Grosjean: Rettet er mit starken Leistungen sein Haas-Cockpit?
Romain Grosjean hat sich in Monza wieder in starker Form präsentiert und gibt Teamchef Günther Steiner damit keinen Anlass, ihn für 2019 auszutauschen
(Motorsport-Total.com) - Vor der Sommerpause stand Romain Grosjean schon fast vor dem Aus bei Haas, weil er - auch aufgrund zahlreicher eigener Fehler - nach acht Rennen noch keinen einzigen Zähler auf dem Konto hatte. Seitdem hat sich die Form des Franzosen aber stark gewandelt, sodass seine Chancen auf einen Verbleib bei den Amerikanern stark gestiegen sind.
27 Zähler holte er in den vergangenen sechs Rennen, doch es hätten noch acht mehr sein können, wenn Haas in Monza aufgrund eines nicht regelkonformen Autos nicht nachträglich disqualifiziert worden wäre. Doch die fehlenden Punkte sprechen der starken Leistung nach Rang sechs nichts ab, sodass Teamchef Günther Steiner endlich wieder zufrieden mit seinem Piloten ist.
"Das ist die Leistung, die Romain normalerweise zeigt", verweist der Südtiroler darauf, warum Haas Grosjean einst verpflichtet hatte. "Er fährt derzeit wirklich gut", sagt er. Jetzt gehe es darum, dass der Franzose diese Form auch behält und nicht mehr so starke Schwankungen wie zu Saisonbeginn hat. "Natürlich hat man immer eine gewisse Fluktuation, aber es geht darum, wie viel man tolerieren kann", so Steiner.
"Ich hoffe, er verliert den Schlüssel nicht wieder", sagt er weiter und scherzt: "Wir sollten einen roten machen, damit er ihn wiederfindet. Er fährt schon lange und ist erfahren. Er lernt einfach, wie er mit sich selbst umgehen muss."
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Sollte die gute Form anhalten, kann sich Grosjean weiter berechtigte Hoffnungen auf ein Cockpit für 2019 machen - vor allem wenn Hauptkonkurrent Charles Leclerc wie angenommen doch schon im kommenden Jahr zu Ferrari wechseln sollte. Bislang hat der amerikanische Rennstall noch keinen Piloten für 2019 bestätigt, doch zumindest Teamkollege Kevin Magnussen gilt dank der aktuell starken Saison als gesetzt.
Der Däne hat auch keine Ambitionen, Haas zu verlassen: "Ich bin glücklich hier", betont er, weil er endlich das Vertrauen spürt, das ihm bei McLaren und Renault fehlte. Außerdem weiß er, dass ansonsten nur noch Plätze frei sind, die derzeit schlechter als Haas dastehen. "Es gibt Optionen", sagt er, "aber die sind nicht wirklich interessant."