Formel-1-Newsticker
Formel-1-Live-Ticker: Hat Ferrari Mercedes unterschätzt?
Formel-1-Ticker zum Nachlesen: +++ Video: Ferraris Situation in der Analyse +++ Wolff entlarvt Renault als "Streikbrecher" +++ Verstappen von Mercedes beeindruckt +++
Quo vadis, Ferrari?
Ferrari hat sowohl das Aero-Update in Baku als auch das Motoren-Update in Barcelona früher als ursprünglich geplant gebracht. Trotzdem ist der Rückstand auf Mercedes nicht kleiner, sondern größer geworden. In der Analyse des heutigen Qualifyings nehmen unsere Vor-Ort-Reporter Edd Straw und Scott Mitchell die Situation bei der Scuderia genauer unter die Lupe.
Für unseren heutigen Live-Ticker ist das der Schlusspunkt. Morgen führt dich meine Kollegin Maria Reyer durch den Rennsonntag. Bis dann!
Wie Renault Mercedes zum Testen "zwang"
Eigentlich wollte Mercedes erst 2020 in die Reifentests für die künftigen 18-Zoll-Räder der Formel 1 einsteigen. Doch die Konkurrenz hat die Marke zum Kurswechsel gezwungen, wie Mercedes-Sportchef Toto Wolff erklärt: "Dieses Budget war für 2019 nicht geplant. Wir hatten gehofft, dass alle Reifentests mit 18-Zoll-Rädern auf 2020 verschoben werden. Wir haben zum Ausdruck gebracht, dass es aus unserer Sicht das Beste wäre, wenn sich alle darauf verständigen, diese Tests zu verschieben."
Doch ein Team spielte nicht mit. "Renault war der Streikbrecher", sagt Wolff. "Und wenn einer ausschert, müssen wir mitgehen." Auch McLaren hat sich dann für die Reifentests entschieden. Bedeutet konkret: Jedes dieser drei Teams muss im Herbst ein modifiziertes 2018er-Auto zur Verfügung stellen und es für die Pirelli-Probefahrten einsetzen.
In der Formel-1-Saison 2021 werden die neuen 18-Zoll-Räder die aktuellen 13-Zoll-Felgen ablösen. Einen ersten Vorgeschmack darauf gibt es schon 2020: Dann fährt die Nachwuchsserie Formel 2 mit den größeren Rädern.
Verstappen: Nur Mercedes weiß, was es tut
Red-Bull-Fahrer Max Verstappen glaubt, nur ein Team in der Startaufstellung zum Grand Prix von Spanien weiß wirklich, was es mit seinem Auto anstellt: Mercedes. Verstappens Einschätzung: "Ich bin kein Designer, ich fahre nur so schnell wie möglich. Und wenn man es einfach nachvollziehen könnte, dann würde man das Auto in jedem Rennen verbessern. Doch die Fahrzeuge sind dieses Jahr generell nicht so leicht zu durchschauen. Nur Mercedes scheint es zu verstehen. Aber alle anderen Teams haben da mehr zu kämpfen."
Hamilton denkt über Ferrari-Wechsel nach
Laut Mercedes-Sportchef Toto Wolff hat sich Lewis Hamilton schon einmal mit einem potenziellen Wechsel zu Ferrari befasst. Und Wolff kann das sogar verstehen: "Man muss anerkennen, dass es möglicherweise im Kopf eines jeden Fahrers steckt, eines Tages für Ferrari zu fahren. Das ist die prestigeträchtigste und traditionsreichste Marke in der Formel 1. Wenn ein Fahrer den Wunsch hat, bei Ferrari zu fahren, respektiere ich das. Wir haben das schon mit Lewis besprochen, als wir den letzten Vertrag verhandelt haben."
In den Vertragsgesprächen gehe es bei Mercedes immer betont "transparent" zu, meint Wolff weiter. Aktuell sei das Wechselthema aber nicht: "Wir geben Lewis ein Auto, das dazu in der Lage ist, seine Ziele zu erreichen. Wenn wir ihm weiterhin ein Auto auf diesem Niveau zur Verfügung stellen, gibt es keinen Grund für ihn, uns zu verlassen. Und wir hätten wirklich gern, dass er bei uns bleibt."
