Jackie Stewart: Schade, dass Hamilton noch nicht zurückgetreten ist!
Jackie Stewart findet es schade, dass Lewis Hamilton nicht auf dem Höhepunkt abgetreten ist und rät ihm zu einem Rücktritt, der lieber früher statt später kommt
(Motorsport-Total.com) - Ex-Weltmeister Jackie Stewart legt Lewis Hamilton einen Rücktritt aus der Formel 1 nahe und findet es schade, dass dieser nicht längst passiert ist, als der Brite auf dem Höhepunkt seiner Karriere war. Der Mercedes-Pilot erlebt 2022 eine schwierige Saison und hat häufig das Nachsehen gegen seinen jungen Teamkollegen George Russell.
"Ich denke, es wird Zeit für ihn, aufzuhören", sagt Stewart im Podcast 'The Convex Conversation' und legt ihm eine andere Karriere nahe - etwa in der Mode- oder Musikwelt. "Er hat die Mode, er hat die Kultur, er liebt Bekleidung, und die Modeindustrie wäre für ihn absolut passend", findet der Schotte. "Ich bin sicher, dass er sehr erfolgreich wäre."
Hamilton ist mit sieben WM-Titeln der erfolgreichste Fahrer der Formel-1-Geschichte - auf einer Stufe mit Michael Schumacher. Ein möglicher achter Titel entglitt ihm im Vorjahr in der letzten Runde auf umstrittene Weise. 2022 fährt er im Mercedes bislang nicht um Siege mit und liegt mit 77 Punkten nur auf Rang sechs. Teamkollege Russell ist mit 111 Zählern Vierter.
Trotz der Schwierigkeiten in diesem Jahr gehört Hamilton für Stewart zu der Riege der Ayrton Sennas und Alain Prosts. "Er hat den Sport sehr gut getragen, aber ich hätte gerne, dass er jetzt aufhört", sagt er. "Es ist schade, dass er nicht aufgehört hat, als er ganz oben war", so der 27-malige Grand-Prix-Sieger.
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Das wird auch nicht mehr passieren, glaubt Stewart, "trotzdem wäre es weiser, aufzuhören, anstatt jetzt den Schmerz zu ertragen, nicht mehr das tun zu können, was man vorher getan hat."
Stewart selbst hörte praktisch auf dem Höhepunkt seiner Karriere auf: Er gewann 1973 seinen dritten und letzten WM-Titel und trat zum letzten Saisonrennen schon gar nicht mehr an, nachdem sein Teamollege Francois Cevert im Training tödlich verunglückt war. Sein Karriereende am Saisonende hatte Stewart da aber ohnehin schon längst beschlossen.