Max Verstappen deutet an: Ohne Verbesserungen kein Verbleib
Max Verstappen hat öffentlich Verbesserungen von Red Bull gefordert, wenn man den Niederländer nicht an die Konkurrenz verlieren möchte
(Motorsport-Total.com) - Wie lange kann Red Bull Max Verstappen noch halten? Es ist kein Geheimnis, dass der Niederländer lieber früher als später um Siege und den WM-Titel fahren möchte. Doch Red Bull konnte ihm 2017 kein entsprechendes Auto liefern, weswegen Verstappen immer wieder Wechselgelüste nachgesagt werden.
Nun untermauert der 19-Jährige diese Gerüchte noch einmal. "Ich habe ihnen (Red Bull; Anm. d. Red.) immer gesagt: Wenn ich ein konkurrenzfähiges Auto habe, dann gibt es keinen Grund zu gehen", stellt er klar. Was konkurrenzfähig ist, muss jeder Fahrer für sich selbst beurteilen, doch die aktuelle Situation reicht Verstappen auf jeden Fall nicht: "Natürlich sind wir im Moment nicht dort, wo ich sein möchte", sagt er.
Ist der Youngster also in Gedanken schon bei Ferrari oder Mercedes? Er winkt ab: "Das heißt nicht, dass man sofort aufgibt. Du musst hart mit dem Team arbeiten und versuchen, das Beste herauszuholen." Heißt: Verstappen will sich vorerst bei den Bullen durchbeißen, doch er deutet an, dass er die Geduld verlieren könnte, wenn es nicht aufwärts gehen sollte.
"Wenn es nach zwei oder drei Jahren keine Verbesserung gibt, dann ist es eine andere Sache", betont er. Und eigentlich ist es seit seiner Ankunft 2016 mit dem Team nicht aufwärts gegangen. Verstappen konnte gleich das erste Rennen in Barcelona gewinnen, seitdem herrscht aber Leere, was das Siegkonto betrifft. Eigentlich wollte Red Bull in diesem Jahr WM-fähig sein, doch außer einem glücklichen Sieg in Baku fährt man den Spitzenteams hinterher.
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#9: Daniil Kwjat. Bevor der Formel-1-Nachwuchs Max-Verstappen-Ausmaße annimmt, sorgt 2014 erst einmal Daniil Kwjat für Aufsehen. Der russische Durchstarter hat im Formelsport gerade erst begonnen, sich einen Namen zu machen, da winkt ihm Red Bull schon mit einem Stammcockpit bei Toro Rosso. Mit 19 Jahren und 324 Tagen darf er bereits in Melbourne an den Start gehen. Nur ein Jahr später wird der Junior schon zum Senior und steigt 2015 in den Red Bull - nur um kurz darauf wieder degradiert zu werden. Fotostrecke
Von daher befindet sich der Rennstall mit Verstappen eigentlich schon im zweiten Jahr, doch für 2018 gibt er seinem Team noch ein Treuebekenntnis: "Wir arbeiten hart, um uns zu verbessern. Nach dem nächsten Jahr werden wir sehen, was passiert", so Verstappen.
Allerdings möchte Verstappen auch in diesem Jahr noch Erfolge sehen. Der Niederländer liegt derzeit nur auf Rang sechs der Gesamtwertung und ist der Stammpilot mit den wenigsten Runden in dieser Saison - dank fünf Ausfällen. Prognosen will er für 2017 keine abgeben, doch er hofft, dass man die Lücke nach vorne noch etwas schließen kann: "Wir entwickeln weiter, aber das gilt auch für die anderen."
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Red Bulls Problem ist, dass Motorenpartner Renault in diesem Jahr kaum an der Performance arbeitet, sondern eher die Zuverlässigkeit im Blick hat. Große Updates wird es daher nicht geben: "Wir müssen schauen, dass wir ein bisschen schneller und besser entwickeln als die anderen, denn von der Motorenseite kommt nicht viel, während bei den anderen Teams in beiden Bereichen Fortschritte passieren", so Verstappen.
Dass es 2017 nichts mit dem WM-Titel werden würde, war aufgrund von Korrelationsproblemen mit dem Windkanal schon früh klar. "Nach den ersten drei Rennen setze ich mir gar keine Ziele mehr", seufzt auch der Youngster. "Ich schaue einfach jedes Wochenende, was möglich ist - und dann versuche ich, das Beste daraus zu machen." Und sollte es 2018 nicht besser werden, dann droht in einem Jahr eine ganz spannende Silly Season.