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Qualifying in der Analyse: Wo hat Perez die mögliche Pole verschenkt?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Hat Mercedes die Pole selbst verschenkt? +++ Verstappen von Crash-Nachfragen genervt +++ Vettel gewinnt "Mini-Qualifying" +++
Wolff selbstkritisch: Haben es selbst verschenkt
"Wir haben es übers Wochenende hergegeben", ärgert sich der Mercedes-Teamchef im 'ORF' und erklärt: "Wir haben ein richtig starkes Auto gehabt am Freitag und sind jetzt nicht mehr auf den grünen Zweig gekommen. Und dann gibt es halt so ein Ergebnis." Auf die Frage, ob man in die falsche Richtung entwickelt habe, gesteht er: "Ja."
"Wir müssen uns das nochmal anschauen, aber auf jeden Fall war die Performance seit gestern Nachmittag nicht mehr da", erklärt er und präzisiert: "Es ist alles ein Set-up-Thema und wie man die Reifen im richtigen Fenster hat. Und die hatten wir entweder im ersten Sektor oder im letzten - aber nie gemeinsam."
Marko: "Stolz auf unsere Techniker"
Bei Red Bull ist die Lage genau umgekehrt. Bei 'Sky' erinnert Helmut Marko an den Rückstand von einer Sekunde in FT1 und erklärt: "Da sind wir wirklich stolz auf unsere Techniker, dass die das so optimiert haben." Seine Erklärung für das Kräfteverhältnis, das sich nach FT1 komplett umgedreht hat: "Wir sind schon seit drei Rennen nicht ganz optimal in der Korrelation."
"Unser Auto ist sicherlich schwieriger abzustimmen als vielleicht der Mercedes. Die kommen her und sind auf Anhieb schnell. Aber wir [kannten] das Potenzial, wir müssen es nur abrufen. Max ist vielleicht gestern etwas zu aggressiv gewesen, der hat im Sektor eins die Reifen schon so überhitzt, dass im dritten Sektor nichts mehr da war. Auch das hat geholfen", so Marko.
Hamilton hofft weiter auf den Sieg
"Ich habe heute alles gegeben", versichert der Weltmeister und erklärt: "Im ganzen Qualifying hatten wir leichte Probleme. Ab Q1 sind wir etwas zurückgefallen." Mit seiner eigenen Q3-Runde sei er "zufrieden". Auch die war aber letztendlich nicht genug, um Red Bull zu schlagen. "Das war so ziemlich alles, was wir hatten", zuckt er die Schultern.
Im Hinblick auf den Rennsonntag gibt er sich trotzdem kämpferisch. "Die Einstellung ist es, das Rennen zu gewinnen", stellt er klar und erklärt: "Wir werden einfach so hart es geht arbeiten." P2 sei eine gute Position für morgen. Schauen wir mal, was für Mercedes noch geht.
Schumacher: Von FIA-Waage aus dem Rhythmus gebracht
Der Haas-Pilot verrät bei 'Sky', dass er in Q1 auf die FIA-Waage musste. "Das hat uns ein bisschen einen Strich durch die Rechnung gemacht", ärgert er sich. Hintergrund: Dadurch befand man sich danach mitten im Verkehr, dem man eigentlich entgehen wollte. "Dann passieren halt so Sachen wie im letzten Sektor, wo man halt nicht weiterfahren kann und die Reifentemperaturen einfach abfallen", erklärt er.
"Und dann fühlt sich das Auto einfach nicht mehr so an, wie es sein sollte. Dennoch hat das Team einen guten Job gemacht. Wir waren halt einfach ein bisschen unglücklich heute", zuckt er die Schultern. Wegen der zahlreichen Strafen wird er morgen immerhin von P16 ins Rennen gehen.
Perez vom Regen eingebremst
Der Mexikaner war auf der Strecke hinter Hamilton und Verstappen. Möglicherweise hat ihn der Regen daher etwas härter getroffen. "Leider war mein letzter Versuch nicht so gut. Ich verbesserte mich im ersten Sektor ziemlich, aber das konnte ich nicht halten. Ich glaube, der Regen war im letzten Sektor etwas zu heftig", berichtet Perez, der vor allem in den Kurven 13 und 15 Grip verloren habe.
"Vielleicht fehlt dann etwas das Vertrauen, wenn man weiß, dass es etwas nass ist", erklärt er. Im Hinblick auf das Rennen ergänzt er: "Es ist ein sehr langes Rennen. Ich denke, die Position im Qualifying ist gar nicht so relevant. Es wird morgen ein sehr langes Rennen werden, die Reifen werden stark abbauen." Daher kann sich morgen alles noch einmal verändern.
Horner: Großes Lob für Perez
"Checo ist an diesem Wochenende 'on fire'", lobt der Teamchef bei 'Sky' und erklärt: "Er war sehr zufrieden mit dem Auto, und ich dachte, er würde seine erste Polepositon holen." Damit klappte es zwar nicht, doch Horner ergänzt trotzdem: "Checo fährt so gut. Das Qualifying war in diesem Jahr sein Problem." Dieses Mal sei er aber voll bei der Musik gewesen. "Zum ersten Mal haben wir jetzt zwei Autos gegen eins", freut er sich.
Morgen sei es Perez' Aufgabe, "seinem Teamkollegen zu helfen", erklärt Horner. Zudem wollen man im Hinblick auf die Konstrukteurs-WM versuchen, die Strafe gegen Bottas auszunutzen.
Allison: Red Bull verbessert, Mercedes verschlechtert
"Vermutlich von beidem etwas", antwortet James Allison von Mercedes bei 'Sky' auf die Frage, ob man selbst im Laufe des Wochenendes Speed verloren oder Red Bull welchen gefunden habe. Er stimmt Marko zu, dass Red Bull dieses Mal eine etwas bessere Entwicklung gehabt habe. Im Hinblick auf das Rennen glaubt er, dass die Reifen über Sieg und Niederlage entscheiden werden.
"Der Asphalt ist sehr rau. Es wird sehr schwer werden, die Reifen im richtigen Fenster zu halten", prophezeit er und erklärt: "Das wird das Rennen morgen entscheiden. Das Auto, das die Hinterreifen am Leben halten kann, [...] wird das Auto sein, das gewinnt." Er geht von zwei Stopps aus.
Bottas: Aufholjagd wird nicht leicht
Wegen seiner Strafe muss sich der Finne morgen von P9 nach vorne kämpfen - wieder einmal. Unter anderem stehen beide McLaren und Ferrari vor ihm. "Sie sind ganz sicher nicht die Autos, die man am einfachsten überholen kann", grübelt er und erklärt, dass es am Freitag auch insgesamt schwierig gewesen sei, einem anderen Auto zu folgen.
"Aber es sieht danach aus, dass es ein Zweistopprennen werden wird. Daher wird sich zumindest zweimal eine Möglichkeit durch die Strategie ergeben", so Bottas, der erklärt, er habe im Qualifying vor allem im letzten Sektor Probleme gehabt. Bestenfalls hätte er morgen von P6 starten können - wenn er im Qualifying auf P1 gelandet wäre.