Vettel: FIA hat uns mit Rassismus-Kampf im Stich gelassen
Sebastian Vettel fühlt sich im Kampf gegen Rassismus von der FIA und der Formel 1 im Stich gelassen und betont die Wichtigkeit des Themas
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich wollte die Formel 1 mit ihrer Message gegen Rassismus ein Zeichen setzen, doch lediglich vor dem ersten Saisonrennen in Spielberg hatte es einen organisierten Zeitplan dafür gegeben. Bei den anderen beiden Rennen mussten die Piloten ihre Botschaft selbstständig zwischendurch verbreiten, was vor allem Lewis Hamilton sauer aufstieß.
Doch nun sagt auch Sebastian Vettel, dass die Fahrer von der FIA und der Formel 1 im Stich gelassen wurden. "Es sollte nicht nur an uns Fahrern liegen", sagt er. "Wir organisieren die Rennen nicht, also ist es nicht nur in unserem Interesse."
"Wir haben versucht, eine gewisse Botschaft zu senden, die wir für richtig halten. Aber nach dem ersten Rennen wurden wir von der FIA und der FOM im Stich gelassen, weil sie uns nicht wirklich dabei geholfen haben, etwas zu organisieren."
Für den Großen Preis von Großbritannien hat die Formel 1 jedoch Besserung gelobt und ein eigenes Zeitfenster eingeräumt, um auf die Knie gehen zu können. Zudem öffnet die Boxengasse jetzt 40 Minuten vor dem Rennen, nicht erst 30 Minuten vorher.
"Wir haben jetzt viel mehr Zeit, um auf Toilette gehen zu können und einen Moment vor der Nationalhymne zu haben", sagt Daniel Ricciardo. "Es wird definitiv weniger übereilt sein und mehr wie beim ersten Rennen. Einige werden stehen, andere knien, aber wir haben unseren Moment vor der Nationalhymne, um das zu tun."
Vettel betont derweil die Wichtigkeit des Themas. Zwar seien die Fahrer in der Formel 1 für den Sport da, "aber wir können nicht ignorieren, was außerhalb unserer Blase passiert", so der Deutsche. "Der Kampf gegen Rassismus ist in den vergangenen Wochen und Monaten losgetreten worden, und das ist komplett berechtigt, denn das wird nicht über Nacht bekämpft."
"Ich finde es richtig, die richtigen Signale zu senden, um die Leute zu inspirieren. Denn am Ende ist Bildung der einzige Weg da raus, denn es ist schon Irrsinn, dass 2020 mit all dem Wissen der Vergangenheit immer noch so etwas existiert", so der Deutsche. "Daher ist es wichtig, aufzustehen, wenn wir in der Öffentlichkeit die Möglichkeit dazu haben."