Alonso und Indianapolis: Eine Win-win-Situation für alle?
McLaren betont die positiven Effekte, die Alonsos IndyCar-Ausflug haben werden - Doch wird die Formel 1 von seinem Start in Indianapolis profitieren?
(Motorsport-Total.com) - "Es ist ein großartiger Tag für den Motorsport", jubelt Zak Brown, der Geschäftsführer der Unternehmensgruppe McLaren. Der Start von Fernando Alonso bei den 500 Meilen von Indianapolis schlägt weltweit hohe Wellen. Endlich, könnte man meinen, sorgt McLaren wieder für positive Schlagzeilen. Auch am Donnerstag in Bahrain war Indianapolis das Thema im Formel-1-Fahrerlager. Bei der Pressekonferenz wurde Alonso mit Fragen gelöchert und auch die anderen Fahrer wurden nach ihrer Meinung befragt.
Doch entscheidende Fragen bleiben vorerst offen. Braucht Indianapolis einen Formel-1-Weltmeister? Was passiert, wenn Alonso kläglich scheitert und nicht den - erhofften - Erfolg einfährt? Welche Auswirkungen hat sein Antreten für die Formel 1? "Fernando wird der Formel 1 in Nordamerika viel Aufmerksamkeit verschaffen", ist Brown, der selbst US-Bürger ist, überzeugt. "Es ist eine großartige Sache für die Formel 1, den Indianapolis Motor Speedway und IndyCar. Es ist toll für McLaren."
Ein Marketingcoup ist McLaren und Honda in schwierigen Zeiten definitiv gelungen. Auch wenn Alonso beim Grand Prix von Monaco fehlen wird, glaubt er an den positiven Effekt: "Ich glaube nicht, dass es für die Formel 1 schlecht ist, wenn ein Weltmeister zum Indy 500 geht. Es wird dort viel Aufmerksamkeit in den Medien geben. Wenn wir dann im Herbst in Austin fahren, werden wir die Auswirkungen von Indianapolis sehen. Deswegen finde ich, dass es eine Win-win-Situation für alle ist."
Fotostrecke: Formel-1-Stars beim Indianapolis 500
Alberto Ascari (zweimaliger Formel-1-Weltmeister): 1952 ist das Indy 500 noch Teil der Formel-1-Weltmeisterschaft. Ascari tritt mit einem modifizierten Ferrari an. Die Räder machen aber Probleme in den Kurven, nach 40 Runden scheidet Ascari aus. Fotostrecke
Die Formel 1 hatte in den USA schon immer einen schweren Stand gegen NASCAR, Indianapolis und die IndyCar-Serie. Der Grand Prix von Indianapolis war kein Erfolg. Austin sorgt zwar für eine gewisse Aufmerksamkeit, doch der Termin im Herbst überschneidet sich mit den NASCAR-Playoffs sowie der Regular Season der NFL. Mit einem erfolgreichen Auftritt von Alonso in Indianapolis kann sein Name und auch die Formel 1 in den USA bekannter werden. So zumindest das Kalkül.
"Ich liebe die Formel 1 und den Grand Prix von Monaco. Aber als Team mit McLaren-Honda die Möglichkeit zu haben, in zwei unterschiedlichen Serien zu gewinnen, ist etwas, das alle Motorsportfans begrüßen", ist Alonso überzeugt. "Für die Zukunft gibt es vielleicht noch bessere Neuigkeiten. Wie Zak gesagt hat, will McLaren auf weitere Rennserien expandieren. Das sind für uns alle tolle Neuigkeiten, für uns Fahrer und die Fans."