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Bernie Ecclestone: Alonso beim Indy 500? Nicht mit mir!
Bernie Ecclestone würde Fernando Alonso nicht beim Indy 500 fahren lassen, wenn er noch Formel-1-Boss wäre - Christian Horner: "Zak sollte zum Psychiater!"
(Motorsport-Total.com) - Dass Fernando Alonso am 28. Mai dieses Jahres das Indy 500 anstelle des Formel-1-Klassikers in Monaco bestreiten wird, wäre in der Vergangenheit nicht möglich gewesen. Denn dass Ex-McLaren-Teamchef Ron Dennis etwas dagegen einzuwenden gehabt hätte, hat Alonso schon selbst erklärt. Und nun sagt auch der frühere Chefpromoter der Königsklasse, Bernie Ecclestone, dass er dagegen sein Veto eingelegt hätte, wäre er noch an der Macht.
Für Alonso selbst sei die die Aktion "wahrscheinlich gut", meint der 86-Jährige. Aber: "Wenn ich McLaren überreden hätte können, ihn nicht gehen zu lassen, hätte ich es getan. Wenn dein Vertrag ausläuft, kannst du tun und lassen, was du willst. Aber nicht wenn du mitten in einem Formel-1-Vertrag steckst. Da bist du Formel-1-Fahrer."
Was Ecclestone an der spektakulären Aktion wahrscheinlich am meisten stört, ist die kostenlose Promotion für die IndyCar-Serie. Die wird plötzlich von Formel-1-Fans wahrgenommen, die vorher nicht das geringste Interesse an ihr hatten. Und dass Ecclestone konkurrierenden Rennserien nie auch nur den Funken eines Erfolgserlebnisses auf Kosten der Formel 1 gegönnt hat, ist bekannt.
Williams und Horner: Bei uns? Niemals!
Aber nicht nur Ecclestone hätte den Gaststart verhindert. Auch die Teamchefs Claire Williams (Williams) und Christian Horner (Red Bull) hätten Alonso nicht in Indianapolis fahren lassen, wenn er bei ihnen unter Vertrag stünde. "Vielleicht hat es damit zu tun, weil ich die Tochter meines Vaters bin und weiß, dass Frank wahrscheinlich etwas dagegen hätte. Aber nein, ich würde ihn nicht freigeben", stellt Williams klar.
Horner wird in seiner Wortwahl noch deutlicher: "Zak (Brown, McLaren-Teamchef; Anm. d. Red.) hat das Problem, dass sein Fahrer deprimiert ist. So versucht er, ihn bei Laune zu halten." Er selbst findet die Idee, am Indy 500 teilzunehmen, "komplett verrückt. Das ist das verrückteste Rennen, das ich je gesehen habe. Und noch dazu ohne Tests. Er wird ja direkt ins Auto steigen."
Witziges Scharmützel zwischen Horner und Brown
"Und Turn 1 ist ja eine echte Kurve", räumt Horner mit dem Mythos auf, dass im Indy-Oval nur permanent Vollgas gefahren wird. In Richtung Brown sagt er augenzwinkernd: "Ich finde, er sollte einen Psychiater aufsuchen!" Worauf Brown übrigens schlagfertig kontert: "Wer von uns beiden braucht einen Psychiater?", twittert er - und postet dazu ein Foto vom nackten Red-Bull-Teamchef, der nur im Superman-Cape bekleidet einst in den Pool in Monaco gesprungen ist ...
"Würden wir unsere Fahrer fahren lassen? Nein", stellt Horner klar und pocht auf das Engagement im Team: "Das wäre ja so, als würde der Kerl mit einer anderen Freundin abhauen und dann wieder nach Hause kommen. Das scheint mir nicht richtig zu sein. Wenn es keine Terminkollision gibt, von mir aus. Oder am Ende der Karriere. Aber McLaren sieht das anders als wir. Gut für sie!"
Hamilton zeigt Verständnis für Alonso
Brown indes glaubt, dass Alonso in Indianapolis mehr gewinnen kann als in Monaco: "Im Vorjahr hat auch ein Rookie gewonnen. Nicht dass wir das von ihm erwarten, aber er wird ein Auto haben, das dazu in der Lage ist, vorne mitzufahren. Er wird extrem gut vorbereitet sein und er wird eine gute Show liefern. Er ist klug - und genau das musst du in Indianapolis sein. Ich denke, es wird gut laufen. Und alle werden zuschauen."
Lewis Hamilton ist "in einer ganz anderen Situation" als Alonso und würde das Indy 500 deshalb nicht fahren. Aber: "Wäre ich in seiner Haut, würde ich es vielleicht machen - weil es für den Verlauf der Formel-1-Saison eh keinen Unterschied macht. Wenn du um die WM kämpfst, gibst du alles - da wirst du keine Kompromisse eingehen. Aber wenn du weiter hinten bist und weißt, dass du vielleicht nicht einmal in die Punkte fahren wirst ..."
"Fernando hat dem Sport schon so viel gegeben", sagt er. "Er und sein Team verdienen es, in einer besseren Position zu sein. Er will halt was Neues ausprobieren. Und das Timing könnte nicht besser sein, schon vor dem Rücktritt von der Formel 1 so etwas auszuprobieren. Er kann dabei nichts verlieren. Wenn er in Montreal zurückkehrt, wird er wieder genauso fahren wie vorher."