• 29. April 2022 · 10:13 Uhr

"Wertigkeiten verschoben": Vasseur findet okay, dass Monaco zahlen muss

Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur spricht in einem Interview unter anderem über die Zukunft von Monaco und die Gegenwart in Saudi-Arabien

(Motorsport-Total.com) - Die Kritik daran, dass die Formel 1 seit 2021 in Saudi-Arabien fährt, reißt nicht ab. Frederic Vasseur, der Teamchef von Alfa Romeo, kann diese nur zum Teil nachvollziehen. Als die Formel 1 1986 zum ersten Mal hinter dem Eisernen Vorhang in Ungarn fuhr, sei die Situation ähnlich gewesen: "Das ist ein sehr guter Vergleich", sagt er in einem exklusiven Interview mit der italienischen Ausgabe von Motorsport.com.

Foto zur News: "Wertigkeiten verschoben": Vasseur findet okay, dass Monaco zahlen muss

Die Zeiten, in denen Monaco für die Formel 1 nichts zahlen musste, sind vorbei Zoom Download

"In Budapest war die Stimmung vor 20, 30 Jahren wahrscheinlich ähnlich", vergleicht Vasseur. 1986 schaffte es Bernie Ecclestone, zum ersten Mal einen Grand Prix im Ostblock zu organisieren. Das war damals, in Zeiten der Ost-West-Trennung, ein Meilenstein. Damals wurden im Ostblock Freiheiteinschränkungen kritisiert. Heute sind es in Saudi-Arabien die Menschenrechte.

Dass es dann auch noch einen Raketenangriff auf eine nahe der Rennstrecke in Dschidda gelegene Anlage des Formel-1-Sponsors Aramco (Mineralölhersteller) gab, brachte das Fass 2022 zum Überlaufen. Aber Vasseur findet, dass der mediale Aufschrei übertrieben war: "In Dschidda vor Ort war die Atmosphäre gar nicht so negativ."

Vasseur: Formel 1 trägt zum Wandel bei

Er selbst habe Einheimische "auf den Tribünen gesehen, die viel offener waren, als viele sich das vorstellen können, und die zur Musik getanzt haben. Das ist sicher zum Teil durch die Formel 1 möglich, oder zumindest trägt die Formel 1 zu diesem Wandel bei. Das ist auch das Ziel der Formel 1."

"Natürlich kann nicht alles vom ersten Tag an perfekt sein. Aber ich finde, dass es nicht unsere Aufgabe sein kann, eine politische Funktion zu übernehmen. Ich habe mich in Dschidda wohlgefühlt, ganz ehrlich, und auch sicher. Die Stimmung auf den Tribünen hat mich beeindruckt."

"Da war ein Mädchen, das den DJ gemacht hat. Vor ein paar Jahren durften Frauen nicht einmal Autofahren. Ich weiß nicht, ob das was mit der Formel 1 zu tun hat. Aber die Formel 1 ist ein Teil des Gesamtkonstrukts. Ich halte das für einen Erfolg der Formel 1. Genau wie in Budapest vor 30 Jahren. Ein sehr guter Vergleich."

Ganzes Interview am Sonntag auf Motorsport-Total.com

Die Expansion des Rennkalenders ist eines der Themen, das in dem Interview, das am Sonntagmorgen in voller Länge auf Motorsport-Total.com veröffentlicht wird, mit Vasseur diskutiert wird. Dabei geht es aber nicht nur um Saudi-Arabien. Auch im Hinblick auf das mögliche Aus für Monaco, das von einigen im Paddock befürchtet wird, hat sich Vasseur geäußert.


Helmut Marko: "Wir unterstützen keine Rebellen"

Video wird geladen…

Der Anschlag auf eine Anlage des Mineralölherstellers Aramco in Dschidda, nahe der Formel 1 in Saudi-Arabien, hat für große Unsicherheit gesorgt. Weitere Formel-1-Videos

Bei Monaco geht es letztendlich ums Geld. Jahrelang genoss das Rennen einen Sonderstatus und musste keine Grand-Prix-Gebühren an die Formel 1 zahlen. Doch damit ist jetzt Schluss. Aufgrund von "Destination-Citys" wie Singapur, Miami oder Las Vegas ist die Abhängigkeit der Formel 1 von Monaco kleiner geworden. Daher soll nun auch das Fürstentum mehr zahlen.

Vasseur sieht das gelassen: "Die Formel 1 ist ein 'Big Business', auch für die Veranstalter. Das gilt auch für Monaco. Monaco ist ein wichtiges Rennen für die Formel 1, aber sind wir mal ehrlich: Mit Las Vegas, Miami, Singapur haben sich die Wertigkeiten ein wenig verschoben", sagt er und gibt sich optimistisch: "Wir werden eine Lösung finden."

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: Red Bulls Absturz: Wie McLaren das Update-Rennen 2024 gewann
Red Bulls Absturz: Wie McLaren das Update-Rennen 2024 gewann

Das Formel-1-Entwicklungsrennen 2024: McLaren an der Spitze, Red Bull im...

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: 15 Formel-1-Fahrer, die zu ihren Ex-Teams zurückkehrten
15 Formel-1-Fahrer, die zu ihren Ex-Teams zurückkehrten
Foto zur News: Formel-1-Saison 2024: Zahlen, Daten und Fakten zu den Pirelli-Reifen
Formel-1-Saison 2024: Zahlen, Daten und Fakten zu den Pirelli-Reifen

Foto zur News: Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009

Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben

Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Red Bulls Absturz: Wie McLaren das Update-Rennen 2024 gewann
Red Bulls Absturz: Wie McLaren das Update-Rennen 2024 gewann
Foto zur News: Brawn 2009: Das größte Formel-1-Märchen überhaupt!
Brawn 2009: Das größte Formel-1-Märchen überhaupt!

Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen

Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Formel-1-Quiz

Die durschnittliche Startposition von Patrick Tambay in der Formel 1 ist?

 
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

AnzeigeFormel-1 Tickets 2025 kaufen