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5 Faktoren, die über das Schicksal der Formel 1 in Monaco entscheiden werden
Steht Monaco vor dem Aus? - Mit dem Motto "Alles oder Nichts" geht die Formel 1 in die Vertragsverhandlungen mit dem Automobile Club de Monaco
(Motorsport-Total.com) - Es gab eine Zeit, in der es als undenkbar galt, dass die Formel 1 den Großen Preis von Monaco fallen lassen würde. Das Rennen in den Straßen von Monte Carlo galt lange Zeit als das Kronjuwel der Formel 1 und als ein Wochenende, an dem Sponsoren begeistert und mehr Augen auf den Sport gerichtet waren als an jedem anderen.
Die Zeiten haben sich jedoch geändert, und unter dem neuen Eigentümer Liberty Media haben neue Rennen wie Zandvoort und Miami alle Kriterien erfüllt, die die Formel-1-Chefs für die Fans und die kommerziellen Interessen benötigen.
Das hat dazu geführt, dass die Formel 1 zu Beginn der Vertragsgespräche mit dem Automobile Club de Monaco mit einer Alles-oder-Nichts-Einstellung an die Sache herangeht. Wenn Liberty Media nicht das bekommt, was sie wollen, ist man bereit, den Monaco-Grand-Prix aufzugeben. Der Vertrag läuft bekanntermaßen zum Ende der aktuellen Saison aus.
Domenicali bereit, kurzen Prozess mit Monaco zu machen
Es gibt einige Schlüsselfaktoren, die im Mittelpunkt dieser Gespräche stehen werden, und es wird an Monaco und der Formel 1 liegen, entweder einen Kompromiss zu finden, wenn sie weitermachen wollen, oder sich darauf zu einigen, dass man sich nicht einig ist und die Sache aufzugeben.
Insider vermuten, dass Formel-1-CEO Stefano Domenicali fest entschlossen ist, Monaco in Einklang mit seiner Vision zu bringen, was Grand-Prix-Veranstaltungen leisten müssen, auch wenn manche skeptisch sein mögen, dass die Formel 1 den Monaco-Grand-Prix tatsächlich ganz aufgeben würde,
Faktor 1 - Gebühr für die Ausrichtung des Rennens
Lange Zeit hielt sich der Mythos, dass Monaco so wichtig für die Formel 1 sei, dass man nie eine Gebühr für die Austragung des Rennens zahlte. Das ist nicht ganz richtig, denn die Organisatoren zahlen eine Gebühr, wenn auch nicht in der gleichen Höhe wie bei anderen Rennen.
Man geht davon aus, dass sie sich auf etwa 12 bis 15 Millionen Dollar beläuft. Das ist etwa die Hälfte dessen, was viele andere Austragungsorte zahlen, und liegt weit unter den horrenden Beträgen, die beispielsweise Saudi-Arabien und Katar zahlen, die mehr als dreimal so hoch sind.
Das Rennen in Dschidda spült angeblich etwa 90 Millionen Dollar in die Kasse der Formel 1, was bedeutet, dass die Rennserie umgerechnet sechs Mal und damit sechs Jahre im Fürstentum fahren müsste, um finanziell auf ein Rennen in Saudi-Arabien zu kommen.
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Die Formel 1 wird zwar nicht erwarten, dass Monaco mit diesen Streckengebühren mithalten kann, die man anderswo bekommt, dennoch möchte man, dass sich bei den bisherigen gezahlten Beträgen etwas tut.
Außerdem wird die Formel 1 wahrscheinlich verlangen, dass Monaco bei den Rennterminen flexibler ist, denn die Regionalisierung des Rennkalenders führt dazu, dass die Formel 1 im Mai die Rennen in Miami und Montreal gemeinsam austragen will, was ebenfalls Auswirkungen auf die Zukunft haben könnte.
Faktor 2 - Fernsehproduktion der Formel 1
Eine große Enttäuschung für die Formel 1, die auch von den Fans geteilt wird, ist, dass Monaco das einzige Rennen des Jahres ist, bei dem die TV-Regie nicht vom regulären Regisseur übernommen wird. Stattdessen übernimmt Monaco selbst die Kontrolle über die Übertragung, was in der Vergangenheit manchmal zu einer Übertragungsqualität unter dem Normalstandard geführt hat.
In der Vergangenheit wurden wichtige Zwischenfälle verpasst. Ein Beispiel hierfür ist der Dreher von Sergio Perez im Qualifying am Samstag, den man im Hintergrund kurz sehen konnte, ehe sich die Regie jedoch wieder auf Charles Leclerc fokussierte. Zudem fiel im ersten Freien Training am Freitag die Bildqualität teilweise nicht gerade positiv auf.
