• 20. September 2019 · 17:50 Uhr

Hülkenberg vor dem Aus: Viel Lob, aber kein Cockpit für ihn

Red Bull erteilt Nico Hülkenberg eine klare Absage, und auch Alfa Romeo und Williams haben andere Prioritäten - Für den Deutschen gibt es nur warme Worte

(Motorsport-Total.com) - Die Anzeichen, dass in der Formel 1 2020 kein Platz mehr für Nico Hülkenberg ist, verdichten sich immer mehr. Theoretisch sind bei Red Bull, Alfa Romeo, Toro Rosso und Williams noch Cockpits für die kommende Saison frei. Doch für Hülkenberg scheint bei allen vier Teams kein Platz zu sein. So läuft bei Williams alles auf Nicholas Latifi als Nachfolger für Robert Kubica raus.

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Trotz einer Menge Lob hat niemand ein Cockpit für Nico Hülkenberg Zoom Download

Eine klare Absage gibt es von Red Bull. Im Hinblick auf die Fahrer für 2020 erklärt Teamchef Christian Horner: "Alle Fahrer, die zur Wahl stehen, haben einen Vertrag. Dadurch sind wir in einer einzigartigen Position, in der wir nichts überstürzen müssen." Damit ist klar, woraus Red Bull eh nie ein Geheimnis gemacht hat: Der Teamkollege von Max Verstappen soll aus dem eigenen Kader kommen.

"Wir werden uns alle Zeit nehmen, um den Fortschritt von Alex [Albon] zu evaluieren und ihn mit Dany [Kwjat] und Pierre [Gasly] zu vergleichen", so Horner, der dann auf Hülkenberg angesprochen noch einmal unmissverständlich klarstellt: "Nico ist nicht auf unserer Liste. Er ist ein toller Fahrer, und es wäre sehr schade, ihn nächstes Jahr nicht mehr in der Formel 1 zu sehen."

Kein Platz bei Red Bull und Alfa Romeo

"Er ist ein professioneller Fahrer und hat in der Formel 1 vielleicht nicht das erreicht, was mit seinem Potenzial möglich gewesen wäre. Ich hoffe sehr für ihn, dass er noch einen Platz findet, denn er gehört zu den besseren Fahrern in der Startaufstellung und sollte in der Formel 1 bleiben", so Horner. Bei Red Bull - und damit auch bei Toro Rosso - wird aber kein Platz für ihn sein.


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Bleibt also noch Alfa Romeo, doch auch dort macht Teamchef Frederic Vasseur Hülkenberg keine falschen Hoffnungen. "Wir konzentrieren uns auf Antonio [Giovinazzi]", betont er im Hinblick auf 2020 und erklärt: "Antonio hatte ein hartes Wochenende in Spa, aber in Monza hat er stark zurückgeschlagen. Wir wollen ihm dabei helfen, sich zu entwickeln und weiter zu verbessern."

"Schritt für Schritt macht er einen guten Job", lobt Vasseur seinen aktuellen Piloten und ergänzt: "Der Speed ist ganz sicher da. Er ist seit dem ersten Quali auf Augenhöhe mit Kimi, und beim Speed haben wir absolut nichts zu meckern." Giovinazzis Rennergebnisse sind allerdings noch ausbaufähig. "Ich möchte einfach mehr Punkte holen. Aber das gilt für alle", so Vasseur.

Viel Lob von allen Seiten, aber ...

In der WM steht der Italiener gerade einmal bei drei Zählern, Teamkollege Kimi Räikkönen bereits bei 31. Trotzdem stellt sich Vasseur klar hinter seinen Piloten. "Wir sind überhaupt nicht in Eile", betont auch er und erklärt: "Es könnte Sinn ergeben, die Entscheidung zu verschieben, um Antonio und seine Fortschritte zu beobachten. Aber ehrlich gesagt denke ich, dass er auf einem guten Weg ist."


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Erste Wahl ist Hülkenberg also auch in Hinwil nicht. Warme Worte gibt es derweil auch von seinem Noch-Teamchef Cyril Abiteboul. "Nico war eine Stütze in der Teamkonstruktion. Außerdem ist er natürlich ein großartiger Fahrer. Abseits der Strecke ist er sehr professionell und hat eine Menge Erfahrung", so der Renault-Teamchef. Er glaubt zudem, dass Hülkenberg in der Formel 1 noch nicht fertig ist.

"Ich kann nichts tun, aber ich hoffe wirklich, dass er einen Weg finden wird. Das liegt jetzt aber nicht mehr in unseren Händen", so Abiteboul. Unterm Strich bleibt also von allen Seiten eine Menge Lob für Hülkenberg. Ein Cockpit scheint aber niemand für ihn zu haben.

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