Steiner findet Ungarn-Strafe unfair: Gibt keine konkrete Regel
Dass seine Fahrer in Ungarn bestraft wurden, findet Günther Steiner unfair: Es gebe keine konkrete Regel, und auch die Anwendung sei mehr als unglücklich gewesen
(Motorsport-Total.com) - Haas-Teamchef Günther Steiner findet die Strafen gegen seine beiden Piloten beim Großen Preis von Ungarn unfair. Die Rennkommissare hatten Kevin Magnussen und Romain Grosjean nach dem Rennen jeweils zehn Sekunden Zeitstrafe aufgebrummt, weil sie in der Aufwärmrunde unerlaubte "Fahrhilfen" bekommen hätten.
Haas hatte seine beiden Fahrer vor dem Start in die Box gerufen, um Trockenreifen aufzuziehen. Anweisungen an die Fahrer sind jedoch laut Reglement strikt verboten - eine ähnliche Nachfrage von AlphaTauri-Pilot Daniil Kwjat blieb daher von seinem Team unbeantwortet.
Doch die Strafe, die Magnussen am Ende einen Punkt kostete, ärgert Steiner: "Ich denke nicht, dass es im Interesse der Formel 1 war, so eine Strafe auszusprechen", sagt er. Und aus seiner Sicht würde es auch keine Regel geben, die eine solche Anweisung an die Fahrer verbietet.
"Es gibt eine Technische Richtlinie von 2017, die klärt, was du nicht machen darfst - und zwar einem Fahrer Anweisungen zu Kupplung und solchen Dingen zu geben. Reifenwechseln gehört aber nicht dazu", ist er der Auffassung.
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Für ihn ist die Regel daher eine Grauzone. "Und meiner Meinung nach solltest du bei Grauzonen beim ersten Mal keine Strafe bekommen. Du solltest eine Verwarnung bekommen, und dann sollten sie sagen, dass sie die Regel klären werden. Und beim nächsten Rennen hast du dann eine Regel, keine Richtlinie."
Was Steiner ebenfalls sauer aufstößt: dass die Entscheidung über die Bestrafung so spät kam. "Uns wurde während des Rennens nie gesagt, dass es eine Untersuchung geben könnte", ärgert er sich. "Denn das passiert normalerweise. Und wenn man sieht, dass man untersucht wird, kann man dafür planen. Stattdessen kam es eineinhalb Stunden später. Es gab also einige Fehltritte, die zu der Strafe geführt haben."
Die Strafe selbst ist für den Südtiroler abgehakt: "Wir können keinen Protest gegen eine Zeitstrafe einlegen, von daher können wir keinen offiziellen Weg gehen", sagt er. Klärungsbedarf herrscht bei ihm dennoch.