Viele Fans werden sich auch noch an einen weiteren Patzer der TV-Regie im Rennen aus dem Vorjahr erinnern, als Sebastian Vettel nach seinem Boxenstopp Rad-an-Rad mit Pierre Gasly den Berg hoch zum Casino fuhr, das Duell jedoch für eine Wiederholung von Lance Stroll unterbrochen wurde und nicht live zu sehen war.
Zudem sind einige Kamerawinkel nicht gerade die Besten, weshalb die Formel 1 erpicht darauf ist, dass Monaco sich den anderen Austragungsorten anpasst und die Kontrolle über die TV-Übertragung abgibt.
Faktor 3 - Sponsoring und Werbung
Die globale Reichweite und kommerzielle Anziehungskraft der Formel 1 hat dazu beigetragen, dass sie einige wichtige Sponsoren und Unterstützer gewinnen konnte. Die Formel 1 setzt sich dafür ein, dass ihre offiziellen Partner gut behandelt werden und die exklusive Präsenz erhalten, für die sie bezahlen, was bedeutet, dass es keine kollidierenden Marken gibt.
An den meisten Austragungsorten hat die Formel 1 die volle Kontrolle über die Streckenwerbung, um sicherzustellen, dass alles einheitlich ist. Monaco bildete hier eine Ausnahme und behielt sich einige Rechte für den Verkauf von Werbung an der Strecke und von Sponsoringverträgen mit Unternehmen für die dort stattfindenden Veranstaltungen vor.
Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Entscheidung, TAG Heuer, einem Konkurrenten von Rolex, dem offiziellen Zeitmessungspartner der Formel 1, prominente Werbung an der Strecke zu überlassen, dem Formula One Management deutlich gemacht hat, warum diese Regelung geändert werden muss.
Die Formel 1 möchte, dass Monaco sich dem anpasst, was alle anderen Austragungsorte akzeptiert haben, und in diesem Bereich Zugeständnisse macht.
Faktor 4 - Logistik und Infrastruktur
Monaco bietet den Teams seit Langem einige der schwierigsten Arbeitsbedingungen des Jahres, vor allem mit den beengten Boxen, die ein gutes Stück vom Fahrerlager entfernt sind.
Auch wenn sich die Dinge im Laufe der Jahre stark verbessert haben und die aktuellen Boxeneinrichtungen sicherlich besser sind als vor Jahren, als die Teams noch auf einem Autoparkplatz festsaßen, gibt es immer noch Frustrationen.
Der Transport und die Logistik für die Fans könnten sicherlich auch verbessert werden, wobei die Straßenverkehrsregelung und das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln sicherlich verbesserungswürdig sind.
Dass die Fans sowohl in Nizza als auch in Monaco stundenlang an den Bahnhöfen festsaßen, um zur Rennstrecke zu gelangen, ist auf den Mangel an zusätzlichen Zügen und Waggons im Nahverkehr zurückzuführen. Bei einem Sportereignis der Spitzenklasse ist es nicht wirklich akzeptabel, keine vernünftigen Vorkehrungen zu treffen.
Das Fahrerlager selbst ist nach wie vor recht beengt, und auch für die Medienvertreter sind die Einrichtungen unzureichend. Besonders bemängelt wird das Fehlen von Verpflegung, in einer Zeit, in der die Motorhomes der Teams größtenteils geschlossen bleiben, sodass es recht schwierig ist, etwas zu essen zu finden.
Faktor 5 - Streckenlayout
Eine der größten Beschwerden über den Grand Prix von Monaco ist die Tatsache, dass das Rennen selbst oft eine große Enttäuschung ist. Die enge und kurvenreiche Streckenführung macht es fast unmöglich, zu überholen, was zu vielen Prozessionen in der Vergangenheit geführt hat.
Die Formel 1 fordert zwar keine komplette Überholung der Strecke in Monaco, ist aber der Meinung, dass es Anpassungen an der Strecke gibt, die das Spektakel verbessern könnten.
Es wird davon ausgegangen, dass es Vorschläge gibt, die Barrieren an der Schikane nach dem Tunnel zurück zu versetzen, um die Einfahrt zu verbreitern und den Fahrern zumindest eine bessere Chance zu geben, auf der Innenseite zu fahren.
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Die Formel 1 ist auch der Ansicht, dass die Verlegung und Neuprofilierung anderer Streckenabschnitte, um sie breiter zu machen, dazu beitragen könnte, neue Möglichkeiten zu schaffen.
Monaco hat bisher jedoch beharrlich erklärt, dass man keine Notwendigkeit sieht, in diesem Bereich etwas zu ändern. Möglicherweise ist vielleicht das Risiko, seinen Vertrag zu verlieren, Motivation genug, um die Meinung zu ändern.