FIA warnt Formel-1-Teams: Kein Hamstern für 2021!
Wie der Automobil-Weltverband (FIA) verhindern will, dass die Formel-1-Teams schon 2020 Ersatzteile für 2021 herstellen, um 2021 Kosten zu sparen
(Motorsport-Total.com) - Der Plan klingt plausibel: Mit unbegrenztem Budget in der Formel-1-Saison 2020 viele Teile auf Vorrat produzieren, um ab 2021 unter der dann neuen Budgetobergrenze Kosten zu sparen. Möglich wäre das durch die Verwendung der aktuellen Fahrzeuge auch im kommenden Jahr. Doch so einfach will es der Automobil-Weltverband (FIA) den Teams nicht machen.
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Der Weltverband schreitet ein und will den Formel-1-Teams ein "Hamstern" verbieten Zoom Download
Am Freitagabend vor dem Toskana-Grand-Prix in Mugello hat die FIA die Teams schriftlich darüber informiert, dass ein solches "Hamstern" nicht toleriert wird. Man werde entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Deshalb glaubt McLaren-Boss Zak Brown: "Der Weltverband hat das im Griff. Es wird Regeln geben, die dich darin einschränken, [jetzt] viel Geld für 2021 auszugeben und 2021 für 2022."
Die Regeln maximal ausnutzen
Ihm sei nicht bekannt, ob ein Team aus dem Formel-1-Fahrerlager bereits mit einer solchen Vorratshaltung begonnen habe. "Man wird aber natürlich das maximal Mögliche ausschöpfen", sagt Brown.
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"Die FIA schaut sich das genau an. Ich denke daher nicht, dass jemand etwas außerhalb der Regeln macht."
Schon alleine deswegen nicht, weil sich die Teams in Bezug auf die Formel-1-Saison 2021 und darüber hinaus in ständigem Dialog mit FIA und Rennserie befänden, meint Brown.
Ständiger Dialog zwischen Teams und Regelmachern
Er erklärt: "Wir stellen viele Fragen. Man arbeitet also nicht im Stillen vor sich hin, sondern fragt: Dürfen wir dies? Ist jenes erlaubt? So kam die Sache gestern Abend auf den Tisch."
"Ich habe bisher nicht das ganze Dokument gelesen. Es war aber keine technische Direktive, sondern eher ein Kommentar zum Thema. In die Richtung: 'Verrennt euch nicht, weil es könnte noch Änderungen geben.'"
Apropos: Die aktuellen Formel-1-Autos werden nächstes Jahr nicht gänzlich unverändert zum Einsatz kommen. Diverse Anpassungen sind bereits beschlossen, allerdings bleibt es bei sehr vielen Gleichteilen. Erst 2022 folgen mit dem neuen Formel-1-Reglement ganz neue Fahrzeuge.