"Ein Heidenspaß": Jenson Button will NASCAR-Karriere starten
Ein Besuch in den USA hat dem McLaren-Rückkehrer Lust gemacht - Auch die 24 Stunden von Le Mans interessieren ihn, die 500 Meilen von Indianapolis weniger
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Rückkehrer Jenson Button kann sich vorstellen, künftig in der nordamerikanischen NASCAR-Serie sein Geld zu verdienen. Wie der 37-jährige Ex-Weltmeister im Vorfeld des Comebacks beim Monaco-Grand-Prix erklärt, hätte ein Rennbesuch auf Einladung des amtierenden Gesamtsiegers Jimmie Johnson vor einigen Wochen sein Interesse am Stock-Car-Geschäft geweckt. "Ich würde gerne NASCAR fahren", schwärmt ein hörbar angetaner Button. "Das wäre ein Heidenspaß."
Er weiß aber, dass die Szene für die Asse, die ihre Karriere im Monoposto-Geschäft verbracht haben, ein schwieriges Pflaster ist. "Es ist ganz anders als übrige Motorsport-Sachen", räumt Button ein und erkennt in der hohen Hürde einen Anreiz. Er plädiert dafür, sich auf jeglichem Terrain zu beweisen: "Gleichzeitig ist es eine riesige Herausforderung. Wir sind nicht nur Formel-1-Piloten, sondern Rennfahrer. Wir mögen unterschiedliche Dinge und, wollen andere Serien ausprobieren."
Auch die 24 Stunden von Le Mans im Rahmen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) kommen für Button infrage - ein Projekt, das McLaren-Boss Zak Brown ins Auge gefasst hat. "Es wäre eine tolle Erfahrung mit der wahnsinnigen Teamatmosphäre", meint der Brite über den Klassiker an der Sarthe, betont jedoch: "Es müsste aber die richtige Gelegenheit sein." Heißt im Klartext wahrscheinlich: Ein LMP1-Start mit der Aussicht auf den Gesamtsieg und kein x-beliebiges GT-Auto.
Fotostrecke: Formel-1-Stars beim Indianapolis 500
Alberto Ascari (zweimaliger Formel-1-Weltmeister): 1952 ist das Indy 500 noch Teil der Formel-1-Weltmeisterschaft. Ascari tritt mit einem modifizierten Ferrari an. Die Räder machen aber Probleme in den Kurven, nach 40 Runden scheidet Ascari aus. Fotostrecke
Die 500 Meilen von Indianapolis, die Teamkollege Alonso unter die Räder nimmt, sind "aus vielen Gründen" weniger Buttons Ding. Er habe nie einen Gedanken an ein solches Projekt verschwendet: "Ich war überrascht, dass Fernando sich dafür interessiert." Ähnlich geht es Nico Hülkenberg, der keinen Ausflug auf den Brickyard wagen will. "Es gibt im Moment nichts, was mich daran interessieren oder was mich vom Hocker reißen würde. Vielleicht ändert es sich in Zukunft", winkt er ab.
Eher denkt der Renault-Fahrer an eine Rückkehr in den LMP1-Prototypen, der ihm 2015 mit Porsche den größten Erfolg seiner Karriere bescherte: "Le Mans war eine andere Sache. Daher sehe ich mehr eher wieder dort", unterstreicht der Emmericher. Jungspund Esteban Ocon, für den das Altenteil noch weit entfernt ist, liebäugelt eher mit der Offroad-Szene: "Wenn ich zurücktrete, werde ich eher Rallye-Fahrer." Übrigens: Auch Button spricht von Rallycross - der Sportart, in der sein Vater John einst eine kleine Laufbahn hinlegte.