Honda: Maßnahme löste nach Frankreich die siegbringende Performance aus
In Frankreich war Red-Bull-Honda mit dem neuen Spec-3-Motor noch nicht konkurrenzfähig, doch in Österreich löste sich für die Japaner der Schalter
(Motorsport-Total.com) - Dank einer bislang unbekannten "Gegenmaßnahme" konnte Honda die Performance seines Spec-3-Motors nach dem Frankreich-Grand-Prix deutlich verbessern und so zu zwei Siegen fahren. Laut Max Verstappen habe Red Bulls Motorenpartner nach Le Castellet gelernt, nicht so konservativ zu agieren. Dort hatte die neue Ausbaustufe Premiere gefeiert.
War das Paket in Frankreich noch nicht sonderlich konkurrenzfähig, so gewann Verstappen das folgende Rennen in der Hitze von Österreich, wäre ohne den Unfall mit Sebastian Vettel in Silverstone wohl auf das Podium gefahren, gewann in Deutschland und sah auch in Ungarn lange wie der Sieger aus.
Dass man einen solchen Sprung machen konnte, lag laut Honda aber nicht nur daran, dass man etwas von der Power-Unit gelernt hatte. "Ich kann verstehen, warum Max Frankreich und Österreich vergleicht", sagt Hondas Formel-1-Verantwortliche Masashi Yamamoto gegenüber 'Motorsport-Total.com'.
"Wir haben viel von Kanada und Frankreich gelernt - speziell was die Hitze angeht", sagt er. "Und vor Österreich haben wir Gegenmaßnahmen getroffen - und es hat gut funktioniert. Ich verstehe, warum Max sagt, dass wir gelernt haben, den Motor unter bestimmten Bedingungen zu pushen."
Bei Red Bulls Sieg in Österreich bekam Klassenprimus Mercedes große Probleme mit der Kühlung und musste seine Leistung zurückschrauben. Mit Hondas Gegenmaßnahmen hatte Verstappen alles, was er brauchte, um den Ferrari von Charles Leclerc am Ende anzugreifen und zu überholen.
Hondas Technikchef Toyoharu Tanabe sagt gegenüber 'Motorsport-Total.com', dass das Herumbasteln am Motor auch in Österreich nicht aufgehört habe: "Wir haben etwas aus Frankreich gelernt und dann unseren Einsatz für Österreich verbessert. Und dann haben wir etwas aus Österreich gelernt und etwas für Deutschland verbessert. Wir wollen alles optimieren."
Fotostrecke: Honda-Meilensteine in der Formel 1
Bereits 1964 befindet sich der erste Werks-Honda auf einer Formel-1-Rennstrecke. Pilotiert wird der Wagen zunächst vom US-Amerikaner Ronny Bucknum. Fotostrecke
Die neue Spec 3 von Honda besitzt einen neuen Turbolader, der von der gleichen Jet-Motor-Expertise profitiert, wie die MGU-H aus dem vergangenen Jahr. Beide Teile sind wichtig für eine gute Zuverlässigkeit auch unter hohen Performance-Leveln.
"Wenn wir einfach langsam sind, können wir trotzdem fahren, aber eine schlechte Zuverlässigkeit ist ein großes Problem, weil wir dann nicht fahren können", sagt Tanabe. "Also müssen wir immer den Spagat zwischen Performance und Zuverlässigkeit hinbekommen. Aus meiner Sicht braucht man erst ein gewisses Maß an Zuverlässigkeit, bevor man sich mit der Performance beschäftigen kann."