Formel-1-Technik: Brembo schlägt Carbon-Keramik-Bremsen vor
Kommen in der Formel 1 in Zukunft Carbon-Keramik-Bremsen zum Einsatz? Hersteller Brembo erklärt, dass man für den entsprechenden Schritt bereit sei
(Motorsport-Total.com) - Bereits seit den 1980er-Jahren kommen in der Formel 1 Carbonbremsen zum Einsatz. Hersteller Brembo schlägt nun aber vor, in Zukunft auf Carbon-Keramik-Bremsen zu wechseln. "Die Zukunft der Bremssysteme werden keine Carbonscheiben sein", erklärt Brembos Mario Almondo gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Er bemängelt, dass diese für Serienautos keine Relevanz haben.
"Ich nenne [stattdessen] die Carbon-Keramik-Bremsen als Beispiel. Diese wurden im McLaren Senna verwendet", erklärt Almondo in Anspielung auf den Supersportwagen, der seit dem vergangenen Jahr produziert wird. "Wenn wir in der Formel 1 Lösungen haben möchten, die näher an unseren normalen Produkten dran sind, dann könnten wir in diese Richtung gehen", so Almondo.
Carbon-Keramik-Bremsen sind haltbarer als die aktuell in der Formel 1 verwendeten Bremsen, und laut Almondo wäre es "absolut möglich", mit diesem Material bis zu sieben Grand Prix mit nur einem Bauteil zu bestreiten. Außerdem seien diese Bremsen "grüner", also umweltfreundlicher, weil bei der Verwendung weniger Carbonstaub freigesetzt wird.
"Das Gewicht könnte eine Herausforderung für uns sein", räumt Almondo ein. Denn die Carbon-Keramik-Lösung ist im Vergleich zu herkömmlichen Bremsscheiben zwar ziemlich leicht, aber schwerer als die aktuellen Carbonbremsen in der Formel 1. "Das Material wiegt mehr, aber es könnte die gleiche Performance haben - selbst in der Formel 1", zeigt sich Almondo trotzdem zuversichtlich.
Um Kosten zu sparen, soll es in der Königsklasse ab 2021 ein einheitliches Bremssystem für alle Teams geben. Auch Brembo hat an der entsprechenden Ausschreibung teilgenommen. Eine Entscheidung der FIA wird bald erwartet. "Brembo zieht den Wettbewerb vor, um auf der Strecke zu zeigen, dass wir besser als unsere Gegner sind", erklärt Almondo. Er sei sich aber bewusst, dass die Kostenreduktion ein wichtiges Thema sei.