Todt-Rückkehr zu Ferrari? Binotto: "Bislang sind das nur Spekulationen"
Was Ferrari-Teamchef Mattia Binotto zu den Berichten sagt, wonach FIA-Präsident Jean Todt nach seiner Amtszeit als Berater zurück zu Ferrari wechseln könnte
(Motorsport-Total.com) - Gibt Jean Todt bald sein Comeback bei Ferrari? Das berichtet der 'Corriere della Sera' in Italien und verweist konkret auf die Möglichkeit, dass der aktuelle Präsident des Automobil-Weltverbands (FIA) nach dem Ende seiner Amtszeit zur italienischen Traditionsmarke wechseln könnte, als Berater. Bei Ferrari, so der Bericht, könnte Todt eine ähnliche Rolle einnehmen wie sie zuletzt Niki Lauda bei Mercedes innehatte.
Laut dem 'Corriere della Sera' habe Todt auch bereits Gespräche mit Ferrari-Boss John Elkann abgehalten, um seine mögliche Rückkehr zu Ferrari in die Wege zu leiten. Das aber dementiert Ferrari-Teamchef Mattia Binotto in der Pressekonferenz vor dem Formel-1-Finale in Abu Dhabi (Qualifying und Rennen hier im kostenlosen Formel-1-Liveticker verfolgen!). Solche Verhandlungen hätten nicht stattgefunden.
Er habe aber natürlich von den Spekulationen um Todt gehört, meint Binotto. Dann trifft er (im Original auf Englisch) eine interessante Wortwahl: "Ich kann sagen: Bislang sind das nur Spekulationen." Was die Interpretation zulässt, dass ein Todt-Comeback in Maranello zumindest nicht kategorisch ausgeschlossen wird.
Tatsächlich hätte Binotto nichts gegen eine erneute Zusammenarbeit mit Todt einzuwenden, im Gegenteil: "Ich habe schon selbst mit Jean Todt gearbeitet. Er war mein Chef. Und ich glaube, ich habe einiges von ihm gelernt."
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Mit Todt bei Ferrari zu arbeiten, das sei eine "Ehre" gewesen, betont Binotto. "Und was auch immer in der Zukunft passiert, es wäre mir noch immer eine Ehre, wieder mit ihm zu arbeiten. Denn ich glaube weiterhin, dass man als Team noch viel mehr dazulernen kann."
Zumal Todt als der bisher erfolgreichste Ferrari-Manager in der Formel 1 gilt. Der inzwischen 75-Jährige war 1993 zum italienischen Traditionsteam gewechselt und hatte dort die Grundlagen für die bis dato größte Erfolgsserie der Formel-1-Geschichte gelegt, die ab 1996 mit Michael Schumacher in die Tat umgesetzt wurde: Unter Todt erzielte Ferrari insgesamt 14 WM-Titel, fünf davon mit Schumacher in der Fahrerwertung.
Ab 2004 betätigte sich Todt bei Ferrari sogar als Geschäftsführer, ehe er Ende 2006 eine Beraterrolle übernahm, die er bis 2009 ausübte. Im gleichen Jahr wurde Todt zum neuen Präsidenten des Automobil-Weltverbands gewählt. Nach zwölf Jahren übergibt Todt sein Amt an einen Nachfolger, der am 17. Dezember 2021 per Wahl bestimmt wird.