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Honda: Gleichberechtigte Beziehung zu Toro Rosso
Nach der Trennung von McLaren arbeitet Honda in der Formel-1-Saison 2018 mit Toro Rosso zusammen - Die Beziehung soll auf Augenhöhe stattfinden
(Motorsport-Total.com) - Noch vor dem Ende der Saison 2017 haben Honda und McLaren die Trennung bekannt gegeben. In der Saison 2018 wird der japanische Hersteller das Formel-1-Team Toro Rosso mit Motoren beliefern. Der Rennstall und Honda haben sich auf einen Dreijahres-Vertrag geeinigt. Schon jetzt sprechen die Japaner von einer gleichberechtigteren Beziehung zwischen den Vertragspartnern als es noch mit McLaren der Fall war.
"Bisher sind es wir, die die meisten Anfragen stellen", sagt Honda-F1-Projektleiter Yusuke Hasegawa in einem Interview auf der Webseite des Herstellers. "Eins ist sicher: Die Beziehung zwischen Toro Rosso und Honda wird bezüglich der Führung viel gleichberechtigter sein, als die mit McLaren." Die Größe des Teams spiele dabei nur eine untergeordnete Rolle.
Honda sei zwar ein großes Unternehmen, habe aber nur wenig Erfahrung in der aktuellen Formel 1, so Hasegawa weiter. Deshalb habe McLaren in der Beziehung zwischen dem Team und dem Hersteller die Führung übernommen. "Mit Toro Rosso werden wir diesen Weg nicht mehr bestreiten."
Honda sucht neue Herausforderung
Laut dem Projektleiter hat Honda "eine Veränderung gebraucht". Der Hersteller freue sich darauf, seinen Motor in einem anderen Fahrzeug evaluieren zu dürfen. Gerade aus technischer Sicht sei es für Honda wichtig, eine andere Perspektive zu erhalten. Er sagt: "Wir bekommen neue Erkenntnisse, was die Kühlung betrifft oder wie sich die Höchstgeschwindigkeit einer anderen Fahrzeugcharakteristik durch den Luftwiderstand verändert."
Es sei enorm wichtig zu verstehen, was der Standard ist, stellt Hasegawa klar. Der japanische Hersteller würde schnellstmöglich arbeiten, um die Teams zu wechseln. Da bereits im Februar die ersten Ergebnisse geliefert werden müssen, habe Honda einen ereignisreichen Winter vor sich.
Fotostrecke: Honda-Meilensteine in der Formel 1
Bereits 1964 befindet sich der erste Werks-Honda auf einer Formel-1-Rennstrecke. Pilotiert wird der Wagen zunächst vom US-Amerikaner Ronny Bucknum. Fotostrecke
Am wichtigsten sei es jetzt, "den Motor an das Chassis anzupassen", erklärt der Honda-Projektleiter. Im Werk müsse das Team nun viele Modifikationen vornehmen, damit der Motor passt. Das sei eine große Herausforderung, weil die Zeit begrenzt sei. "Honda und Toro Rosso machen beide einen guten Job", gibt sich Hasegawa aber optimistisch.
Honda wird die Philosophie des Motors aus dem Jahr 2017 beibehalten. Da die Motorenentwicklung aber ein niemals endender Prozess sei, habe der Hersteller nun den Vorteil, den aktuellen Motor als Startpunkt zu nutzen. Da man nun mit einem völlig anderen Team zusammenarbeitet, würde der Hersteller außerdem die Möglichkeit haben, völlig neue Wege zu beschreiten.
Obwohl Toro Rosso ein kleineres Team als McLaren ist, erwartet Hasegawa denselben Druck auf den Hersteller wie in der vergangenen Saison. Nur weil der neue Partner kleiner sei, müsse Honda nicht weniger leisten. "Wir müssen einfach den besten Motor entwickeln und nichts wird uns dabei aufhalten."