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Diskussion um schwierigere Autos: "Die Fahrer waren einfach nicht fit!"
Für die Formel-1-Teamchefs sind die Autos früher nicht körperlich anstrengender gewesen: Die Fahrer waren einfach nur nicht fit und haben absichtlich aufgegeben
(Motorsport-Total.com) - Sind die Formel-1-Autos körperlich nicht mehr anstrengend genug? Das hatte Lewis Hamilton am Donnerstag in der Pressekonferenz gesagt und dabei gemeint, er könnte heutzutage locker zwei oder drei Rennen am Stück fahren. Er wünscht sich wieder in Zeiten zurück, in denen Fahrer nach dem Rennen noch ausgelaugt waren, weil sie mit manueller Schaltung und ohne Servolenkung zurechtkommen mussten.
© Motorsport Images
Solche Bilder liegen für Franz Tost vor allem an damals mangelnder Fitness Zoom Download
Die Teamchefs der Formel 1 stimmen den Aussagen des Briten jedoch nicht zu. Sie sind der Meinung, dass die Autos sehr wohl anstrengend zu fahren seien. Vor allem das Fitnesslevel habe sich im Vergleich zu früher aber stark zum Besseren gewandelt: "Das aktuelle Fitnesslevel ist das höchste, das wir je in der Formel 1 gesehen haben", sagt Toro Rossos Franz Tost.
Fahrer haben heutzutage schon von klein auf Erfahrung im Kartsport, bekommen teilweise spezielle Trainingspläne, besitzen einen eigenen Trainer und müssen sich an besondere Ernährungspläne halten. Ganz anders als die viel zitierten "alten Haudegen" von früher ...
Getriebeschaden? Nur ein Vorwand ...
"Die haben doch nie ein Fitnessstudio von innen gesehen, und einige haben auch geraucht", spricht er auf die Zeiten von Nigel Mansell & Co. an, die nach dem Rennen auch schon gerne einmal kollabierten.
Fotostrecke: Die größten Playboys der Formel 1
James Hunt: "Er war der letzte bunte Hund", sagt Niki Lauda über seinen Rivalen. Der Weltmeister von 1976 gilt bis heute als größter Playboy der Formel 1. Rühmte sich selbst, er habe in seinem Leben mit 5.000 Frauen geschlafen. Auch Alkohol, Zigaretten und Drogen gegenüber war er nicht abgeneigt. Doch dieser Lebenswandel hatte seine Folgen. Hunt starb am 15. Juni 1993 im Alter von 45 Jahren an einem Herzinfarkt - einen Tag, nachdem er seiner Freundin Helen Dyson einen Heiratsantrag gemacht hatte. Fotostrecke
Er erinnert sich an Vorfälle, in denen Fahrer durch vermeintliche Getriebeschäden ausgefallen waren. "Hey, sie haben vorher geraucht und waren einfach nicht fit genug, um das Rennen zu beenden. Also haben sie einfach irgendeinen Gang reingehauen, damit das Auto stehenbleibt. Sie waren nicht fit genug - das ist die Realität", so Tost.
Die Autos physisch noch härter zu machen, ist aus Sicht von Toto Wolff kein Problem: "Du musst einfach nur die Servolenkung rausmachen, aber dann haben wir Bodybuilder im Auto", so der Österreicher. Diese wären dann auch am Ende des Rennens erschöpft. "Das ist einfach", sagt Wolff. Allerdings wäre das für ihn ein technologischer Schritt zurück. "Vielleicht sollten wir das für das Entertainment aber in Zukunft in Erwägung ziehen."
Körperliches und fahrerisches Niveau hoch wie nie
Haas-Teamchef Günther Steiner hätte daraufhin einen anderen Vorschlag, bei dem man die Technologie behalten könnte: "Man könnte den Fahrern einfach verbieten, ins Fitnessstudio zu gehen, dann sind sie am Ende des Rennens erschöpft", lacht er in Anlehnung auf die Aussagen von Franz Tost. "Das wäre auch viel billiger! Und sie sollten die ganze Zeit Fastfood essen!"
Doch für die Teamchefs sind die Fahrer nicht nur körperlich auf dem besten Level aller Zeiten, auch das Talent sei deutlich höher als in den alten Tagen: "Wir haben sehr, sehr gute Fahrer in der Formel 1, darum sieht man auch keine Unfälle mehr", meint Tost. "Auf der einen Seite ist das gut, aber aus der Entertaining-Sicht langweilig."
"Es stimmt, das Level an Perfektion hat enorm zugenommen", meint auch Wolff. "Man sieht diese Fehler einfach nicht mehr." Und das lasse sich höchstens künstlich ändern. Viele würden sagen: Die Formel-1-Welt ist mittlerweile einfach (zu perfekt) geworden.