• 11. Juni 2022 · 10:09 Uhr

McLaren sicher: "Können Budgetobergrenze nicht mehr einhalten"

McLaren-Formel-1-Teamchef Andreas Seidl sagt, dass sein Team den Kostendeckel von 141,2 Millionen Dollar sprengen wird - Das wären die möglichen Strafen

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Teamchef Andreas Seidl gibt zu, dass sein Team erwartet, den Kostendeckel der Formel 1 bis zum Ende der Saison zu durchbrechen. Mehrere Top-Teams haben angedeutet, dass es aufgrund der Inflation und der steigenden Energie- und Frachtkosten unmöglich sein wird, die Kostenobergrenze von 141,2 Millionen US-Dollar einzuhalten.

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McLaren-Teamchef Andreas Seidl fordert eine Lösung beim Budgetstreit der Formel 1 Zoom Download

Red-Bull-Teamchef Christian Horner deutete bereits während des Rennwochenendes in Barcelona vor einigen Wochen an, dass bis zu sieben Teams die Grenze überschreiten werden und womöglich die letzten vier Rennen der Saison auslassen müssen.

Die Teams der Formel 1 haben sich in zwei Lager polarisiert. Während die Top-Teams auf der einen Seite eine außerordentliche Anhebung der Budgetobergrenze fordern, wehren sich die kleineren Teams auf der anderen Seite, vor allem Alpine und Alfa Romeo, den Kostendeckel aufzuweichen.

Seidl: "Können Obergrenze nicht mehr einhalten"

Seidl hofft noch immer, dass die FIA und die Formel 1 eine Lösung aushandeln können, während sich die Gespräche weiter hinziehen. Dass nun selbst der McLaren-Teamchef Handlungsbedarf sieht, obwohl er sich in der Vergangenheit stets vehement gegen eine Aufweichung der Budgetgrenze gewehrt hat, zeigt, wie dramatisch die Situation für die Top-Teams ist.

Angesprochen, ob McLaren in der Saison 2022 innerhalb der Grenze bleiben könnte, sagt Seidl: "Für uns als Team, das zu Beginn des Jahres an der Obergrenze geplant war, sind wir mit all diesen unerwartet aufgetauchten Kosten nun in einer Position, in der wir die Obergrenze nicht mehr einhalten können, weil man einfach bestimmte Fixkosten hat, mit denen man eine Saison startet."

"Mit den Ressourcen, die man hat, dem Personal und so weiter, hat man Fixkosten, die man nicht mehr anpassen kann", fügt Seidl hinzu. "Mit diesem unerwartet enormen Kostenanstieg, vor allem bei den Fracht- und Versorgungskosten, sind wir in der gleichen Lage wie einige andere Teams, dass wir die Obergrenze dieses Jahr nicht einhalten können."

"Ich bin aber immer noch zuversichtlich, dass wir bei all den Gesprächen, die derzeit mit den anderen Teams, der FIA und der Formel 1 geführt werden, eine Lösung finden werden, die im besten Interesse des Sports ist. Ich möchte aber nicht zu sehr ins Detail gehen, was die Diskussionen angeht, die wir im Moment führen."

Seidl will Kostenobergrenze jedoch nicht verwässern

Seidl betont, dass er nach wie vor an das Prinzip der Kostenobergrenze glaubt und argumentiert, dass diese sowohl aus Gründen der Nachhaltigkeit als auch zur Schaffung eines engeren Feldes notwendig sei.


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"Das Wichtigste ist, dass wir im Interesse des Sports eine definierte Lösung für alle finden. Ich denke, das ist auch entscheidend, um sicherzustellen, dass die Prinzipien der Kostenbegrenzung nicht verwässert werden", so der Deutsche.

"Ich bin absolut froh, dass wir den Kostendeckel haben. Es war eine Notwendigkeit für den Sport im Allgemeinen, für die Formel 1, aber auch für uns als Team, um finanziell nachhaltig an der Formel 1 teilnehmen zu können, aber auch um in einer Position zu sein, in der man sportlich wettbewerbsfähig sein kann."

"Es ist einfach eine neue Dimension oder ein neuer Parameter, den man bei der Art und Weise, wie man das Jahr in der Formel 1 abschließt, berücksichtigen muss." Seidl sagt zudem, dass die Entwicklung des Autos momentan "stark von der Kostenobergrenze beeinflusst wird", sodass man womöglich an Updates sparen muss.

Welche Strafen würden McLaren drohen?

"Aber im Endeffekt ist es für alle die gleiche Herausforderung. Daher habe ich diesbezüglich keine Bedenken." Sollte jedoch keine Lösung gefunden werden und einige Teams am Ende der Saison den Kostendeckel überschritten haben, richtet sich das Strafmaß danach, um wie viel Prozent die Obergrenze überstiegen wurde.

Bei einem Überschreiten bis zu fünf Prozent liegt laut dem finanziellen Reglement eine "geringfügige Verletzung" vor, die dennoch zu einem Abzug von WM-Punkten in beiden Wertungen, Geldstrafen, Rennsperren, eine Reduzierung der Obergrenze für das folgende Jahr und der Kürzung von Windkanalzeit führen kann.

Sollte ein Team die Obergrenze um mehr als fünf Prozent durchbrechen, ist neben den oben genannten Strafen auch ein WM-Ausschluss denkbar. Auf die Frage, ob Seidl daher ein Auge darauf habe, die Obergrenze um maximal fünf Prozent zu überschreiten, entgegnet der McLaren-Teamchef.

"Ich konzentriere mich nicht auf einen bestimmten Punkt, sondern nur darauf, eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten funktioniert, im besten Interesse des Sports. Jeder hat ein Interesse daran, dass wir für dieses Jahr eine definierte Lösung finden."

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