Mercedes: E10-Kraftstoff größte Regeländerung der Hybridära
Für Mercedes-Motorenchef Thomas Hywel ist der Wechsel auf E10-Kraftstoff die größte Regeländerung der vergangenen Jahre
(Motorsport-Total.com) - Dass die Formel 1 in diesem Jahr von E5- auf E10-Sprit geht, ist für Mercedes-Motorenchef Hywel Thomas die größte Regeländerung der Hybridära. Seit der Ankündigung haben die vier Motorenhersteller zusammen mit ihren Ausrüstern hart daran gearbeitet, neue Kraftstoffe zu entwickeln und die Motoren mit dem höheren Bio-Anteil effizienter zu machen.
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Der Wechsel zum E10-Kraftstoff war einer der Hauptgründe, warum Red Bull hart dafür gekämpft hat, auch über den Winter und in die neue Saison hinein die volle Unterstützung von Honda zu haben.
"Wie in jedem Jahr, wenn wir den Kraftstoff entwickeln, ist es eine Partnerschaft zwischen uns und Petronas, um sicherzustellen, dass der Kraftstoff das Power-Unit-Erlebnis genießt und die Power-Unit das Kraftstofferlebnis", sagt Thomas in einem Video des Teams.
"Die diesjährige Umstellung auf E10 ist wahrscheinlich die größte Regeländerung, die wir seit 2014 hatten", meint er. "Es war also ein beträchtliches Unterfangen, sicherzustellen, dass wir diesen Kraftstoff wirklich entwickeln", so Thomas, der betont, dass man "nicht unterschätzen sollte, wie viel Arbeit das erforderte".
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Der Mercedes-Motorenchef unterstreicht dabei, dass das Ausmaß der Regeländerung nicht nur durch den erhöhten Bio-Anteil bestimmt wurde, sondern auch durch den Fakt, dass es sich um nachhaltiges Ethanol handeln muss.
"Während der gesamten Hybrid-Ära gab es Biokomponenten im Kraftstoff. Wir hatten eine Vorschrift, die einen Anteil von 5,75 Volumenprozent an Biokomponenten vorsah", so Thomas. "Die Änderung in diesem Jahr ist, dass der Prozentsatz auf 10 Prozent gestiegen ist. Außerdem ist es nicht mehr offen, welche Biokomponenten man verwendet, sondern man muss Ethanol verwenden."
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"Die Änderung des Bioanteils zu Ethanol bedeutet, dass der Motor etwas anders auf den Kraftstoff reagieren wird. Mit einigen Bereichen der Leistung sind wir also sehr, sehr zufrieden, und es gibt andere Bereiche, mit denen wir ehrlich gesagt weniger zufrieden sind", gibt er zu.
"Und was wir tun müssen, ist, den Kraftstoff zu ändern, wo wir können, und die Hardware der Power-Unit zu ändern, wo wir können. Damit wollen wir die Auswirkungen der Dinge, die wir mögen, maximieren und die Auswirkungen der Dinge, die wir nicht mögen, minimieren."