Bestätigt: Formel 1 streicht Q2-Reifenregel ab der Saison 2022
Ab der Formel-1-Saison 2022 werden alle 20 Piloten komplett freie Reifenwahl beim Start eines Rennens haben - Die alte Q2-Regel wird in diesem Jahr gestrichen
(Motorsport-Total.com) - Es ist das Ende einer (kleinen) Ära in der Formel 1: Ab 2022 müssen die zehn schnellsten Piloten aus dem zweiten Qualifyingsegment beim Rennen nicht mehr auf den Reifen starten, mit denen sie ihre schnellste Zeit in Q2 gesetzt haben. Die entsprechende Regel wurde für 2022 aus dem Reglement gestrichen.
Am Freitag veröffentlichte die FIA eine neue Version des Sportlichen Reglements der Formel 1, in dem der entsprechende Absatz entfernt wurde. Bereits vor Jahren hatte die FIA angekündigt, die Regel, die zuvor seit 2014 Teil des Reglements gewesen war, streichen zu wollen.
Die Regel hatte über die Jahre bei Piloten und Teams immer wieder für Unmut gesorgt, weil es für Teams im Mittelfeld häufig besser war, Q3 zu verpassen und am Sonntag dafür freie Reifenwahl zu haben, als sich auf Platz neun oder zehn zu qualifizieren, dafür aber auf gebrauchten Pneus starten zu müssen.
Zudem sorgte die Regel an der Spitze zu selten für die erhofften Unterschiede bei der Strategie, weil die Toppiloten sich in Q2 in der Regel für die gleichen Reifenmischungen entschieden. Außerdem war die Regel an das Ergebnis im Qualifying und nicht an die tatsächliche Startposition gekoppelt.
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Qualifizierte sich ein Pilot beispielsweise in den Top 10, erhielt aber eine Startplatzstrafe, musste er trotzdem auf den Q2-Reifen starten, während Piloten, die nachträglich in die Top 10 rutschten, dennoch freie Reifenwahl hatten. Nachdem die Regel 2021 bei Sprints nicht zur Anwendung kam, wurde sie nun komplett gestrichen.
Ab der Saison 2022 werden alle 20 Piloten - unabhängig vom Qualifyingergebnis - beim Rennstart freie Reifenwahl haben. Das sorgt für eine weitere taktische Komponente, weil die anderen Teams erst unmittelbar vor dem Rennstart erfahren werden, für welche Reifen sich die Konkurrenten entschieden haben.