Felipe Nasr in Silverstone: Möchte zurück in die Formel 1
Als sich sein Sponsor zurückzog, war auch sein Cockpit futsch: Doch Ex-Sauber-Pilot arbeitet an seinem Formel-1-Comeback - Das soll schon 2018 gelingen
(Motorsport-Total.com) - Zwei Jahre fuhr Felipe Nasr in der Formel 1 für Sauber, bis sich sein Sponsor Ende 2016 zurückzog und der Brasilianer damit sein Cockpit verlor. Beim Großen Preis von Großbritannien an diesem Wochenende in Silverstone schnuppert er wieder Formel-1-Luft - allerdings als Zuschauer. Wenn es nach dem 24-Jährigen geht, soll es dabei jedoch nicht bleiben. Er arbeitet an seinem Comeback in die Königsklasse.
"Das Leben ist nicht mehr so stressig wie früher", gibt Nasr im Gespräch mit 'Sky Sports F1' zu, doch sein Ziel steht fest: "Ich habe die Augen nach Optionen offen gehalten. Für mich gilt immer noch: Ich will im nächsten Jahr wieder hier sein." Im Hintergrund habe er nicht nur fleißig trainiert, sondern auch verschiedene Möglichkeiten für ein Renncomeback abgeklopft. Theoretisch könnte er sofort loslegen, betont der Ex-Pilot.
"Es kann sich sehr schnell ändern. Das haben wir in der Vergangenheit mehrfach gesehen", weiß Nasr und unterstreicht seine körperliche Fitness: "Ich bin bereit. In den vergangenen Monaten saß ich in verschiedenen Autos und ich weiß, dass ich körperlich fit und immer noch schnell bin. Während meiner Zeit in der Formel 1 habe ich die Chance auf Punkte ergriffen, wenn sie sich geboten hat. Und darauf kommt es am Ende an."
In seiner ersten Formel-1-Saison 2015 sammelte der Brasilianer in 18 Rennen 27 WM-Punkte und landete damit auf Gesamtrang 13. Im Folgejahr fuhr er bei seinem Heim-Grand-Prix als Neunter die einzigen Punkte der Saison für Sauber ein und sicherte dem Team damit Platz zehn in der Konstrukteurswertung. Aktuell liegt der Rennstall, für den Pascal Wehrlein und Marcus Ericsson unterwegs sind, mit fünf Zählern auf Platz neun.
Als Beobachter urteilt Nasr über die Formel-1-Saison 2017: "An der Spitze ist der Kampf noch viel spannender geworden. Von den Autos im hinteren Feld kann man das nicht unbedingt behaupten. Da hat sich nicht viel geändert." Von der Geschwindigkeit der neuen Boliden zeigt sich der 24-Jährige beeindruckt und erkennt, dass auch die Piloten selbst mit dem Gefühl im Auto wieder glücklicher seien.
Daran, dieses Gefühl bald auch selbst erleben zu können, arbeitet Nasr weiter und hofft auf ein Comeback. Bis dahin genießt er die Atmosphäre in Silverstone: "Es ist immer wieder schön, hier zu sein. England war so etwas wie meine zweite Heimat für viele Jahre. Man trifft viele bekannte Gesichter wieder", schwärmt er und erwartet für den Rennsonntag viel: "Ich denke, das wird ein sehr sehenswertes Rennen."