Formel-1-Zukunft: Piloten laut Vettel die einzigen ohne Hintergedanken
Sebastian Vettel erklärt, warum es so wichtig ist, dass mittlerweile auch die Piloten bei offiziellen Treffen der Formel 1 vertreten sind - Die einzigen ohne "Motiv"?
(Motorsport-Total.com) - Seit einigen Wochen sprechen auch die Fahrer mit, wenn die Zukunft der Formel 1 offiziell diskutiert wird. Wurden die wichtigen Themen hinter verschlossenen Türen zuvor nur von Verband, Teams und Co. besprochen, sind mittlerweile auch die Protagonisten aus den Cockpits bei den wichtigen Meetings vertreten. Sebastian Vettel glaubt, dass das ein guter Schritt für die Königsklasse ist.
"Ja, defintiv. Das ist ein sehr positiver Aspekt", zeigt er sich zufrieden und erklärt: "Ich denke, für uns ist das eine großartige Gelegenheit, unsere Meinung zu sagen. Wir sind vermutlich die einzigen am Tisch, die kein Motiv hinter dem haben, was sie sagen. Wir sind sehr neutral und nur am Sport interessiert. Ich glaube, das ist eine große Chance für uns - und eine große Chance für alle anderen am Tisch."
Denn es ist kein Geheimnis, dass die Teams bei solchen Meetings nicht ausschließlich das Wohl des Sports im Sinn haben. Häufig werden auch Eigeninteressen verfolgt. Laut Vettel beteiligen sich die Piloten selbst nicht an diesen politischen Spielchen. "Wir bringen die Perspektive von innen", erklärt er und ergänzt, dass die Fahrer damit etwas an den Tisch bringen, "das zuvor nicht abgedeckt wurde".
Er habe das Gefühl, dass man den Fahrern bei diesen Treffen auch durchaus zuhöre und ihre Punkte berücksichtige. "Jetzt müssen wir sehen, was passiert. Manches davon ist Politik, manches ist Taktik oder was auch immer. Aber da halten wir uns raus", stellt er klar und erklärt: "Wir sagen einfach, was unserer Meinung nach das Beste für die Zukunft ist, damit wir und alle anderen, die den Sport lieben, ihn noch mehr genießen können."
Das Reglement für die Formel-1-Saison 2021 soll im Oktober abgesegnet werden. Ein offizielles Mitspracherecht haben die Piloten dabei nicht. Zumindest können sie ihre Vorschläge nun aber direkt einbringen. Wie stark Liberty, FIA und Co. letztendlich auch wirklich darauf eingehen, wird sich in den kommenden Wochen mit den neuen Regeln zeigen.