Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Hamilton vs. Verstappen: Wer ist aggressiver?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Norbert Haug ordnet Titelduellenten ein +++ WM-entscheidende Faktoren +++ Red Bull in Istanbul mit Sonderlackierung +++
Hamilton vs. Verstappen: Wer ist aggressiver?
Darüber können wir uns zumindest einige sein: Wir erleben gerade eines der spannendsten WM-Duelle der Formel-1-Geschichte! Klar, dass die Fanlager da gespalten sind. Auch Vergleiche zu vergangenen Duellen zieht so etwas mit sich. Aber wie kann man Lewis Hamilton und Max Verstappen da einordnen? Ist der eine aggressiver und der andere vielleicht überlegter?
"Ich glaube, das nimmt sich nicht viel", sagt Ex-Mercedes-Boss Norbert Haug bei 'Sky'. "Lewis wirkt vielleicht weniger aggressiv. Aber wir haben ein paar Aktionen gesehen, wo er auch mal sagt: Wenn gut ist, ist gut - da kann ich auch mal taff sein. Im letzten Rennen hat sich gezeigt, dass er ein wirklich sehr ausgereifter, eleganter Fahrer ist. Er macht wenig Fehler. Das ist vielleicht ein kleiner Vorteil."
"Aber ich muss sagen: Ich bin enorm beeindruckt von Max Verstappen", so Haug. "Er ist viel jünger und hat sicherlich noch sehr viel vor sich. Er hat ein sehr gutes Team - womöglich sogar das momentan etwas bessere technische Paket. Das nimmt sich nicht viel."
"Ich glaube, das kommt sehr auf die Tagesform an", denkt Haug daher. "Dass man so wenig Fehler wie irgend möglich macht und idealerweise von der Pole startet. Das ist bei den Rennen in aller Regel schon immer eine enorme Vorentscheidung."
So stellt sich Red Bull vor Istanbul auf
"Der letztjährige Türkei-Grand-Prix war natürlich nicht das beste Wochenende für uns als Team", erinnert sich Max Verstappen. "Aber ich denke, dass die Umstände in diesem Jahr ganz anders sein werden. Hoffentlich wird der Asphalt etwas griffiger sein. Es wird für alle ein neues Wochenende sein. Es wird viel zu lernen geben, also freue ich mich darauf zu sehen, wie konkurrenzfähig wir dort sind."
Teamkollege Sergio Perez will der weil dafür sorgen, dass Red Bull auch in der Konstrukteurswertung nicht den Anschluss an Mercedes verliert: "Ich bin sehr zuversichtlich, was das Auto angeht. Ich denke, wir haben in letzter Zeit eine gute Pace gezeigt, aber ich bin mir bewusst, dass wir alles zusammenbringen müssen, um das Auto in der Startaufstellung dort zu platzieren, wo es hingehört, und dann wieder die wichtigen Punkte zu holen, damit wir am Ende der Saison in der Meisterschaft dort stehen, wo wir hinwollen."
Williams: Das neue Gute-Laune-Team?
Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls, wenn man in dieser Woche in paar Podcasts durchhört. "Im Team gibt es sehr viel Motivation - eine allgemein positive Einstellung", berichtet zum Bespiel Alex Albon von seinen ersten Besuchen in Grove. "Wenn man jemanden dort spricht, spürt man diese gute Stimmung. Es ist ein sehr familiäres Team und jeder ist sehr freundlich und offen."
Teamchef Jost Capito erklärt im Podcast 'Backstage Boxengasse', woher das rührt: "Am Anfang ging es sehr konservativ zu. Auch Entscheidungen für eine Rennstrategie wurden sehr konservativ getroffen. Man hat sich am Anfang sogar auf Haas konzentriert. Was macht Haas - was müssen wir dann tun?"
"Jetzt ist es so: Was müssen wir tun", so Captio weiter. "Wir müssen nicht auf andere schauen. In den letzten Rennen haben wir auch ein paar Entscheidungen getroffen, denen andere nachgefolgt sind. Das Selbstvertrauen im Team ist dadurch viel größer geworden. Das ist ein großer Fortschritt."
Das Märchen vom Junioren-Schreck Red Bull
Das Juniorenprogramm von Red Bull mit Helmut Marko in der Hauptrolle hat in der Öffentlichkeit ja zwei Gesichter: Das Gute Händchen beim Erkennen von Talenten wie Vettel und Verstappen, aber auch das "Zerstören" von Karriereträumen wie zuletzt bei Gasly oder Albon.
"Ich denke, dass sie da in den Medien die Rolle des Bösewichts spielen", sagt Albon dazu selbst im 'F1 Nation'-Podcast. "Aber so ist es im Grunde genommen überhaupt nicht."
