Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Leclerc nicht sauer auf Grosjean: "Jeder begeht mal einen Fehler"
Nach der Kollision in Austin und einer Entschuldigung herrscht Frieden - Leclerc kann die Erklärung aber genauso wenig nachvollziehen wie Grosjean die FIA-Strafen
(Motorsport-Total.com) - Trotz ihrer Kollision beim US-Grand-Prix gibt es zwischen Sauber-Fahrer Charles Leclerc und seinem Haas-Konkurrenten Romain Grosjean kein böses Blut. Die beiden sprachen sich nach dem Rennen in Austin, als der Franzose dem Monegassen bei einem missglückten Überholversuch ins Heck gekracht war, aus. "Ich verstehe, wie sowas passieren kann", zeigt sich Leclerc nachsichtig.
Dass Grosjean die Schuld sofort auf sich nahm und das Gespräch suchte, besänftigte Leclerc offenbar. Er meint: "Jeder macht mal einen Fehler. Wenn der Fahrer zu mir kommt und sich entschuldigt, habe ich kein Problem damit." Auch einige Tage nach dem Vorfall und in der Öffentlichkeit steht Grosjean dazu, sich in der Szene vertan zu haben. Reue schwingt in seinen Worten aber nicht mit.
"Ich wollte kein Risiko eingehen und habe nicht mit voller Kraft gebremst, um nicht die Räder zu blockieren", erklärt er, was in der ersten Runde vor der Haarnadel-Kurve des Circuit of The Americas passierte. "Dann war ich in der 'dirty Air'." Statt mit überbremsenden Räder kreiselte Grosjean also wegen Luftturbulenzen und räumte den hilfosen Leclerc ab, was beide Rennen zerstörte.
So verständnisvoll Leclerc auch ist: Den Crash hält er für vermeidbar. "Wir wissen wir alle, dass du Abtrieb verlierst, wenn du hinter einem Auto fährst. So ist es und so wird es immer sein." Ähnlich erging es Nico Hülkenberg am Start des Belgien-Grand-Prix. Doch die Warnung nützte nichts.
Fotostrecke: Die zehn saftigsten Geldstrafen
100 Millionen Dollar: Spionageaffäre um McLaren-Mercedes in der Saison 2007. Die Silberpfeile werden vom Motorsport-Weltrat der FIA für schuldig befunden, geistiges Eigentum des Rivalen Ferrari genutzt zu haben. Fotostrecke
Grosjean, der eine Rückversetzung für die Startaufstellung in Mexiko um drei Plätze und einen Strafpunkt kassierte, ärgert sich ohnehin mehr über die FIA als über sich selbst: "Ich finde, man hätte es als Rennunfall, wie er in der ersten Runde passiert, einstufen können." Er wertet es als ein schlechtes Zeichen für den Sport, wenn misslungene Überholversuche sofort sanktioniert werden.
Die Tatsache, dass er nur noch einen Punkt von einer Rennsperre entfernt ist, bezeichnet Grosjean als "beschissenen Situation", zumal er bereits mit vorangegangen Entscheidungen der Sportkommissare nicht einverstanden war. "Die blauen Flaggen in Singapur zum Beispiel", bemerkt er. "Sie haben das Rennergebnis gar nicht beeinflusst. Du kannst dich eben nicht sofort in Luft auflösen."
Auch die Zähler aus Barcelona (ein Unfall, bei dem er mehrere Gegner abräumte) und aus Sao Paulo im Vorjahr (Kollision mit Esteban Ocon) hält er für zu hart. "Brauchen wir so ein Punktesystem wirklich in der Formel 1, wo mutmaßlich die besten Fahrer der Welt unterwegs sind?", fragt sich Grosjean. "In NASCAR-Serie von mir aus. Die armen Jungs werden dreimal im Jahr gesperrt!"
Charles Leclerc findet seine Nullrunde in Austin nur "ein bisschen ärgerlich". Wenn überhaupt fuchst in die Konstrukteurs-WM: "Schade ist nur, dass wir deswegen vier Punkte hinter Toro Rosso liegen."