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Jolyon Palmer gibt zu: Nico Hülkenberg auf anderem Level
Der Brite unter Druck gesteht erstmals, dass er mit seinem Renault-Stallgefährten derzeit nicht mithalten kann - Änderung des Fahrstils soll Besserung bringen
(Motorsport-Total.com) - Allmählich gehen Jolyon Palmer die Argumente aus. Der Renault-Pilot gehört zu den großen Verlierern der Formel-1-Saison 2017 und sieht kein Land gegen seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg. In allen Qualifyings war er bislang langsamer, auch nach WM-Punkten steht es 18:0 für den Deutschen. Nur McLaren-Fahrer Stoffel Vandoorne und Williams-Rookie Lance Stroll stehen gegenüber ihren Teamkollegen ähnlich schlecht da, zumindest letzterem gelang in Baku mit Platz drei aber der Befreiungsschlag. Ähnliches muss schnellstmöglich auch Palmer gelingen, denn der Druck wächst.
© xpbimages.com
Jolyon Palmer spielt hinter Nico Hülkenberg (l.) klar die zweite Geige bei Renault Zoom Download
Während der Brite in den vergangenen Wochen durchaus kritische Worte für seine eigene Leistung fand, wollte er von einem Vergleich mit Hülkenberg nichts hören. Er konzentriere sich nur auf sich selbst, was auf der anderen Seite der Garage passiert, interessiere ihn nicht. Nun aber gibt er bei 'Autosport' erstmals zu, dass er mit seinem Stallrivalen bislang einfach noch nicht mithalten kann. "Im Moment ist er auf einem anderen Level und darüber muss ich mir im Klaren sein", gesteht Palmer. "Dieses Level muss ich auch erreichen - ich gebe alles dafür, um konstanter und schneller zu werden."
Gerne beruft er sich dabei auf vergangenes Jahr, als er in der ersten Saisonhälfte seinem damaligen Teamkollegen Kevin Magnussen ebenfalls unterlegen war, dann aber mit einer Leistungssteigerung seinen Platz in Enstone doch noch behalten durfte. Doch allmählich schwant dem GP2-Champion von 2014, dass sein diesjähriger Stallgefährte nochmals eine andere Hausnummer als Magnussen darstellt. "Nico macht einfach eine super-konstante Arbeit, holt immer das Maximum aus dem Auto heraus und macht keine Fehler", so Palmer, der dabei unterschlägt, dass auch der Deutsche zuletzt in Baku selbstverschuldet Punkte wegwarf.
Fotostrecke: Renault-Meilensteine in der Formel 1
Grand Prix von Großbritannien 1977 in Silverstone: Mit Jean-Pierre Jabouille gibt der französische Automobilhersteller Renault sein Formel-1-Debüt. Es handelt sich um einen Werkseinsatz mit zunächst einem Boliden. Beim Debüt startet Jabouille von Position 21, fällt im Rennen aber aufgrund eines defekten Turboladers aus. Auch bei vier weiteren Starts in der Saison 1977 sieht der gelbe Renault RS01 die Zielflagge nicht. Fotostrecke
Was also tun? Sich nur an 2016 zu klammern und auf ein Ende der Pechsträhne zu hoffen, wird dem Briten nicht mehr reichen. Seine Formel-1-Karriere steht auf dem Spiel. "Die Autos haben sich seit vergangenem Jahr extrem verändert, man braucht nun einen ganz anderen Fahrstil", liefert er ein Argument für seine augenblickliche Schwäche. "Ich muss das Auto besser verstehen, denn so wie ich fahre, funktioniert es mit diesem Auto derzeit nicht." Fahrstil anpassen und möglichst viele Kilometer zurücklegen, so lautet sein Rezept für den dringend benötigten Aufschwung.
Doch dazu muss Palmer erst mal zum Fahren kommen - nicht wie zuletzt in Baku, als er teils selbstverschuldet, teils technisch bedingt, so wenige Runden wie noch nie in dieser Saison an einem Wochenende absolvierte. "Wenn du ein Freies Training verpasst, wenn du am Qualifying und auch kaum am Rennen teilnehmen kannst, dann kann es eigentlich nicht schlimmer kommen", seufzt er. "Ich habe es schon ein paar Mal gesagt: Ich hoffe wirklich inständig, dass dies jetzt das Ende unserer Pechsträhne war, wir nach Österreich gehen und dort ein paar Punkte und ein gutes Ergebnis bekommen", klammert er sich an jeden Strohhalm.