Bernie Ecclestone: Formel 1 auch für Lewis Hamilton zum Hobby geworden
Für Kimi Räikkönen ist die Formel 1 nur noch Hobby, für Lewis Hamilton auch? - Warum Ecclestone zufolge der Superstar Fluch und Segen für die Formel 1 ist
(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone ist immer ein Fan von Charakteren gewesen, die polarisieren. Und es gibt keinen Zweifel daran, dass Lewis Hamilton genau das tut. So hat er sich längst zu einer Marke in der Mode- und Unterhaltungsindustrie gemacht, während er an den Rennwochenenden noch immer Kreise um die Gegner fährt. Ecclestone ist begeistert, sieht aber auch eine große Gefahr für die Formel 1.
"Er ist der einzige echte Charakter in diesem Sport", sagt der frühere Formel-1-Chef gegenüber 'The Telegraph'. "Er ist super und daran gibt es keinen Zweifel. Schade, dass es nicht zwei oder drei Fahrer wie ihn gibt."
Doch er ist sich nicht sicher, welche Motive Hamilton eigentlich in der Formel 1 verfolgt. "Es sieht mittlerweile so aus, als wäre sie für ihn neben der ganzen Fashion-Geschichte nur noch ein Hobby", findet er. Der 88-Jährige nutzt diese Worte genau in einem Moment, zu dem Kimi Räikkönen genau das gerade gesagt hat. Auch der Finne spricht von der Königsklasse des Motorsports mittlerweile als "Hobby".
Und so wird Hamilton, der zu den Formel-1-Rennen regelmäßig seine Showbiz-Freunde einlädt und in den sozialen Medien aus den Rennen eine One-Man-Show macht, plötzlich neben allem Segen auch zur Gefahr für die Formel 1: "Er ist das Beste für die Formel 1, weil er die Formel 1 ist. Und das Schlimmste, weil er so viel Aufmerksamkeit alleine auf sich zieht. Aber das ist nicht seine Schuld."
Kommt es am Ende gar um Undenkbaren, nämlich dass Hamilton die Formel 1 selbst überstrahlt? So weit will Ecclestone nicht gehen: "Niemand ist größer als die Formel 1. Aber ist einfach so viel größer als alle anderen, selbst als die Teams."
Übrigens ist Hamilton - womöglich genau aus dem von Ecclestone angesprochenen Grund - auch in Großbritannien nicht unumstritten. Den Ex-Zampano der Formel 1 wundert das: "Wir haben einen Formel-1-Superstar in England, aber mögen wir ihn? Ich glaube nicht wirklich."