Grosjean: Mittelfeld sollte die echte WM sein
Romain Grosjean hält den Kampf im Mittelfeld für deutlich spannender als die Spitze und ist begeistert von der Enge und den unvorhersehbaren Ausgängen
(Motorsport-Total.com) - Mercedes, Ferrari und Red Bull - und dann erst einmal ganz lange nichts. Die drei Topteams dominieren die Formel 1 und lassen den Konkurrenten nicht einmal den Hauch einer Chance. Ganz besonders dramatisch aufgezeigt wurde dies in Mexiko, als selbst der Beste der Mittelfeldgruppe zweimal überrundet wurde. Es ist ein Kampf in zwei Ligen - und genau diese zweite Liga ist der eigentlich interessante Fight, findet Romain Grosjean.
"Wenn man die drei Topteams wegnehmen würde, dann wären die Rennen unglaublich", sagt der Franzose. "Man hätte Sauber, Toro Rosso, Haas, Force India ... die Rennen wären gut", meint er. Ein Blick in die WM-Tabelle spiegelt das wider: Mit Fernando Alonso, Pierre Gasly, Nico Hülkenberg, Kevin Magnussen, Sergio Perez, Esteban Ocon, Romain Grosjean und Charles Leclerc hätte es insgesamt acht verschiedene Sieger gegeben - aus sechs verschiedenen Teams.
Da die Topteams unerreichbar sind, fährt das Mittelfeld praktisch seine eigene WM aus - und die ist hart umkämpft. "In jedem Rennen ist ein anderes Auto auf Pole-Position, ein anderer gewinnt, und zwischen P7 und P15 liegen fünf Zehntelsekunden", so der Haas-Pilot, der das Gute daran sieht: "Das fordert uns heraus, besser zu werden."
Das sieht auch Teamchef Günther Steiner so: "Wisst ihr, was wir für eine Show hätten, wenn man eine Meisterschaft ohne die drei Topteams hätte?", fragt er. Doch weil es die nicht gibt, muss man sich überlegen, wie man das Feld enger zusammenbringen kann. "Wir müssen Ferrari auf unser Niveau bringen", sagt Grosjean. "Man möchte die Namen nicht aus der Formel 1 löschen, aber das Mittelfeld ist fantastisch."