Ex-Formel-1-Pilot: Max Verstappen sollte "einfach ruhig" sein
Giedo van der Garde kann den Frust des Red-Bull-Youngsters nachvollziehen, warnt jedoch davor, es mit der Schelte zu übertreiben - Verbleib bei Red Bull wäre ratsam
(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Pilot Giedo van der Garde rät seinem niederländischen Landsmann Max Verstappen, sich nicht weiter in den Medien zur Formkrise der Red-Bull-Truppe und seinen Zukunftsplänen zu äußern. "Ich wünschte, er wäre einfach ruhig", sagt der frühere Caterham-Fahrer dem 'Algemeen Dagblad'. Er spielt auf ein Interview des 19-Jährigen nach seinem Ausfall beim Kanada-Grand-Prix an: Bei der Gelegenheit hatte Verstappen bekundet, "genervt" zu sein und "keinen Spaß" zu haben.
Die Entschuldigung, dass Verstappen nach einem technischen Defekt auf Platz zwei liegend aus der Emotion heraus gesprochen hätte, lässt van der Garde durchgehen. Es würde seinen Ehrgeiz unterstreichen: "Er hat die Nase voll und sagt Dinge aus der Frustration heraus. Er will siegen, deshalb ist es sogar noch positiv. Er lässt seinem Herzen freien Lauf." Davor, auf ähnlichen Bauchentscheidungen seine Karriereplanung zu bestreiten, warnt van der Garde dem Shootingstar eindringlich.
"Für Max ist es zu früh, sich Sorgen zu machen", kommentiert er im 'Telegraaf' die Spekulationen um einen Wechsel Verstappens zu Ferrari oder zu Mercedes, den Helmut Marko bereits kategorisch ausgeschlossen hat. "Natürlich will man als Fahrer immer das beste Auto, das man kriegen kann. Aber Red Bull hat die größten Fortschritte aller Teams gemacht und bei Renault gibt es auch keinen Stillstand", so van der Garde, der die Österreicher 2018 in einer deutlich besseren Form erwartet.
Fotostrecke: Red-Bull-Junioren in der Formel 1
Christian Klien (2004-2010): Mit Unterstützung von Red Bull debütiert der Österreicher 2004 bei Jaguar in der Formel 1. Nach der Übernahme des Rennstalls durch den Engergy-Drink-Hersteller fährt Klien auch 2005 und 2006 bei den meisten Grands Prix für das nun Red-Bull-Racing genannte Team an der Seite von David Coulthard. Ende 2006 scheidet Klien nach Streitigkeiten über einen Wechsel in die ChampCar-Serie aus dem Red-Bull-Kader aus. Später ist der Österreicher Testfahrer für Honda und BMW-Sauber und fährt 2010 drei Rennen für HRT. Fotostrecke
Er gibt weiterhin zu bedenken, dass zwischen Red Bull und Verstappen Loyalität herrschen sollte: "Man sollte sich in Erinnerung rufen, dass sie ihn in die Formel 1 gebracht haben. Seine Zeit wird kommen", findet van der Garde und kann sich sogar vorstellen, dass in Milton Keynes ob der innigen Bande besonders hat gearbeitet wird: "Red Bull weiß auch, dass Max ein Megatalent ist und es liegt schließlich in ihrem Interesse, ihm so schnell wie möglich das beste Auto zu geben."