"US-Kurve auf Europa-Kurs": Zandvoort wird steiler als Indianapolis!
Die letzte Kurve auf dem Grand-Prix-Kurs in Zandvoort wird steiler als die Steilkurve in Indianapolis - Das hat der Streckenchef bestätigt
(Motorsport-Total.com) - Die Rennstrecke in Zandvoort nimmt sich beim Umbau US-amerikanische Ovalkurse zum Vorbild. Die Neigung der letzten Kurve soll doppelt so steil werden wie in Indianapolis. Das haben die Streckenverantwortlichen zu Beginn der Bauphase bekannt gegeben.
Als Teil der Modernisierung und Adaptierung an die neuesten FIA-Standards wird in den Niederlanden umgebaut, damit das Comeback im Mai 2020 reibungslos über die Bühne gehen kann. Eine bereits zuvor angekündigte Änderung betrifft die letzte Kurve.
Nun wurde bestätigt, dass diese Kurve eine Neigung von 32 Prozent aufweisen wird, was 18 Grad entspricht. Zandvoort-Geschäftsführer Robert van Overdijk hat gegenüber dem niederländischen Radiosender 'BNR Nieuwsradio' erklärt: "Diese Kurve wird sicherlich der spektakulärste Teil der Strecke."
Er bestätigt die Neigung um 32 Prozent. "Der Höhenunterschied vom tiefsten zum höchsten Punkt wird daher rund viereinhalb Meter betragen. Wir bauen also eine amerikanische Kurve auf einer ansonsten europäischen Rennstrecke. Das ist völlig einzigartig."
Nicht nur die letzte Kurve wird eine Neigung aufweisen, auch Kurve 3 (genannt "Hugenholtz") wird in leichter Schräglage gefahren werden. Dadurch soll das Überholen erleichtert werden. "Da wird eine Parabolika angelegt, damit zwei Autos nebeneinander mit gleicher Geschwindigkeit fahren können."
Aus diesem Grund werde die Neigung an jener Stelle zwischen acht und 18 Prozent aufweisen - weniger als die letzte Kurve. In der jüngeren Vergangenheit ist die Formel 1 bereits in Indianapolis Steilkurve gefahren, diese war allerdings nur um neun Grad geneigt.
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Zwar wird 2020 mit 18 Grad deutlich mehr gefahren werden, im historischen Vergleich ist dies allerdings noch sehr wenig: Die alten Steilkurven von Monza weisen 21 Grad auf, jene in Daytona gar 31 und jene auf der Avus sogar 43,6 Grad.
Durch die baulichen Veränderungen wird Zandvoort, wo zuletzt 1985 gefahren wurde, eine neue Optik erhalten. "Natürlich ist Zandvoort historisch betrachtet ein großer Name", weiß van Overdijk. "Aber wenn wir die Strecke exakt so beibehalten würden, dann würden wir nur der Idee folgen, dass früher alles besser war."
Das sei jedoch keineswegs der Fall gewesen. "Daher mache ich mir auch keine Sorgen." Bis Februar sollen die Bauarbeiten an der Rennstrecke selbst abgeschlossen sein.