Vettel: Leclerc hat keine Eile, zu Ferrari zu wechseln
Laut Sebastian Vettel hat Charles Leclerc noch alle Zeit der Welt, um in einem Formel-1-Topteam unterzukommen - Der Wechsel zu Ferrari dürfe nicht übereilt sein
(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc wird seit einigen Wochen mit einem Cockpit bei Ferrari in Verbindung gebracht. Der junge Monegasse könnte dort Kimi Räikkönen beerben, wenn dieser bei Ferrari den Hut nehmen würde. Laut Sebastian Vettel könnte es für den Sauber-Piloten aber zu früh sein, um in ein Formel-1-Topteam zu wechseln. Leclerc hätte noch alle Zeit der Welt, um zu reifen und sich zu entwickeln. Ein späterer Wechsel zu Ferrari würde seiner Karriere nicht schaden, prognostiziert Vettel im Rahmen des Grand Prix von Deutschland in Hockenheim.
"Charles hat eine große Karriere vor sich, egal wie er sich entscheidet", sagt Vettel. "Er ist ein großartiger Mensch und sehr schnell. Er ist aber nicht in Eile. Ich weiß aber, dass junge Menschen es immer eilig haben." Auf die Frage, ob sich Vettel vorstellen könne, auch im kommenden Jahr neben Räikkönen zu starten, antwortet er: "Ich würde gerne so weiter machen, aber diese Entscheidung liegt nicht bei mir. Ich weiß letztendlich nicht, wer mein Teamkollege in der kommenden Saison sein wird. Ich bin mir aber sicher, dass beide gut ins Team passen würden."
Trotz einiger kleiner Scharmützel ist Vettel noch immer von Räikkönen angetan. "Ich mag Kimi", so der Deutsche. "Wir kommen gut miteinander aus, auch wenn wir mal Probleme hatten. Ich kann mich daran erinnern, dass ich auf der Strecke in ihn hinein gekracht bin. Wir gehen mit solchen Situationen aber ähnlich um und sind immer direkt." Deshalb könne sich Vettel vorstellen auch im kommenden Jahr zusammen mit dem "Iceman" auf Punktejagd zu gehen.
Leclerc selbst lässt sich von den Gerüchten um seine Person nicht großartig beeindrucken. Der junge Sauber-Fahrer sagt, er würde durch den Trubel nicht abgelenkt werden. "Es entsteht natürlich immer etwas Druck, wenn ich lese, dass ich nach Ferrari wechseln könnte. Es ist schon seit meiner Kindheit mein großer Traum", so der Monegasse. "Es ist für mich aber nicht schwierig, am Wochenende zur Strecke zu reisen und in den Rennmodus zu schalten." Leclerc würde sich voll und ganz auf seine Aufgabe im Sauber-Cockpit konzentrieren und die Gerüchte nicht an sich heranlassen. Er stellt klar: "Wenn ich an der Strecke bin, denke ich darüber überhaupt nicht nach."
Räikkönen sagt, er wisse noch nicht, ob er auch im kommenden Jahr für Ferrari an den Start gehen wird. In Deutschland sagt er: "Das Team kennt meine Seite der Geschichte. Es ist die Entscheidung des Rennstalls. Es ist kein Geheimnis, dass ich mich oft für Einjahresverträge entschieden habe. Ihr müsst das Team fragen." Nicht nur Räikkönen selbst, sondern auch seine Familie würde gerne bald Gewissheit über die Zukunft des Finnen haben. "Es kann nicht für immer weitergehen", erklärt Räikkönen. "Ich hoffe, bald etwas zu wissen."