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Qualifying in der Analyse: Wo hat Perez die mögliche Pole verschenkt?
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Leclerc: Vertrauen ins Auto war nach FT3 weg
P5 für ihn und damit "Best of the Rest" hinter Mercedes und Red Bull. Nach FT3 sah es jedoch überhaupt noch nicht danach aus. "Es war kein leichter Tag", berichtet er und erklärt: "In FT3 verlor ich das Vertrauen ins Auto - besonders im zweiten Run. Da verlor ich quasi überall das Heck." Im Qualifying habe er das Vertrauen dann zurückgewonnen. Mit P5 sei er daher "sehr, sehr glücklich".
Zudem sei es "eine Überraschung" gewesen, heute vor McLaren zu landen. Die hatte man in Austin eigentlich stärker erwartet. Durch die Strafe gegen Bottas wird Leclerc morgen sogar von P4 starten. Viel mehr wird wohl auch nicht drin sein. "Sag niemals nie. Aber in einem normalen Rennen wird es schwer sein, [Mercedes und Red Bull] herauszufordern", weiß er.
McLaren: Etwas mehr ausgerechnet
Teamchef Andreas Seidl ist mit P6 und P7 hinter beiden Ferraris nicht ganz zufrieden. "Wir haben uns nach den Trainingssitzungen ein bisschen mehr erhofft. Wir hatten gedacht, dass wir zumindest einen Ferrari schlagen können", gesteht er bei 'Sky' und ergänzt: "Es ist trotzdem ein gutes Ergebnis für uns. Das sind gute Positionen für das Rennen, um wieder mit beiden Autos um gute Punkte zu kämpfen."
"Ich glaube, [Lando] hat in den letzten beiden Kurven zwei Zehntel verloren. Das hat am Ende den Unterschied gemacht, sonst hätte es vielleicht noch für Carlos [Sainz] gereicht. War nicht perfekt heute", so Seidl. Immerhin starten morgen beide McLaren auf Medium, während Sainz auf Soft ins Rennen gehen muss. "Das könnte ein Vorteil für uns sein", hofft Seidl.
Räikkönen: Es gibt mache Tage ...
P18 für ihn heute, langsamer waren nur die beiden Haas-Piloten. "Keine unserer Runden hat irgendwas getaugt", winkt er ab und erklärt: "In meiner ersten Runde hatte ich einen Wackler, die zweite wurde gestrichen und in meinem letzten Run hatte ich auch einen Moment. Danach war die Runde ruiniert. Es war einer dieser Tage, an denen nichts funktioniert."
"Durch die Strafen gewinnen wir einige Plätze. Aber im Rennen müssen wir uns steigern", weiß der Finne, der in der Startaufstellung immerhin bis auf P15 nach vorne rutscht. Aussichtsreicher ist die Ausgangslage für Giovinazzi mit P12. "Letztendlich ist es kein schlechtes Ergebnis. Wir starten nur knapp außerhalb der Top 10 und haben freie Reifenwahl", erinnert er.
"Das Ziel ist es, in die Punkte zu fahren", so der Italiener, der sich in Q1 drehte und es deshalb nur ganz knapp in Q2 schaffte. "Zur Abwechslung hatten wir mal Glück", lacht er. Gilt nicht für seinen Teamkollegen ...
Bottas: Aufholjagd wird nicht leicht
Wegen seiner Strafe muss sich der Finne morgen von P9 nach vorne kämpfen - wieder einmal. Unter anderem stehen beide McLaren und Ferrari vor ihm. "Sie sind ganz sicher nicht die Autos, die man am einfachsten überholen kann", grübelt er und erklärt, dass es am Freitag auch insgesamt schwierig gewesen sei, einem anderen Auto zu folgen.
"Aber es sieht danach aus, dass es ein Zweistopprennen werden wird. Daher wird sich zumindest zweimal eine Möglichkeit durch die Strategie ergeben", so Bottas, der erklärt, er habe im Qualifying vor allem im letzten Sektor Probleme gehabt. Bestenfalls hätte er morgen von P6 starten können - wenn er im Qualifying auf P1 gelandet wäre.
Allison: Red Bull verbessert, Mercedes verschlechtert
"Vermutlich von beidem etwas", antwortet James Allison von Mercedes bei 'Sky' auf die Frage, ob man selbst im Laufe des Wochenendes Speed verloren oder Red Bull welchen gefunden habe. Er stimmt Marko zu, dass Red Bull dieses Mal eine etwas bessere Entwicklung gehabt habe. Im Hinblick auf das Rennen glaubt er, dass die Reifen über Sieg und Niederlage entscheiden werden.
"Der Asphalt ist sehr rau. Es wird sehr schwer werden, die Reifen im richtigen Fenster zu halten", prophezeit er und erklärt: "Das wird das Rennen morgen entscheiden. Das Auto, das die Hinterreifen am Leben halten kann, [...] wird das Auto sein, das gewinnt." Er geht von zwei Stopps aus.
Horner: Großes Lob für Perez
"Checo ist an diesem Wochenende 'on fire'", lobt der Teamchef bei 'Sky' und erklärt: "Er war sehr zufrieden mit dem Auto, und ich dachte, er würde seine erste Polepositon holen." Damit klappte es zwar nicht, doch Horner ergänzt trotzdem: "Checo fährt so gut. Das Qualifying war in diesem Jahr sein Problem." Dieses Mal sei er aber voll bei der Musik gewesen. "Zum ersten Mal haben wir jetzt zwei Autos gegen eins", freut er sich.
Morgen sei es Perez' Aufgabe, "seinem Teamkollegen zu helfen", erklärt Horner. Zudem wollen man im Hinblick auf die Konstrukteurs-WM versuchen, die Strafe gegen Bottas auszunutzen.
Perez vom Regen eingebremst
Der Mexikaner war auf der Strecke hinter Hamilton und Verstappen. Möglicherweise hat ihn der Regen daher etwas härter getroffen. "Leider war mein letzter Versuch nicht so gut. Ich verbesserte mich im ersten Sektor ziemlich, aber das konnte ich nicht halten. Ich glaube, der Regen war im letzten Sektor etwas zu heftig", berichtet Perez, der vor allem in den Kurven 13 und 15 Grip verloren habe.
"Vielleicht fehlt dann etwas das Vertrauen, wenn man weiß, dass es etwas nass ist", erklärt er. Im Hinblick auf das Rennen ergänzt er: "Es ist ein sehr langes Rennen. Ich denke, die Position im Qualifying ist gar nicht so relevant. Es wird morgen ein sehr langes Rennen werden, die Reifen werden stark abbauen." Daher kann sich morgen alles noch einmal verändern.
Schumacher: Von FIA-Waage aus dem Rhythmus gebracht
Der Haas-Pilot verrät bei 'Sky', dass er in Q1 auf die FIA-Waage musste. "Das hat uns ein bisschen einen Strich durch die Rechnung gemacht", ärgert er sich. Hintergrund: Dadurch befand man sich danach mitten im Verkehr, dem man eigentlich entgehen wollte. "Dann passieren halt so Sachen wie im letzten Sektor, wo man halt nicht weiterfahren kann und die Reifentemperaturen einfach abfallen", erklärt er.
"Und dann fühlt sich das Auto einfach nicht mehr so an, wie es sein sollte. Dennoch hat das Team einen guten Job gemacht. Wir waren halt einfach ein bisschen unglücklich heute", zuckt er die Schultern. Wegen der zahlreichen Strafen wird er morgen immerhin von P16 ins Rennen gehen.