Formel-1-CEO Domenicali: Russland-GP zu ersetzen, wäre "kein Problem"
Sollte der Russland-Grand-Prix 2022 nicht stattfinden, sorgt sich Stefano Domenicali nicht um Ersatz - Es wäre "kein Problem", den Kalender bei 23 Rennen zu halten
(Motorsport-Total.com) - Komplett vom Tisch ist ein Grand Prix von Russland 2022 noch nicht. Doch Formel-1-CEO Stefano Domenicali betont, dass es "überhaupt kein Problem" sei, das für den 25. September geplante Rennen im Falle einer Absage zu ersetzen.
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Stefano Domenicali ist sicher, die Zahl von 23 Rennen 2022 halten zu können Zoom Download
"Wenn Sie speziell über die Situation in diesem Jahr sprechen, wegen der russischen Situation, kann ich Ihnen nur bestätigen, dass wir bereits im Vorjahr oder in den letzten paar Jahren bewiesen haben, dass wir sehr flexibel sind und kein Problem damit haben, mögliche Lösungen dafür zu finden", betont Domenicali.
"Ich kann also nur bestätigen, dass (Sotschi zu ersetzen; Anm. d. R.) eine Option für dieses Jahr sein könnte, ohne jedes Problem." Die Türkei wurde bereits als offensichtlicher Kandidat für die Nachfolge Russlands ins Gespräch gebracht, obwohl Formel-1-Quellen selbst diese Möglichkeit bisher heruntergespielt haben.
Domenicali: Kein Mangel an Austragungsorten
Am Freitag gab die Formel 1 bekannt, dass "es unmöglich ist, den Russland-Grand-Prix unter den aktuellen Umständen auszutragen". Damit ließ man sich jedoch eine Hintertür offen, sollte sich die Lage bis September entspannen. Auch der Promoter von Sotschi betonte, dass das Rennen dennoch stattfinden könnte.
Ganz allgemein hält Domenicali fest, dass es an neuen Austragungsorten, die für künftige Rennen infrage kommen, keineswegs mangele. In dem Zusammenhang fällt auch immer wieder der Name Las Vegas, wobei ein Termin am Ende der Saison 2023 im Gespräch ist, aber noch wurde kein entsprechender Vertrag unterzeichnet.
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"Ich kann nur wiederholen, dass aufgrund des großen Erfolges, den die Formel 1 als Plattform hat, die Möglichkeit, in Zukunft neue Rennen zu haben, immer noch sehr, sehr groß ist", so der Formel-1-CEO. "Was die Stimmen zu möglichen Austragungsorten in der Zukunft angeht, können wir nur sagen, dass es viele Diskussionen gibt."
Wie viel Rennen sollen es in Zukunft werden?
"Wir müssen die richtigen Entscheidungen für den strategischen Markt treffen, von denen wir glauben, dass sie die richtigen für die Formel 1 sind", sagt er weiter und verweist darauf, dass technisch gesehen bis zu 25 Rennen ausgetragen werden könnten.
"Das ist in unserem Reglement und in der Concorde-Vereinbarung festgeschrieben, und die Teams werden sich in dieser Hinsicht an unsere Vorstellungen halten. Dabei sollten wir auch nicht vergessen, dass es in diesem Jahr 23 Rennen im Kalender geben wird. Das ist die höchste Anzahl von Rennen in der Geschichte."
Vor diesem Hintergrund mahnt Greg Maffei, CEO von Liberty Media, dass der Sport beim Management der Expansion vorsichtig sein müsse. "Wir werden also sehen, wie es mit 23 Rennen läuft. Vertraglich können wir wie erwähnt bis 25 gehen. Aber wir werden das in Zusammenarbeit mit unseren Partnern tun."
"Wir verstehen, dass es Leute gibt, die davon weniger begeistert sind, und wir müssen die Rennen auf eine Weise hinzufügen, die logisch ist und die Ressourcen aller Beteiligten nicht überfordert", gibt Maffai zu bedenken. So wurde als eine Option in der Vergangenheit auch immer wieder eine Kalender-Rotation diskutiert.
Die Bemühungen der Formel 1, in den beiden von Corona beeinträchtigen Saison 2020/21 schnellstmöglich anzupassen, erkennt Maffei lobend an: "Ich denke, Stefano und sein Team, die FIA und die Teams selbst haben einen großartigen Job gemacht."