Fernando Alonso: "Weiß nicht, was die Leute von meinem Comeback erwarten"
13 Punkte aus sechs Rennen: Wie Fernando Alonso seine Formel-1-Rückkehr bewertet und was er vor dem Rennen in Le Castellet seinen Kritikern entgegnet
(Motorsport-Total.com) - Ob das sechste Rennen der Formel-1-Saison 2021 in Baku sein Durchbruch gewesen sei, wird Fernando Alonso vor dem Frankreich-Grand-Prix in Le Castellet gefragt. Seine Antwort: "Keine Ahnung. Ich habe aber irgendwie den Eindruck, dass es besser und besser läuft für mich." Sein Gefühl für den Alpine A521 werde besser und er komme damit näher ans Limit heran.
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Fernando Alonso im Alpine A521: Noch ist er nicht wieder "voll da" in der Formel 1 Zoom Download
Und doch gibt es Stimmen, die meinen, Alonso verkaufe sich bisher unter Wert - vielleicht, weil der zweimalige Formel-1-Weltmeister in bisher sechs Einsätzen für Alpine nur 13 Punkte erzielt hat und im Direktvergleich zu seinem Teamkollegen Esteban Ocon weder im Qualifying noch im Rennen eine allzu gute Figur abgibt.
Alonso selbst aber gibt sich gelassen. Er habe mit einem schwierigen Start in sein Comeback-Jahr gerechnet, meint der Spanier. "Und ich sagte schon in Baku: Ich sehe es nicht so, dass ich so große Probleme habe."
Warum Alonso eine positive Zwischenbilanz zieht
"Drei von sechs Mal war ich in Q3 dabei, drei oder vier Mal in den Punkten. Das ist mehr oder weniger das, was ich mir ausgerechnet hatte. Ich weiß also nicht, was die Leute von meinem Comeback erwarten. Ich selbst bin zufrieden damit, wie es läuft."
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Er habe "natürlich" noch Baustellen, betont Alonso. Ihm gehe zum Beispiel samstags im Qualifying noch etwas Leistung ab, außerdem habe er auf frischen Reifen "noch kein gutes Gefühl", wenngleich wohl auch andere Formel-1-Fahrer mit dem Aufwärmen zu kämpfen hätten.
Insgesamt entwickle sich seine erste Alpine-Saison also positiv. "Nur die Probleme, auf die sich alle Woche für Woche versteifen, die sehe ich nicht", erklärt der Ex-Champion.
Monaco und Baku kaschieren Alpine-Fortschritte
Zumal die jüngsten Formel-1-Stadtrennen in Monaco und Baku die Euphorie rund um Alpine etwas gedämpft hätten, weil die Leistung schlechter ausgefallen war als zuvor. In Portimao und in Barcelona habe er schließlich noch "einen guten Schritt nach vorne" erkannt, sagt Alonso.
Wie P6 aus Aserbaidschan in diese Zusammenschau passt? Vermutlich als Ausreißer, meint Alonso. Rein technisch sei Alpine dort "nicht berauschend" aufgestellt gewesen, sondern habe nur ein "insgesamt gutes Wochenende" erwischt und im Rennen von der späten Rotphase profitiert. "Daraus folgte das beste Ergebnis in diesem Jahr", sagt Alonso.
"Jetzt kann ich es kaum erwarten, bis sich im zweiten Teil des Jahres noch bessere Ergebnisse einstellen."
Hoffnung dürfe Alpine aber schon beim Heimrennen in Le Castellet haben. Alonso selbst zeigt sich "zuversichtlich" für den Frankreich-Grand-Prix. Begründung: "Wenn wir Portimao und Portugal als Maßstab heranziehen, dann sehen wir einen positiven Trend. Ich jedenfalls sehe keinen Grund, weshalb wir hier nicht erneut konkurrenzfähig sein sollten."