Zak Brown: Für Honda ist es noch nicht zu spät
McLaren-Geschäftsführer Zak Brown sieht das Aus von Honda noch nicht besiegelt, doch er weiß auch, dass den Japanern die Zeit langsam davonläuft
(Motorsport-Total.com) - Nicht wenige erwarteten am Freitag die Bekanntgabe der Trennung zwischen McLaren und seinem Motorenpartner Honda. Die FIA hatte kurzfristig Hondas Motorenchef Yusuke Hasegawa und McLaren-Rennleiter Eric Boullier in die Pressekonferenz am Freitag eingeladen, doch etwas zu verkünden hatten beide Parteien nicht. Seit Wochen steht die Beziehung auf der Kippe, zumal McLaren die Zeit davonläuft.
"Wir haben schon begonnen, das Auto für 2018 zu designen, aber wir können nicht zu weit fortschreiten, ohne zu wissen, was wir genau tun werden", erklärt McLaren-Geschäftsführer Zak Brown gegenüber 'Sky Sports F1'. Denn die Designer müssen wissen, wie das Motorenpaket aussehen wird, um das Auto perfekt um die Power-Unit herumzubauen. Im besten Fall ist eine Entscheidung also längst gefallen.
Ein Großteil der Experten rechnet mit einer Trennung von McLaren und Honda, doch Brown betont, dass es für Honda noch nicht zu spät ist: "Wir denken, dass sie es drehen können, und hoffen das auch", meint der Brite, der vor allem am Wohl seines Teams interessiert ist. "Wir benötigen einen konkurrenzfähigen Motor", sagt er. Denn die Zahlen sagen, dass das Auto konkurrenzfähig ist - es scheitert aber eben am Antrieb.
Brown freut sich, dass McLaren an diesem Wochenende in Spielberg auch durch die erhofften Updates konkurrenzfähiger erscheint, aber natürlich reicht das nicht. Der Traditionsrennstall aus Woking möchte so schnell wie möglich in eine Situation kommen, die man im Hinblick für 2018 als gut erachtet. Ob Honda dazu in der Lage ist, steht auf einem anderen Blatt. Rücksicht kann Brown eigentlich keine nehmen: "Es geht darum, Entscheidungen für das Rennteam zu treffen", betont er.
McLaren-Honda: So funktioniert Alonsos Lenkrad
Der Spanier erklärt, welche Knöpfchen er wann drehen muss Weitere Formel-1-Videos
Wegen solcher Aussagen sehen viele die Trennung eben schon als beschlossene Sache an. Vor allem eine Rückkehr zu Mercedes wird vielerorts herbeigeredet, zumal Motorsportchef Toto Wolff für Mercedes als Dritter in der Freitags-PK saß. Auf die Frage, ob er demnächst Deutsch lernen müsste, entgegnet Brown aber nur: "Alles was ich auf Deutsch sagen kann, ist Hockenheim und Schumacher."
Derzeit stellt McLaren aber die Weichen auf die Zukunft. Mit dem Abschied von Ron Dennis hat man die Gruppe umstrukturiert, um besser aufgestellt zu sein. Dazu kommen höhere Investitionen in die Technologie-Gruppe und das Formel-1-Team. "Mehr Enthusiasmus und Investment als je zuvor wird genutzt, um unser Unternehmen aufzubauen", betont Brown. "Vor uns liegen aufregende Zeiten." Mit oder ohne Honda.