seite von David Coulthard. Ende 2006 scheidet Klien nach Streitigkeiten über einen Wechsel in die ChampCar-Serie aus dem Red-Bull-Kader aus. Später ist der Österreicher Testfahrer für Honda und BMW-Sauber und fährt 2010 drei Rennen für HRT. Fotostrecke
Die Nachricht von Vips' Weggang von Red Bull kommt am selben Tag, an dem eine Reihe von Foirmel-1-Teams ihre Unterstützung für den siebenfachen Weltmeister Lewis Hamilton bekundet haben, der von Nelson Piquet rassistisch beleidigt wurde.
Piquets Äußerungen führten zu einer Verurteilung durch die Formel 1 und die FIA, während Hamilton sagte, es sei "an der Zeit zu handeln", um Rassismus zu bekämpfen.
"Diese archaischen Denkweisen müssen sich ändern und haben in unserem Sport keinen Platz", schreib er am Dienstag auf Twitter. "Ich bin mein ganzes Leben lang von diesen Einstellungen umgeben gewesen und wurde angefeindet. Ich hatte genug Zeit, um daraus zu lernen. Es ist an der Zeit zu handeln."