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Hund und Freundin gefragt: Button vor Comeback "entspannt"
Jenson Button hat vor seinem Comeback ein paar besondere Entscheidungshelfer gefragt und spürt keinen Druck, McLaren-Honda Punkte bringen zu müssen
(Motorsport-Total.com) - Jenson Button ist zurück. Gerade einmal ein halbes Jahr hat die Auszeit des Ex-Weltmeisters gedauert, bevor er wieder im McLaren sitzt. In Monaco darf er Fernando Alonso vertreten, der beim Indy 500 verweilt. Natürlich ist der Brite als einer der Vertreter in der Pressekonferenz eingeladen. Button kommt mit seinem typischen Lächeln. "Es ist großartig, zurück zu sein. Es ist schön, einige Gesichter zu sehen, die ich sechs Monate lang nicht gesehen habe", sagt er.
Obwohl er das nach Punkten derzeit schlechteste Auto fahren muss (oder darf), freut er sich auf das Wochenende. Denn Druck verspürt er bei seinem Comeback absolut nicht, schließlich dürfte das eine Rennen für seine Karriere keinen Unterschied ausmachen. Allerdings weiß der Brite, das Punkte enorm wichtig für McLaren-Honda wären: Sauber hat in Barcelona vorgelegt, und Monaco ist im Normalfall das Rennen mit der besten Chance auf Zähler.
Doch Button winkt ab: "Ich bin sehr entspannt und freue mich darauf", lacht er. "Ich werde ins Auto steigen und mein Bestes geben - dafür bin ich hier." Es ist die Einstellung, die in den vergangenen Tagen auch kritisiert wurde: Button würde die Sache nicht ernst nehmen, heißt es. Ex-Pilot Mark Webber war einer der Wortführer, weil er sich wunderte, wieso Button den Test in Bahrain nicht fuhr.
Bahrain-Test wäre nutzlos gewesen
Dieser wäre jedoch "absolut nutzlos" gewesen, meint der Ex-Weltmeister selbst: Zum einen sei Bahrain ein komplett anderer Kurs, zum anderen hätte er ohnehin nur einen halben Tag fahren können - rückwirkend betrachtet 17 Runden. "Also habe ich zum Team gesagt, dass es vielleicht das Beste wäre, wenn ich ein paar Tage im Simulator verbringe", so Button. Dort könne er ein besseres Gefühl für das Auto bekommen.
Fotostrecke: Die Formel-1-Karriere des Jenson Button
Schon als Milchbubi macht der junge aus Frome auf sich aufmerksam und gewinnt mit 18 auf Anhieb die Britische Formel Ford und wird ein Jahr später bester Rookie in der Britischen Formel 3. Ein Nachwuchspreis bringt ihm 1999 einen Test bei McLaren ein. Fotostrecke
Dadurch sei er auch ausreichend vorbereitet, wie er meint: "Ich habe alle notwendigen Informationen, die ich mir tagelang angeeignet habe. Es geht um das Set-up und was dem Auto hilft. Das sind die wichtigen Dinge - und das kann man im Simulator machen", betont er. Zwar gebe es durch das neue Reglement ein paar Dinge zu lernen, "aber es ist immer noch ein Rennwagen. Ich muss mich nur daran gewöhnen, dass es ein bisschen breiter ist."
Außerdem benötigen die neuen Formel-1-Boliden eine bessere Fitness, doch das ist beim Routinier ohnehin kein Problem. Durch seine Leidenschaft Triathlon ("Ich gebe Gas beim Trainieren und Hundekot-Aufsammeln") ist der 37-Jährige einer der Fittesten im Feld. "Mein Nacken wird sich nach dem Donnerstag vielleicht etwas schmerzhaft anfühlen, aber wir haben ja am Freitag frei. Mein Physio ist für einen Event zurück, also wird er mich noch einmal durchkneten", sagt Button.
Button glücklich abseits der Formel 1
Von daher gab es eigentlich keine Gründe, die gegen einen Einsatz in Monaco gesprochen hätten. Trotzdem holte er sich vor der Zusage Rat von seinem Umfeld: "Ich habe meine Hunde gefragt. Sie haben gesagt, dass sie eine Woche ohne mich auskommen", lacht er. Und Freundin Brittny Ward meinte nur: "Du musst tun, was du tun musst", wie Button erklärt. "Also war es meine Entscheidung. Ich hätte auch nein sagen können, wenn ich gewollt hätte."
Doch die Entscheidung für das Fahren war relativ schnell gefallen: "Ich bin immer noch ein Botschafter für das Team. Ich wäre ohnehin hier gewesen. Und statt herumzusitzen und Champagner zu trinken, kann ich das machen, was ich schon immer machen sollte", lacht er. Danach darf aber gerne wieder Schluss mit der Königsklasse sein: "Mein Leben abseits der Formel 1 ist cool", ist er über seinen Rücktritt glücklich.
Glücklich dürfte er auch sein, wenn er McLaren-Honda in Monte Carlo zu Punkten verhilft - und er ist optimistisch, was das Auto betrifft. Fernando Alonso konnte das Potenzial im Qualifying von Spanien zeigen, und die Upgrades fühlten sich im Simulator gut an, wie Button meint. "Es gibt noch weitere Verbesserungen hier. Wenn alles klappt, sollten wir einigermaßen konkurrenzfähig sein."