Rich Energy spuckt große Töne: Sind besser als Red Bull!
Branchenkenner hegen Zweifel daran, wie seriös der neue Haas-Sponsor Rich Energy wirklich ist, Chef William Storey greift seine Kritiker aber scharf an
(Motorsport-Total.com) - Der Chef des neuen Hauptsponsors des Haas-Formel-1-Teams, Rich Energy, sagt, an der Ernsthaftigkeit seines Unternehmens oder der Existenz tatsächlicher Getränkedosen zu zweifeln sei so ähnlich, als würde man behaupten, "dass nie ein Mensch auf dem Mond gewesen ist".
© Rich Energy (Twitter)
Der exzentrische Rich-Chef William Storey mit Teameigentümer Gene Haas Zoom Download
Haas hat am Donnerstag seine neuen Farben für die Formel-1-Saison 2019 präsentiert. Der Launch war im Live-Stream exklusiv auf Motorsport.com zu sehen. Das Auto kommt nun in schwarz-goldenen Farben daher, ganz im Stile der legendären JPS-Lotus-Lackierungen. Das entspricht der Corporate Identity von Rich Energy.
Der Energydrink-Hersteller wurde Anfang 2018 und dann noch einmal im Sommer mit einer möglichen Übernahme des Force-India-Teams in Verbindung gebracht. Seitens des Teams wurden entsprechende Gerüchte jedoch beide Male dementiert.
Anschließend unterbreitete Rich Energy ein Übernahmeangebot, als Force India im Sommer in die Insolvenz geschickt wurde. Nach Meinung der Insolvenzverwalter war aber der vorgelegte Businessplan nicht ausreichend.
Erstes Geld angeblich schon auf dem Haas-Konto
Im Oktober einigte sich Rich Energy dann mit dem Haas-Team auf einen Sponsoringvertrag. Und laut Technikchef Günther Steiner ist die erste Zahlung bereits geflossen, was Skeptikern hinsichtlich der Seriosität ein wenig Wind aus den Segeln nimmt.
Rich-Energy-Chef William Storey kann die ständigen Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Marke, weil noch kaum jemand seine Dosen in einem Laden gesehen hat, nicht mehr hören. Er betont aber, die gründliche Durchleuchtung von außen sogar zu begrüßen.
"Die bösen Zungen leben offenbar auf einem anderen Planeten", kritisiert er im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich denke, viele haben zwei und zwei zusammengezählt - und sind auf fünf gekommen. Ich habe diese unsinnigen Gerüchte gehört, aber die sind einfach lächerlich. Ich ignoriere das."
"Wir haben gerade 90 Millionen Dosen produziert. Ich sehe das so: Jeder, der behauptet, das ist nur eine Luftblase, ist so, als würde er behaupten, es war nie jemand auf dem Mond, oder Elvis lebt noch. Das ist doch nichts als Fantasie", ärgert er sich.
Im vergangenen Jahr hat Storey behauptet, hinter Rich Energy stehen "vier lupenreine Milliardäre", darunter angeblich die Eigentümer des britischen Fußballklubs West Ham United, David Sullivan und David Gold.
Warum sind die Dosen noch nicht in den Läden?
Mit dem Engagement in der Formel 1 möchte Storey direkt gegen Red Bull antreten, den weltweit meistverkauften Energydrink. Dass Rich Energy bisher noch kaum wahrgenommen wurde, liege daran, dass es die Dosen bisher nicht im Laden zu kaufen gab, sondern in erster Linie als exklusives Produkt für ausgewählte Kreise.
"Amüsant finde ich, dass die bösen Zungen meistens die sind, die mich noch nie getroffen haben und uns gar nicht kennen. Das sind Spekulationen ohne Informationen. Jeder, der uns kennt, jeder, der weiß, was wir getan haben, weiß, woran er bei uns ist. Die bösen Zungen hingegen kennen die Fakten nicht."
Storey betont ferner, dass Rich Energy schon seit längerer Zeit dazu bereit sei, in die Formel 1 einzusteigen. Bevor er den Haas-Deal unterschrieben hat, verhandelte er dem Vernehmen nach auch mit Williams und McLaren.
Warum also gerade Haas? "Das war der beste Deal, den wir kriegen konnten", erklärt er. "Wir sind froh, Haas als Team für uns gewonnen zu haben. Wir glauben wirklich, dass wir ein besseres Produkt und eine bessere Marke haben als Red Bull. Es ist fantastisch, jetzt dazu in der Lage zu sein, auf der Strecke und abseits der Strecke gegen sie anzutreten."