"Man muss erkennen, dass sie ein Gewinnerteam sind", so Albon. "Sie erwarten gute Ergebnisse. Es ist die Kultur innerhalb des Teams: Wenn wir nicht gewinnen, sind wir nicht glücklich, und so sollte es eigentlich auch sein."
"Natürlich ist es hart, vor allem wenn man nicht viel Erfahrung in einem Top-Team hat." Dennoch sei es nicht so, "dass man dies tun muss, und wenn man das nicht tut, 'das wars, packt eure Koffer'. Natürlich wollen sie, dass beide Autos gut abschneiden, das ist das Ziel. Man wird niemanden unter Druck setzen, wenn er keine Leistung bringt, denn das machen das die Medien schon zur Genüge."
Erster Blick ins Fahrerlager
Wie schon erwähnt: Morgen geht es mit dem Medientag an der Strecke in Istanbul schon los. Klar, dass da auch schon das Fahrerlager stehen muss ...
Das nächste spannende Kapitel im Titelkampf?
"Der Streckenverlauf ist aufregend und sorgt für gutes Racing. Deshalb glaube ich, dass wir erneut eine spektakuläre Wendung in dieser hervorragenden Formel 1-Saison erleben werden", sagt Toto Wolff in seiner Vorschau auf den Türkei-Grand-Prix
"Die Schlussphase beim zurückliegenden Rennen in Russland hat gezeigt, dass in der Formel 1 alles möglich ist und sich das Blatt binnen Sekundenbruchteilen wenden kann. Diese Saison hält uns alle auf Trab und das gefällt uns sehr. Es bedeutet aber auch, dass wir die Saison aggressiv angehen müssen, um die bestmögliche Punkteausbeute herauszuholen."
Das "dirty air"-Thema
Eines der Hauptthemen der aerodynamisch neu gestalteten Autos ist natürlich, ob man damit endlich auch engeres Racing sehen kann. Ob man das auch simulieren kann? "Das wäre cool, aber das geht nicht", sagt Albon.
"Auf dem Papier sieht es aus, als würde es funktionieren." Albon verweist aber auch darauf, dass ein neues Regelwerk das Feld meist erst einmal weiter auseinanderreißt. "Das Überholen wird vielleicht besser. Aber es wird vielleicht etwas Zeit brauchen, bis die Teams enger zusammenrücken", erklärt er. "Vielleicht kann man enger gegeneinander fahren, aber es wird weniger dazu kommen, weil die Teams noch ihre eigene Pace haben."
Wie fühlen sich die 2022er-Autos an?
Im 'F1 Nation'-Podcast ist diese Woche Red-Bull-Ersatzpilot Alex Albon zu Gast. Der baldige Williams-Pilot spricht darin unter anderem über seine Simulator-Arbeit, die auch schon die Vorbereitung auf die neuen Boliden für die Saison 2022 beinhaltet. "Das Auto fühlt sich gut an", sagt er. "Es fühlt sich natürlich langsamer an. Ich würde gerne behaupten, dass es die gleiche Pace hat oder sogar schneller ist, aber das wäre eine Lüge - zumindest im Moment."
Zu sehr ins Detail will er natürlich nicht gehen. Er berichtet aber: "Es ist anders. Es ist etwas schwerer. Die Reifen sind tatsächlich sehr schwer. Die Reifen ändert auch hauptsächlich das Gefühl. Sie sind sehr steif an den Außenwänden. Der Reifen hat eine andere Flexibilität und dadurch hat man ein anderes Gefühl fürs Auto."
"Schlussendlich muss man auch da nur das Maximum herausholen", so Albon. "Wenn man das Auto im Simulator fährt, fühlt es sich nicht seltsam an."
Hier kannst du die Erfahrungen von Lando Norris im Simulator nachlesen.
Fotostrecke: Das Formel-1-Auto 2022 in Bildern
Das neue Formel-1-Reglement für 2022 nimmt Gestalt an! In Silverstone hat die Rennserie einen Prototyp vorgestellt. Anhand der ersten Aufnahmen des neuen Formel-1-Autos zeigen wir auf, wie sehr sich die Rennfahrzeuge verändern! Fotostrecke
Red Bull in neuem Look!
Das Auto von Max Verstappen und Sergio Perez wirst du in Istanbul vielleicht nicht auf den ersten Blick wiedererkennen. Aus Blau wird Weiß! Mit der Sonderlackierung will das Team dem Motorenpartner Honda eine Ehre erweisen. Grund dafür: Honda steigt am Ende der Saison aus. Und an diesem Wochenende hätte eigentlich deren Heim-Grand-Prix in Japan stattfinden sollen.
Auch die Autos von AlphaTauri sollen einen neuen Anstrich bekommen. Die Lackierung soll an den RA 272 erinnern, der 1965 als erstes japanisches Auto in der Formel 1 gewann. Mehr als dieses Teaser-Video ist allerdings noch nicht zu sehen.