Red Bull glaubt: Liberty drängt auf neues London-Rennen
Bald London statt Silverstone? Christian Horner sieht geringe Chancen auf zwei Großbritannien-Grands-Prix, wenn es nicht zu einer Rotationslösung kommt
(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Teamchef Christian Horner kann sich vorstellen, dass Liberty Media in naher Zukunft ein neues Formel-1-Rennen in London aus der Taufe heben würde. Wie er im Vorfeld des Großbritannien-Grand-Prix (Formel 1 2018 live im Ticker!) in Silverstone sagt, sei es der explizite Wunsch der neuen Machthaber. Ein Stadtrennen müsse aber nicht das Aus für die Traditionsstrecke bedeuteten.
"Idealerweise" gäbe es zwei Saisonstationen in Großbritannien, so Horner ,"aber natürlich ist der Wettbewerbsdruck im Formel-1-Kalender enorm." Schließlich drängen viele weitere neue Austragungsorte auf einen Vertrag, darunter Miami, Vietnam und ein zweiter China-Grand-Prix als vielversprechendste Kandidaten. Wo bleibt da noch Platz für das in die Jahre gekommene Silverstone?
Horner sinniert über eine Rotationslösung, um das "Home of British Motor Racing" dauerhaft im Terminplan zu halten und abwechselnd durch europäische Metropolen zu touren: "Warum nicht für eine Saison in London fahren und die nächste in Paris? Da gäbe es doch tolle Austragungsorte."
Das Problem: Ein Rennen auszurichten ist beim ersten Mal besonders teuer, beim zweiten Event lassen sich viele Kosten abschreiben. Auch daher drängen viele Promoter auf mehrjährige Verträge. Trotzdem sei ein London-Rennen keine Utopie, sondern realistisch. "Mit Liberty ist es das", so Horner. "Wie das Beispiel Miami zeigt, wünschen sie sich für die Kernmärkte verschiedene Modelle."
Das Herz des Red-Bull-Teamchefs hängt nicht an Silverstone. "Das hängt von der Gestaltung eines Kurses in London ab", sagt er auf seine persönliche Präferenz angesprochen, sieht jedoch Chancen für einen Verbleib: "Silverstone geht jetzt mit der Zeit", lobt Horner jüngste Modernisierungen und stellt fest: "Der BRDC (der Promoter; Anm. d. Red.) und Liberty sind zusammengerückt."