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Lewis Hamilton schreibt Traum von Ferrari vorerst ab
Lewis Hamilton gibt erneut zu, dass er Ferrari-Fan ist, glaubt aber, dass er zumindest neben Sebastian Vettel nicht dort fahren wird
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton gibt (übrigens nicht zum ersten Mal) zu, dass er es als "Traum" empfinden würde, eines Tages für Ferrari zu fahren. Gleichzeitig geht er davon aus, dass dieser Traum zumindest solange nicht wahr werden wird, wie Sebastian Vettel für die Scuderia fährt. Und der hat gerade einen neuen Dreijahresvertrag bis Ende 2020 unterschrieben.
© xpbimages.com
Sebastian Vettel und Lewis Hamilton werden wohl nicht so bald Teamkollegen Zoom Download
Ferrari sei "definitiv ein Traum für jeden Fahrer, mich eingeschlossen", so Hamilton am Rande des Grand Prix von Belgien. "Ob ich jemals dort fahren werde oder nicht? Ich schätze, nicht in den nächsten drei Jahren." Ob Gerüchte stimmen, wonach Vettel zumindest bisher in seinem Vertrag stehen hatte, dass er gegen bestimmte Teamkollegen ein Veto einlegen kann, ist in diesem Zusammenhang für uns nicht verifizierbar.
Auch wenn Branchenkenner davon ausgehen, dass sich Vettel eine Ausstiegsklausel zusichern hat lassen, falls er Ferrari schon Ende 2018 verlassen möchte: Hamiltons Position in den Verhandlungen mit Mercedes ist erst einmal geschwächt. Wenn es darum geht, seine zukünftige Gage auszuhandeln, kann er nun nicht mehr damit wedeln, zu einem anderen Topteam zu wechseln. Mercedes braucht Hamilton als Superstar - aber Hamilton braucht auch Mercedes.
Hamilton, so behauptet zumindest Niki Lauda, hat schon vor Monaten um einen neuen Vertrag gebeten. Seine Position sei wegen der Vettel-Unterschrift bei Ferrari aber nicht geschwächt, betont der Österreicher jetzt: "Lewis ist unser bester Fahrer. Wir alle lieben ihn. Das schwächt gar nichts. Denn ich werde eine Lösung für ihn finden, mit der jeder glücklich sein kann."
Fotostrecke: GP Belgien, Highlights 2017
Es sind nur noch sieben Punkte: Lewis Hamilton feiert in Spa seinen fünften Sieg im zwölften Saisonrennen und rückt Sebastian Vettel im WM-Kampf auf die Pelle. Mercedes ist in Spa aber weniger dominant, als Sportchef Toto Wolff auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke gehofft hätte. Fotostrecke
Sportchef Toto Wolff sieht das Thema ähnlich entspannt: "Unser Verhältnis ist sehr gut und wir schätzen, was wir aneinander haben. Aber das ist kein Thema, das wir in die verbleibenden Saisonrennen schleppen wollen. Es ist ein spannendes letztes Saisondrittel, und danach werden wir diese Diskussion führen."
Heißt im Klartext: 2017 soll es noch keine Unterschrift geben, damit sich Hamilton auf den WM-Kampf konzentrieren kann.
Übrigens: Hamilton scheint zu denken, dass sich Vettel eine Anti-Hamilton-Klausel in den Vertrag schreiben hat lassen. In Spa erklärte er, dass er wisse, Vettel wolle ihn nicht als Teamkollegen. Dass Ferrari traditionell alles auf einen Fahrer zuschneidet und selten zwei gleichberechtigte Topfahrer hat, stört ihn nicht grundsätzlich: "Sie sind ihren Fahrern gegenüber sehr loyal", meint Hamilton.