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Formel-1-Piloten als "Kings": Hembery plädiert für Autos mit 1.500 PS
Was der Formel 1 fehlt, ist die Unberechenbarkeit, meint der ehemalige Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery und hat einen Ratschlag für Liberty Media parat
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 befindet sich seit 2014 in der zweiten Turbo-Ära ihrer Geschichte. Mit der Turbo-Ära der 1980er-Jahre hat diese allerdings nur wenig gemeinsam.
Damals leisteten die Motoren im Qualifying-Modus mit entsprechendem Ladedruck 1.000 PS und mehr. In Kombination mit den Qualifiers - den speziellen Qualifying-Reifen, die nur eine richtig schnelle Runde zuließen und dann sofort massiv abbauten - purzelten zahlreiche Streckenrekorde.
Die Piloten der Turbo-Autos der 1980er-Jahre galten nicht selten als Gladiatoren. Und genau dort muss die Formel 1 wieder hin, meint Paul Hembery. "Die Fahrer müssen wieder die Kings unseres Sports sein", sagt der ehemalige Motorsportchef von Pirelli, der das Unternehmen inzwischen verlassen hat, im Interview mit 'Motorsport-Total.com'.
Die Formel-1-Piloten "müssen wieder Superstars sein, denn die Zuschauer sind heutzutage viel mehr auf die Persönlichkeiten fokussiert", bemerkt Hembery und sieht nicht, dass die aktuelle Formel 1 diesem Verlangen allzu oft gerecht wird.
"Wenn es mal regnet oder zehn Runden vor Schluss eine Safety-Car-Phase gibt, dann sprechen wir oft von aufregenden Rennen. Das ist doch eine Botschaft. Was wir brauchen, ist Unberechenbarkeit", sagt Hembery und nimmt die Formel-1-Besitzer von Liberty Media in die Pflicht, indem er sagt: "Da muss der Hebel angesetzt werden."
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Und Hembery, der mehr als 25 Jahre lang für Pirelli tätig war und in seiner Amtszeit federführend an der Formel-1-Rückkehr des Unternehmens im Winter 2010/2011 beteiligt war, hat konkrete Ideen, wie die "Formel 1 für Helden" aussehen könnte: "Ich finde, die Leistung sollte einfach abrufbar sein und eine größere fahrerische Herausforderung darstellen. Warum nicht Motoren mit 1.500 PS einsetzen?"
Hembery weiß, dass er mit derartigen Ideen nicht auf Begeisterung bei den Herstellern stößt. Doch der Brite zieht einen Vergleich. "Pferderennen sind auch noch populär, obwohl es längst das Auto gibt." Und so er für die Formel-1-Bosse bei Liberty einen konkreten Rat parat: "Es geht darum, eine Vision zu haben und an diese zu glauben. Am Ende wird vielleicht nichts entschieden, aber dann ist die Gefahr groß, dass das Interesse sukzessive zurück geht."