Österreich: Grüner Sportminister bekennt sich zur Formel 1
Klimaschutz und Formel 1, wie passt das zusammen? Österreichs Grünen-Chef Werner Kogler, zugleich Sportminister, sieht hierin "kein primäres Problem"
(Motorsport-Total.com) - Nicht nur Fahrer wie Lewis Hamilton und Sebastian Vettel sind sich ihrer ökonomischen Verantwortung bewusst und setzen sich deshalb aktiv für den Klimaschutz ein. Auch die Formel-1-Bosse selbst nehmen das Thema ernst und haben sich für die Zukunft hohe Ziele gesteckt, um den Sport klimaverträglicher zu machen.
Derzeit ist der CO2-Fußabdruck der Formel 1 noch groß, die Umweltbelastung hoch. Gehört sie deshalb in ihrer jetzigen Form abgeschafft? "Nein, im Gegenteil", findet Österreichs Grünen-Chef Werner Kogler. "Ich glaube zwar, dass vielleicht einige diese Meinung haben werden. Bei mir persönlich ist es andersrum."
Der 58-Jährige ist in der neuen Koalition nicht nur Vizekanzler, sondern hat auch das Amt des Sportministers inne. Im Gespräch mit 'Krone.at' bekennt er sich zur Formel 1: "Ich bin vor vielen Jahren schon damit aufgefallen, als Grüner den - damals noch - Österreichring zu verteidigen. Dass er überhaupt wieder zurückkommt."
Mittlerweile ist der Red Bull Ring einer der größten Publikumsmagnete in der Formel-1-Saison und rangiert auf der Beliebtheitsskala der Fans und Fahrer weit vorn. Kogler verrät: "Ich bin selber auch ein Konsument. Obwohl mich die Formel 1 früher öfter interessiert hat, muss ich zugeben." Und wie sieht die Klimazukunft der Serie aus?
"Natürlich wird es langfristig darum gehen, alles unter einen Hut zu bringen. Genauso wie wir Wirtschaft und Umweltschutz und vor allem Klimaschutz unter einen Hut zu bringen haben. Da gibt es ja viele Chancen in dem Bereich", sagt der grüne Sportminister. Er weiß: "Beim Sport geht es um Image und um Vorreiterrollen."
"Ich denke, die klassische Formel 1 wird es noch lange geben. Es wird aber auch andere Motorsport-Events geben, wo vielleicht auch mehr auf abgasfreie Antriebstechnologien gesetzt wird. Aber wie gesagt, das ist nicht primär ein Problem", urteilt Kogler. Die Formel 1 selbst hat sich vorgenommen, bis 2030 klimaneutral zu sein.