Hamilton steht noch bis Ende 2020 bei Mercedes unter Vertrag. Was danach kommt, ist offen. Wolff selbst schließt nichts aus: Es gäbe "sechs oder sieben Fahrer", die alle Mercedes-Anforderungen erfüllen würden. Das schließe den aktuellen Ferrari-Piloten Sebastian Vettel "definitiv" mit ein, sagt Wolff und merkt scherzhaft an: "Damit mache ich jetzt Schlagzeilen, oder?" Zumindest wollen wir es nicht ganz unerwähnt lassen ... ;-)
Eine aktuelle Übersicht für Fahrer und Teams 2020 findest Du übrigens in diesem Artikel!
Video: Die Pole-Runde von Valtteri Bottas
So schnell war auf dieser Streckenversion noch niemand: Valtteri Bottas hat in Barcelona einen neuen Rekord aufgestellt und steht folgerichtig auf der Pole-Position für den Spanien-Grand-Prix. Hier ist die komplette Runde im Video!
Die Fakten zum Qualifying:
Qualifying Q1
Qualifying Q2
Qualifying Q3
Gesamtergebnis
Startaufstellung
Racing Point "enttäuscht" auf ganzer Linie
Nein, da geht nichts: P14 und P17 im Qualifying sind für Racing Point nichts anderes als eine "Enttäuschung", wie es Sergio Perez zusammenfasst. "Das ganze Wochenende läuft bisher schon bescheiden. Wir scheinen hier einfach nicht auf Tempo zu kommen." Der Samstag sei die Fortsetzung davon gewesen und "kein fantastischer Tag", wie Perez betont.
Er setze seine Hoffnungen nun in den Test nach dem Grand Prix an gleicher Stelle. "Dann können wir das Paket noch einmal genau analysieren und mehr darüber herausfinden. Aber wahrscheinlich liegt uns die Strecke einfach nicht, das wird das Hauptproblem sein."
Teamkollege Lance Stroll will das so nicht stehen lassen und meint, die Barcelona-Updates hätten Racing Point durchaus vorangebracht, auch wenn sich das auf der Zeitenliste nicht bemerkbar mache. "Das Auto ist besser geworden", sagt er. "Wir müssen mit unseren Updates einfach weiter am Ball bleiben."
Hülkenberg: "Kleiner Fehler" mit großen Folgen
Renault-Fahrer Nico Hülkenberg erklärt, warum sein Qualifying in Spanien nicht nach Wunsch verlaufen ist. Denn für den Deutschen war bereits in Q1 Schluss ? nach einem Abflug mit Bandenkuss. "Es war nur ein kleiner Fehler", sagt Hülkenberg. "In Kurve 4 hatte ich mich leicht verbremst, hatte vielleicht zu früh zu viel gewollt. Da kann ich niemanden sonst zur Verantwortung ziehen als mich selbst. Definitiv keine Sternstunde."
Von P16 stehe ihm ein schwieriges Rennen bevor, meint Hülkenberg. "Ein Spaziergang wird es sicher nicht. Und du brauchst schon ein gewisses Tempo, damit du im Rennen mit der Strategie noch was reißen kannst. Bist du schnell, dann kannst du überholen. Also schauen wir einmal, was morgen geht."
Russell lässt Williams hoffen
Während Robert Kubica im Qualifying in Barcelona abgeschlagen Letzter wurde, hat George Russell etwas Positives für Williams geschafft: Er fuhr zwar ebenfalls nur auf P19, aber immerhin mit dem geringsten Rückstand bisher auf die direkte Konkurrenz, nämlich lediglich vier Zehntelsekunden. So nahe dran war Williams in diesem Jahr noch nie.
"Wir scheinen an diesem Wochenende stärker zu sein als gedacht", sagt Russell. Barcelona sei wahrscheinlich die erste "eher repräsentative Strecke" in diesem Jahr, zeige erstmals den wahren Speed von Williams. Das sei "definitiv" ermutigend, meint Russell. "Denn jeder hat viele Updates dabei, wir aber eigentlich nichts."
Für Williams wachsen die Bäume trotzdem nicht in den Himmel, wie Russell betont: "Man muss schon realistisch bleiben. Es wäre sinnlos, Punkte zu erwarten. Wir müssen jede Einheit wie eine Testsession sehen und versuchen, möglichst viele Erkenntnisse für den weiteren Saisonverlauf zu gewinnen."