Williams: Entwicklung des 2021er-Autos "in der letzten Phase"
Williams wird die Weiterentwicklung am aktuellen Fahrzeug demnächst einstellen, von den letzten neuen Teilen verspricht sich das Team aber einiges
(Motorsport-Total.com) - Der Kompromiss zwischen der Weiterentwicklung des aktuellen Autos und der Konzentration auf die Entwicklung des neuen Boliden für das Jahr 2022 stellt die Formel-1-Teams in diesem Jahr vor eine besondere Herausforderung. Mercedes und Red Bull liefern sich im WM-Rennen immer noch ein Wettrüsten, andere Teams haben bereits komplett auf 2022 umgestellt oder werden diesen Punkt demnächst erreichen.
Am Rande des Rennens in Barcelona hatte bereits Ferrari-Sportchef Laurent Mekies davon gesprochen, die Scuderia sei zu "90 Prozent, 95 Prozent" schon auf das neue Auto umgestiegen. Und auch Williams bewegt sich in ähnlichen Sphären, sagt Dave Robson, Chef der Fahrzeugentwicklung. "Wir sind nicht so weit davon entfernt", sagt er.
Nach der Verschiebung der Regelnovelle auf das Jahr 2022 infolge der Coronakrise blieb das Reglement im Vergleich zum vorigen Jahr relativ stabil, um die Kosten für die Teams möglichst gering zu halten. Gleichzeitig gilt in diesem Jahr erstmals eine Budgetobergrenze in Höhe von 145 Millionen US-Dollar. Entsprechend ist der Handlungsspielraum für die Weiterentwicklung auch finanziell eingeschränkt.
Williams hofft noch auf Leistungssprung
"Die Zeit im Windkanal ist fast ausschließlich mit dem neuen Auto belegt", erklärt Robson. Auch die Aerodynamik-Abteilung arbeite kaum noch am aktuellen Fahrzeug. "Wir sind in der letzten Phase an neuen Teilen für das aktuelle Auto. Also ja, wir sind ziemlich nah dran an den Prozentzahlen von Ferrari", sagt er.
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Dies bedeute aber nicht, dass sich Williams von den wenigen Neuentwicklungen, die es in diesem Jahr noch gibt, nichts verspricht. "Es gibt einige Teile, mit denen wir nicht ganz glücklich waren; ein paar Testteile, die wir am Auto hatten und wieder entfernt haben und die wir jetzt noch einmal überarbeiten", erklärt Robson.
Entsprechend stecke durchaus noch Potenzial im FW43B. "Es wird nicht komplett unsere Welt in dieser Saison verändern, aber es kommt noch etwas. Definitiv", sagt er und kündigt an, das Team werde "weiter pushen". In Barcelona hatte sich George Russell lobend über das Auto geäußert und erklärt, es habe sich "so gut wie noch nie angefühlt".
Gleichzeitig verwies er auf die besondere Charakteristik des Autos, die bei den Bedingungen in Spanien zur Geltung kam. "Wir kennen unser Auto natürlich, auch seine Stärken. Und im Rennen war der Wind geringer als zehn km/h stark, es gab nur wenige Windstöße. Deshalb war unser Auto schön konstant zu fahren. Dann kannst du auch damit umgehen", sagte er.